Dienstag, 31. Dezember 2030

Frontseite

Frontseite klingt sehr martialisch, so nach "Im Westen nichts Neues".
Aber das soll damit nicht gemeint sein.
Frontseite heißt Titelblatt, heißt: Was will dieser Blog mit dem seltsamen Namen?
Dieser Blog ist ein Männerblog. Er ist ein Männerblog, weil ich ein Mann bin und damit die männliche Sicht der Dinge einbringe. Er ist ein Männerblog, weil er die Anliegen der Männer- und Väterbewegung fördern soll, wie ich sie sehe.
Für mich sind Ziele der Männerbewegung:

  • rechtliche und gesellschaftliche Benachteiligungen für Männer zu beseitigen,
  • Männern ein positves Selbstbild zu geben,
  • männliche Anliegen in die Gestaltung der Gesellschaft einzubringen,
  • die Entwicklung von Buben zu selbstbestimmten und selbstbewußten Männern zu fördern,
  • Männern einen offenen und ungezwungenen, unverklemmten Zugang zu ihrer Sexualität und ihrer Körperlichkeit zu ermöglichen,
  • Männer ein ungezwungenes und offenes Verhältnis zu anderen Männern zu ermöglichen
Für mich sind Ziele der Väterbewegung:

  • rechtliche und gesellschaftliche Benachteiligungen von Vätern zu beseitigen,
  • die Rolle des Vaters in der Familie und im Bezug zu seinen Kindern zu stärken
  • das Miteinander von Vätern und Kindern zu fördern,
  • Vaterschaft stärker gesetzlich zu schützen
  • Vaterschaft und die wichtige Rolle derselben in der Gesellschaft stärker zu verdeutlichen.
Ich versuche in diesem Blog durch eigene Postings und durch Zitate, Diskusstionsgrundlagen und Argumentationshilfen zu geben.

Ein weiteres Thema, das mich beschäftigt ist, der Mensch in Staat und Gesellschaft und hier besonders die Nation als Gemeinschaft der rechtlich und politisch Gleichen.

Weitere Themen fließen ein, sofern sie mir wichtig sind, aber die obengenannten Themen sind die Kernthemen dieses Blogs, jedenfalls bis auf Weiteres.



Ein Wort zu Urheberrechten.
Ich verfolge mit meinem Blog keine kommerziellen Interessen. Es ist auch nicht meine Absicht, Autoren um ihren gerechten Lohn für geistige Arbeit zu bringen. Ganz im Gegenteil, es ist mein Ziel, Autoren, die zu den von mir ins Zentrum des Interesses gerückten Themen Bedeutendes zu sagen haben, bekannt zu machen, meine Leser auf diese Autoren aufmerksam zu machen und zu weiterer Lektüre zu animieren. In sofern betreibe ich eher Werbung, indem ich Texte in meinen Blog aufnehme.

Sollte sich dennoch jemand, in seinem Urheberrecht verletzt sehen, so genügt eine kurze Mail an dschindschin@email.de und ich lösche bzw. verkürze die entsprechenden Passagen.
Meine Leser weise ich darauf hin, dass Veröffentlichungen in meinem Blog nichts am Urheberrecht der ursprünglichen Autoren ändert, an die man sich also zu wenden hätte, wollte man die entsprechenden Texte anderweitig veröffentlichen.




Dienstag, 18. Juli 2023

Auferstehung

Gott schuf den Esel und sprach zu ihm: "Du bist ein Esel. Du wirst unentwegt von Morgens bis Abends arbeiten und schwere Sachen auf deinem Rücken tragen. Du wirst Gras fressen und wenig intellegent sein, aber du wirst 50 Jahre leben."
Darauf antwortete der Esel: "Lieber Gott, 50 Jahre sind viel zu viel, gib mir nicht mehr als 30 Jahre!" - Und so geschah es ...

Dann schuf Gott den Hund und sprach: "Du bist ein Hund. Du wirst über die Güter der Menschheit wachen, deren bester Freund sein. Du wirst das fressen, was der Mensch übrig lässt und 25 Jahre leben."
Der Hund antwortete: "Gott, 25 Jahre so ein Leben ist eine lange Zeit. Bitte gib mir nicht mehr als 10 Jahre." - Und so geschah es ...

