Diese Diskussion Gender (kulturelle Geschlechterrolle) oder Sex (genetisch fixierte Geschlechterrolle) hat das eigentliche Problem noch gar nicht erfasst. Ich will es an einem Beispiel erläutern:
Ein Produzent eines Films will die Hauptrolle eines Films mit einem Darsteller mit langem wallenden Haar besetzen. Der Darsteller kann diese Voraussetzung genetisch erfüllen, d. h. er hat langes wallendes Haar, oder er kann sie kulturell erfüllen, indem er eine Perücke mit langem wallenden Haar trägt.
Noch ein Beispiel: Wenn Männer ein asiatisches Schönheitsideal bei Frauen haben, d. h. Frauen mit einer geringen Gesichts- und Körperbehaarung bevorzugen, und es gibt keine Rasierer (Kultur), dann werden Frauen mit starker Gesichts- und Körperbehaarung langsam, d. h. von Generation zu Generation, aus dem Genpool verschwinden. Die Überlebenden tragen die entsprechende Genkombination und sind weniger behaart. Gibt es Rasierer (Kultur) können die Frauen die unerwünschten Haare entfernen. Sie tragen dann zwar Gene, die ihnen am Markt nicht weiterhelfen, das spielt aber keine Rolle, weil sie das Defizit durch kulturelle Leistungen ausgleichen können. Man könnte ein ähnliches Beispiel für Männer entwerfen, die sich den Präferenzen der Frauen anpassen.
Meine Ansicht ist, dass die männliche und weibliche Rolle durch Notwendigkeiten wie sexuelle Präferenz und biologische Zwänge (z. B. breite Hüften der Frau, Außenlage der Hoden) definiert sind und dann genetisch und/oder kulturell realisiert werden.
Die Frage ist immer: Wie kommt die genetisch-kulturelle Mischung am (Partner-)Markt an und im Leben zurecht? Gewertet wird immer die Zahl der Nachkommen und deren Nachkommen.
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