Sonntag, 10. Dezember 2006

Wie entsteht der Kampf der Geschlechter

Die Sexualität ist der verzweifelte Kampf des Lebens mit dem sicheren Tod. Das Leben ist ein Staffellauf, bei dem die Läufer diejenigen selbst zeugen und großziehen müssen, die den Stab dann übernehmen sollen. Wer hier versagt, als Familie, als Sippe, als Stamm, als Volk, der ist Ruck-Zuck weg vom Fenster.
Aus diesem Grund ist alles was mit Paarung, Sexualität, Kinderkriegen und -aufziehen zu tun hat, genetisch und kulturell doppelt und dreifach verankert.
Der einzelne Mensch erlebt diese Verankerung als Zwang, als Hunger, als Einschränkung, die Zurückweisung beim anderen Geschlecht als tiefe Verletzung. Aus diesem Grund ist das Verhältnis von Mann und Frau ein schwieriges.
Dazu kommt, dass die Evolution die beiden Geschlechter so zurechtgeschliffen hat, dass sie als Paar optimal mit anderen Paaren konkurrieren können, der Mann als Arbeits- und Kampfgerät mit Allseitsbefruchter-Eigenschaften, die Frau als Muttertier mit eingebautem Kinderbackofen und Zapfeinrichtung, dass aber die freie Konkurrenz von Individuum zu Individuum über Geschlechtergrenzen hinaus nicht immer die gewünschten Ergebnisse im Sinne der Chancengleichheit zeigt.
So haben die hochgelobten Damenfußball-Weltmeister gegen eine (männliche) Jugendauswahl der Eintracht Frankfurt verloren. Auf der anderen Seite würden Männer bei einem Näh- oder Häkelwettbewerb sowie beim Langstreckenschwimmen, keine gute Figur abgeben. Frauen haben eine bessere Feinmotorik.

War über Jahrtausende klar, welches Geschlecht für welche Aufgaben zuständig ist, so kam es in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg mit dem Heranwachsen der Babyboomer in der westlichen Welt zu Verwerfungen. Über die Ursachen kann ich nur spekulieren. Es war die Zeit des Massenwohlstandes, in welcher auch die sozialen Netzes dichter gestrickt wurden. Dadurch verlor die Familie eine wichtige Rolle. Jetzt konnte auch ein Einzelner gut zurecht kommen.

Der Babyboom führte zu einem Überangebot an jungen Frauen im für die Paarung interessanten Alterssegment. Viele Frauen mussten erleben, dass die Sicherheit, die eine Ehe verspricht, eine trügerische sein kann. Auch ist die Leistung einer Hausfrau in der Zeit von Haushaltsgeräten und industriell gefertigter Nahrung nicht mehr so unersetzbar wie in der Vergangenheit. Dazu kommt, dass sowohl Väter als auch Mütter nicht nur die Bildung des männlichen, sondern auch die Bildung des weiblichen Nachwuchses kräftig förderten. Für diese gutqualifizierten Frauen war es nicht besonders verlockend, von der Hochschule direkt in die Hausfrauen- und Mutterrolle zu schlüpfen. Auf der anderen Seite trafen sie auf einen Arbeitsmarkt, in welchem alte Rollenbilder noch sehr lebendig waren (Frollein, machen Sie mal nen Kaffee).

Dazu kommt noch das biologische Problem. Kommt eine Frau ihrer biologischen Funktion nach, nämlich Kinder zu empfangen, auszuztragen, zu stillen und großzuziehen, dann ist es Essig mit dem beruflichen Fortkommen. Entscheidet man sich für den Beruf, dann bleibt da eine Wunde auf der Seele. Was für eine Ungerechtigkeit. In Berlin gibt es eine Klinik für Geschlechtsumwandlungen. 2/3 der Kunden sind Frauen, die sich zu Männern umwandeln lassen. Das hat jetzt nichts direkt mit dem Thema zu tun, wohl aber mit der Einschätzung, welches Geschlecht als privilegiert empfunden wird. Wo eine Gesellschaft in Bewegung kommt, wo Gruppen von Menschen spüren, dass sie ein gemeinsames Problem haben, da finden sich auch die Verkünder ein, die dieses Problem aufgreifen und auch den Schuldigen finden, in diesem Fall das Patriarchat. Bei anderen Anlässen war es die Bourgeoisie, die Aristokratie oder die Häresie.Das schlimme ist, dass die Verkünder(innen) die Spannungen in der Gesellschaft anzapfen, um mit dem gewonnenen Strom ihr Süppchen zu kochen.

Die Zeit war reif, der Widerstand nicht erheblich und so gelang es den Frauen Stück um Stück im außerhäuslichen Bereich Fuß zu fassen, was für viele Männer eine Umstellung aber oft ja auch eine Verbesserung war. Mehr Angebot an Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt bedeutet höhere Qualität der Bewerber um die Stellen. Wer auf den Meeren als freier Freibeuter segelt, der kann auch untergehen. Und manche(r) traut sich einfach nicht in ein Boot. Versagen tut weh. Weniger weh tut es, wenn man sich selbst als Opfer des Systems sieht. Und noch besser ist es doch, wenn man nicht durch freies Freibeutertum an die Krippen gelangt, sondern auf die sichere Tour, durch Manipulation, eine Disziplin, auf der Frauen über alle Generationen hinweg die Weltmeister sind. Man proklamiert den Opferstatus. Oh, ich armes Weiblein, nicht mal ins Parkhaus trau ich mich, lauter doch hinter jeder Säule ein Mann, der mich sicherlich vergewaltigen wird. Flugs gibt es Frauenparkplätze. Ich bin ein Genie und ein Riese, aber die bösen, bösen Männer hindern mich daran, mich in der Wissenschaft oder in der Politik zu beweisen. Flugs haben wir die Quote. Der Mensch neigt dazu, eine Methode, die sich bewährt hat, beizubehalten. Auf diese Tour landen viele Verbrecher im Kittchen.

Der Feminismus hat es versäumt, rechtzeitig die Männerbeschimpfung, das Opfergetue und den unsäglichen Kampf gegen das sogenannte Patriarchat abzublasen. Während in der Vergangenheit viele Männer die Ziele der Frauenbewegung bejahten und unterstützten, zumindest keinen nachhaltigen Widerstand leistetet, hängt vielen Männern heute das ganze Femigetue endgültig zum Halse heraus, zumal sichtbar wird, das sehr viele Männer und besonders auch die Buben, gewaltigen Schaden durch die Pussifizierung der Gesellschaft genommen haben.

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