Dann schuf Gott den Affen und sprach: "Du bist ein Affe. Du sollte von Baum zu Baum schwingen und verhalten wie ein Idiot. Du sollst lustig sein und 20 Jahre leben."
Da sprach der Affe: "Herr, 20 Jahre als größter Clown der Welt zu leben ist zu viel. Bitte gib mir nicht mehr als 10 Jahre." - Und so geschah es ...

Schließlich schuf Gott den Mann und sprach: "Du bist ein Mann, das einzige Lebewesen, das die Erde bewohnen wird. Du wirst deine Intelligenz nützen, um dir die anderen Geschöpfe untertan zu machen. Du wirst die Welt beherrschen und 25 Jahre leben."
Darauf sagte der Mann: "Oh Gott, für nur 25 Jahre so ein Mensch zu sein ist nicht genug. Bitte Herr, gib mir die 20 Jahre, die der Esel ausschlug, die 15 Jahre des Hundes und die 10 Jahre des Affen." - Und so ...

... sorgte Gott dafür, dass der Mann 25 Jahre als Mensch lebt, dann heiratet und 20 Jahre wie ein Esel von Morgens bis Abens arbeitet und schwere Lasten trägt. Dass er Kinder haben und 15 Jahre wie ein Hund leben, das Haus bewachen und nur das essen wird, was die Familie übrig lässt. Dann, in hohem Alter, lebt er 10 Jahre als Affe, verhält sich wie ein Idiot und amüsiert seine Enkelkinder.

Und so geschah es ...
Soviel zum Thema langes Leben, wobei alt und lebenssatt umgeben von seinen Kindern und Enkeln und Urenkeln zu sterben ist im Alten Testament eine Verheißung für den Frommen, aber keine Garantie, wie die tägliche Beobachtung und die Hiobgeschichte zeigen.

Aber auch ein ewiges Leben ist verkündet, besonders im Christentum, der ultimative Preis für den, der an Jesus glaubt. Sola fide.

Ewiges Leben ist ein Begriff der jüdischen und christlichen Theologie, der sich sowohl auf Gott als auch auf den Menschen bezieht. Im Pentateuch, dem ältesten Kanon-Teil der Bibel, wird ein ewiges Leben nur für Gott angenommen und dem Menschen abgesprochen. In spät entstandenen alttestamentlichen Schriften hingegen wird den „Gerechten“ in Aussicht gestellt, dass Gott sie ewig leben lässt. Das Neue Testament enthält eine Reihe von Aussagen über ein ewiges Leben des Menschen. Dieses wird als Gabe Gottes aufgefasst, die nur den Gläubigen gewährt wird. Dabei spielt der Glaube an Jesus Christus als Grundvoraussetzung ewigen Lebens die wichtigste Rolle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ewiges_Leben#:~:text=Buch%20Mose%3A%20%E2%80%9EDenn%20ich%20erhebe,von%20Generation%20zu%20Generation%20w%C3%A4hrt.

Ob so etwas überhaupt erstrebenswert ist, sei dahin gestellt, den ewig ist verdammt lang.
Im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" sitzt der Protagonist in einer Zeitschleife fest, d.h. ein bestimmter Tag, der Groundhog Day, wiederholt sich immer wieder. Als dem Held der Geschichte klar wird, dass es kein Entkommen gibt, beschließt er Selbstmord zu begehen. Aber egal, was er unternimmt, am nächsten Tag wacht er wieder in seinem Bett auf. Sterben zu müssen ist hart. Nicht sterben zu können ist eine Katastrophe.

Auch die Geschichte der Liebe der unsterblichen Göttin der Morgenröte, Eos, zu einem Sterblichen endet tragisch: Wohl gelingt es ihr, für den Geliebten bei Zeus Unsterblichkeit zu erflehen. Da sie aber vergisst, auch um ewige Jugend für ihn zu bitten, altert der Geliebte, verliert seine erotische Attraktivität und verschrumpelt, bis ihn Zeus aus Mitleid in eine Zikade verwandelt. https://www.derpragmaticus.com/r/unsterblichkeit-religionen/

Aber das soll hier gar nicht das Thema sein, sondern die Auferstehung, und die ist auch notwendig, denn wie offensichtlich endet das irdische Leben, der Geist erlöscht, der Körper löst sich auf. Was bleibt? Und vor allem, was steht da auf?

Nun das Offensichtliche vorneweg, wir bewegen uns im Spekulativen, Hypothetischen. Es gibt keinerlei Evidenz für ein ewiges Leben. Ganz im Gegenteil, die tägliche Beobachtung zeigt uns die Endlichkeit allen Lebens, und was noch schwerer wiegt, diese Endlichkeit ist die Voraussetzung des Lebens überhaupt. Neues kann nur entstehen, wo altes vergeht. Jedes Lebewesen ist Nahrung anderer Lebewesen. Selbst die unbelebte Materie ist einem permanenten Wandlungsprozess unterworfen. Wer also ein ewiges Leben postuliert, hätte erst mal seine Existenz zu beweisen, und alte Texte über Offenbarungen sind keine validen Quellen. Da kann ja jeder Märchen erzählen, das große Spaghettimonster habe ihm ewige Wahrheiten ins Ohr geflüstert. Das sind Märchen, die man Kindern erzählt, damit sie sich nicht vor der Welt fürchten.

Aber nehmen wir mal an, es gäbe etwas, das unseren Tod überdauert. Was mag das sein. Schlaganfall und Demenz zeigen uns, dass nicht nur unsere motorischen oder sensorischen, sondern besonders auch unsere kognitiven und emotionalen Fähigkeiten von einem intakten Nervengeflecht im Gehirn abhängen. Was bleibt, falls dieses zerfällt. Auch sollten wir die Bedeutung der Erinnerungen nicht vergessen. Erinnerungen, das sind die Spuren, die das Leben im Nervengeflecht des Gehirns hinterlassen hat. Die Erinnerungen machen unsere Persönlichkeit aus. Durch sie sind wir, was wir sind. Erlöschen die Erinnerungen, verschwindet die Person. Wenn als Folge von Hirnschäden Kognition, Emotion und Erinnerungen verschwinden, so ist nicht anzunehmen, dass das Hirn von einem geistigen Feld durchzogen ist, das seinerseits in der Lage wäre, diese Funktionen zu ersetzen. Das Hirn ist on premise und keine Datenendstation. Also kann nur ein Funke überleben, ein unbewusstes, leeres Etwas. Was hat dieses Etwas mit mir zu tun? So wenig wie eine Darmzelle, die sich von der Darmwand löst und mit dem Stuhl davongetragen wird, und diese enthält immerhin meinen kompletten Chromosomensatz.

Nun postulieren manche die Auferstehung im Fleische, d.h. die Wiederherstellung des kompletten Körpers, Software und Hardware. Es gibt einen Film, der sechste Tag, mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle. Im Wesentlichen ist der Plot dieses Films, dass das Klonen von Lebewesen möglich ist, und zwar nicht nur die Gene und die Körperstruktur, sondern auch die Charaktermerkmale und Erinnerungen. Das Klonen von Tieren ist erlaubt, das von Menschen jedoch verboten. RePet, ein Unternehmen, hat sich auf das Klonen von sterbenden Tieren spezialisiert, klont heimlich aber auch Menschen. Da die Kopie nicht nur den Körper sondern auch den Geist umfasst, halten sich die Klone für die Originale.

Die Auferstehung im Geiste führt in jedem Fall zu solch einer Kopie, denn das Original ist zerfallen. Da ist ein Bruch in der Lebenslinie, die Funktion ist unstetig. Die Vorstellung, man könne die Materie, aus der ein Mensch gemacht war, zu welchem Zeitpunkt eigentlich, wieder zusammenfegen ist irrig, wurde sie doch inzwischen von anderen Menschen verwendet. Aber selbst, wenn man andere Materie nutzt und alles originalgetreu wiederherstellt, bleibt es eine Kopie. In diese Kopie wird dann der Geist eingespielt, d.h. die Erinnerungen, die Lebensspuren. Zu welchem Zeitpunkt wurde da die Sicherung durchgeführt. Wird der demente Opa als dementer Opa wiedergeboren? Behält man seine Hämorrhoiden ewig? Wobei man, wer ist man? Man ist die Kopie. Sie hat meine Erinnerungen und meinen vielleicht optimierten Geist und Körper. Sie denkt sie wäre ich, ist es aber nicht. Ob diese Kopie nun ewig lebt, kann mir egal sein, denn sie ist nicht ich. Nach den Vorstellungen einiger Religionen wird nun meine Kopie vor Gericht gezogen und gelangt in den Himmel oder die Hölle, ohne für das zu beurteilende Leben verantwortlich zu sein.

Tatsächlich bin ich selbst eine Kopie, und zwar eine Kopie meiner selbst. Die antiken Philosophen hatten sogar ein Bild davon, das Bild eines Schiffes, das als Ausstellungstück aufbewahrt wird, bei dem aber die zerfallenden Teile sofort gegen originalgetreuen Ersatz ausgetauscht werden. Irgendwann ist das ganze Schiff renoviert. Ist das dann noch das gleiche Schiff. So ist es mit mir. Schon lange bestehe ich nicht mehr aus den Bestandteilen, aus denen ich bei meiner Geburt bestanden habe. Alle Materie und etliche Strukturen wurden erneuert, was ist geblieben? - Die Erinnerung! Weil mein Bewusstsein jeden Morgen aus der gleichen Datenbank heraus startet, entsteht die Illusion der Kontinuität.

Da können wir gleich über Beamen und Teleportieren sprechen. Die Materie muss sich am Ausgangsort ja auflösen, in einem Strahl durch den Hyperraum reisen und am Zielort wieder zusammensetzen.
E = mc2 Da gibt es am Ausgangsort erst mal eine gewaltige Kernbombenexplosion, wenn sich die Masse in Energie verwandelt. Damit hat sich die Sache schon erledigt.
Außerdem ist auch hier das Problem von Original und Kopie. Denn eigentlich entspricht die Teleportation dem Faxversand. Am Zielort entsteht die Kopie und das Original hört auf zu existieren. Teleportation ist ja keine Rohrpost. Tod und blitzartige Wiedergeburt sind das Resultat. Ich würde so einem Transmitter fern bleiben.

Nun postulieren andere, die Seele (was immer das sein mag, maximal der o.g. Funke) bekomme einen geistigen Leib. Nun, dann haben wir ein Gespenst mit meinem Charakter und meinen Erinnerungen. Es bleibt eine Kopie. Hat dieses Ding Emotionen? Emotionen hängen am Körper, dem materiellen Körper. Wie wechselwirkt dieses Ding, dieser Astralleib? Ist es erstrebenswert, nur zu sein und nichts zu fühlen? Falls es fühlt, wie werden diese Gefühle geeicht? Umwelt und Gefühle hängen zusammen.

Ich halte Verkünder des ewigen Lebens für Schlangenölverkäufer, für Gauner oder zumindest Verblendete. Bei tieferem Nachdenken kommt man zu dem Schluss, dass ein ewiges Leben nicht erstrebenswert ist, keine Verheißung sondern eine ernste Drohung.

Denn wie gesagt: Ewig währt am längsten.

Dienstag, 20. Juni 2023

Warum

Warum verlasse ich Männerrechtlerthemen im engeren Sinne?

Weil die Focusierung auf solche Themen sinnlos ist!

Staat und Kapital haben die Frau als Resourse entdeckt, die es über Lohnarbeit aber auch über Arbeit als Selbständige auszubeuten gilt. Arbeit macht frei, dieser zynische Spruch über einem Konzentrationslager, ist das Motto der Aktion. Jeder, der für Lohn arbeitet, ernährt drei Parasiten, die einen leistungslosen Ertrag einstreichen: den Staat, den Arbeitgeber, die Sozialkassen.

Die Arbeitsschutzgesetze, die bereits im 19. Jahrhundert erlassen wurden, und vor allem den Schutz der Kinder und Frauen zum Ziel hatten, dienten nicht zuletzt dem Zweck, billige Arbeitskräfte vom Markt zu nehmen, die Lohndrückerei durch ein gesenktes Arbeitskräfteangebot zu beenden.

Wer seine Arbeitskraft in seinem privaten "Betrieb" sprich Heim und Herd einsetzt, bezahlt außer der Mehrwertsteuer auf die Rohprodukte keine Steuer. Der ganze Mehrwert seiner Tätigkeit bleibt bei ihm. Wer aus Zeitmangel, wegen Berufstätigkeit, auf zugekaufte Arbeitskräfte angewiesen hat, zahlt doppelt und dreifach und muss dann drei Stunden arbeiten, um eine Stunde Fremdarbeitskraft zu bezahlen.

Der Hunger treibt den Knecht zur Arbeit, so steht es in der Bibel, und mag es nicht Hunger so doch Geldmangel sein, der die unteren Einkommensschichten in die Lohnarbeit zwingt. Geldmangel nicht zuletzt erzeugt durch überschießende Steuern und Abgaben. Bei den Besserverdienenden (was nicht heißt Gutverdienenden, nur besser als wenig) könnte einer der Partner oder beide kürzer treten. Und hier setzt dann die Propaganda ein. Man bläst den Frauen die Ohren voll, wie toll sie seien. Man diffamiert die Hausfrau. Man verspricht glänzende Karrieren. Man etabliert Quotenfrauen, damit diese Versprechungen nicht ohne Substanz bleiben. Man pampert die Frauen, um sie im Arbeitsprozess zu halten, am besten als Vollzeitkraft.

Nun ist aber die Kernkompetenz der Frauen das Kinderbrüten und aufziehen. Ihr ganzer Körper und Geist ist nur dieser Funktion geschuldet. Ansonsten ist der weiblicher Körper eine Ansammlung von nutzlosen Handicaps. Auch die bessere neuronale Verzahnung von rechter und linker Gehirnhälfte ist nicht hilfreich, sondern das Einfallstor mythischen Denkens und frappanter Irrationalität. Kein klar denkendes Wesen lässt sich einen aggressiven Parasiten in eine Körperhöhle pflanzen, dem dann das ganze restliche Leben die umfassende Liebe und Fürsorge gilt. Wären Frauen rational, wäre das Ende der Art erreicht.

Gut, Männer sind auch nicht besonders rational, denn für die Frau ist der Mann das, was das Eselchen für den Bauern ist: der Typ, der die schweren Sachen trägt. Und für den Mann ist die Frau samt des Nachwuchses auch parasitär, es sei denn er sei Bauer, und benötigte Frau und Kinder als Hilfe auf dem Hof. Nun jedenfalls in so ein sensibles Gleichgewicht greifen Staat und Kapital ein, des schnöden Mammons willen.

Die Folge ist Kinderarmut und ohne Kinder hat eine Gesellschaft keine Zukunft, so wie ein Düsenjäger ohne Schub die Flugfähigkeit eines Klaviers hat. Absturz bei Schubverlust garantiert.

Es geht bei dem ganzen Frauenhype nicht um Gleichberechtigung oder Gleichstellung. Es geht um Steuereinnahmen und Renditen. Und darum muss die Mär von der unterdrückten Frau weitergesponnen werden, die sich nur durch Vollzeitlohnarbeit und unbegrenzten Arbeitseinsatz der Karriere willen aus den Krallen dieses ominösen Patriarchats befreien kann. Dazu ist man sogar bereit, die Grammatik zu vergewaltigen. Das Motto ist: Wir sind bereit Suaheli zu sprechen, Hauptsache ihr privatisiert nicht und drückt ordentlich Steuern und Sozialabgaben ab und fördert die Kapitalrenditen.

In einem Theaterstück, das sich um das Leben des Galileo Galilei dreht, war es von Brecht oder einem anderen Autor, fällt der Satz, das es bei dem Kampf um das geozentrische Weltbild (die Erde als Mittelpunkt des Universums) nicht um die naturwissenschaftliche Wahrheit gehe, sondern um die Campagnabauern, die Steuerzahler. Steht die Erde nicht mehr im Zentrum, dann stellt sich auch die Frage, ob die Ständegesellschaft noch eine Berechtigung hat.

Sonntag, 18. Juni 2023

Die Bibel

 Ich bin kein Theologe und einige Theologen sagen, mit der Bibel könne man nur arbeiten, sofern man ein Theologiestudium abgeschlossen hat.

Das mag teilweise stimmen. Ich würde auch keinem raten, ohne Rechtsanwalt vor Gericht zu erscheinen. Das bürgerliche Recht (BGB) ist ziemlich abstrakt und wird erst durch die Rechtsprechung konkret.

Die Bibel ist inzwischen in alle möglichen Sprachen übersetzt, die Formulierungen sind an moderne Ausdrucksformen angepasst. Es bleibt aber ein antiker Text und die Übersetzung trägt nicht unbedingt zur Richtigkeit bei. Richtig im Sinne: Was wollte der Autor/die Autoren aussagen. Was sollten und konnten die kundigen Leser damals verstehen. Uns fehlt der Kontext, der Bildungskanon von Autoren und Lesern, das wirtschaftliche, kulturelle Umfeld. Viele Textstellen lösen einen Konflikt, ein Dilemma, das uns nicht bekannt, eventuell sogar schwer verständlich ist. Wer Antworten verstehen will, muss die Fragen kennen.

Das Problem der Theologie beginnt mit dem Namen. Theologie ist als akademischen Disziplin nur bedingt eine Wissenschaft nach modernem Verständnis. Die Theologie ist nämlich keine Gotteswissenschaft, wie der Name bedeutet, sondern eine Buch- und Textwissenschaft. Auch wenn Gott der zentrale Protagonist ist, beschäftigt sich die Wissenschaft mit Texten. Und wir alle wissen: Papier ist geduldig. Theologie müsste sich eigentlich Biblologie nennen, die Lehre vom Buch.

Jahrhunderte lang bedeutete akademische Bildung, sich in alte Texte zu vertiefen und aus diesen Weisheit zu ziehen, eventuell ergänzt um eigene Gedanken und Schlussfolgerungen.

Die Idee, das Studierzimmer zu verlassen, in die Welt zu ziehen und deren Phänomene durch Beobachtung und Experiment zu ergründen, ist relativ neu.

Konnten sich die Gnostiker noch daran berauschen, alte Texte zu kennen, vermeintlich verstanden zu haben, ergänzt um göttliche Inspiration, war die Quelle des modernen Fortschritts die Erkenntnis: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Wer nämlich in dem Irrglauben lebt, alles, was es zu wissen gibt, sei in einer begrenzten Anzahl alter Texte enthalten, dem fehlt die Motivation, die Welt zu erkunden und neue Erkenntnisse zu sammeln.

Dass es uns heute deutlich besser geht, als in alten Zeiten, liegt nicht daran, dass wir jetzt endlich die Bibel oder sonstige heiligen Bücher verstanden haben, die dort formulierten Gebote befolgen, sondern dass wir mühevoll die Welt befragen um die dort geltenden Regeln und Gesetze zu begreifen. Denn Naturwissenschaft ist Erbsenzählerei, siehe Mendel.

Nun sei hier nicht das hohe Lied der Naturwissenschaft gesungen, denn spätestens wenn aus gewonnenen Daten Theorien und Erkenntnisse werden sollen, kommt die Geisteswissenschaft um die Ecke, meist in Form der Mathematik. Und spätestens wenn aus den Erkenntnisbröckchen ein Ganzes werden soll, wird es philosophisch.

Die Philosophie (gr. "philosophía", "Weisheitsliebe") ist die Lehre vom Erkennen und Wissen und die Prinzipien- und Methodenlehre der Einzelwissenschaften, als deren Ursprung und Rahmen sie angesehen werden kann. Ihre Erkenntnisse gewinnt sie u.a. mithilfe der logischen, analytischen, dialektischen, diskursiven und hermeneutischen Methode, in neuerer Zeit auch in Zusammenarbeit mit empirischen Wissenschaften. Zu ihren heutigen Disziplinen gehören LogikEthik, Ästhetik und Wissenschaftstheorie. 

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/philosophie-53895#:~:text=Die%20Philosophie%20ist%20die%20Lehre,%2C%20Ethik%2C%20%C3%84sthetik%20und%20Wissenschaftstheorie.

 Dass unser Denken zu brauchbaren Ergebnissen führt, hängt mit unserer Evolution zusammen. Wer falsch schlussfolgert, stirbt früher.

Naturwissenschaftlich kann man sich der Bibel nähern, wenn man die in der Bibel beschriebenen Vorgänge und Zustände mit Erkenntnissen aus anderen Disziplinen wie Geschichtswissenschaften, Archäologie, Astronomie, Kosmologie, Physik, Chemie und Biologie vergleicht.

Und da stellt man fest, dass da gewaltige Diskrepanzen bestehen. Allein der Schöpfungsbericht ist reinste Prosa, Damit der Mensch überlebt, braucht es mindestens 200 Exemplare, sonst ist Inzucht angesagt, was die Paradiesgeschichte ad absurdum führt. Jericho war bereits lange vor der Zeit zerstört, als die Bibel den Einfall der Juden ins gelobte Land verkündet. Und, und, und ....

Damit ist bewiesen, dass die Bibel kein Geschichtsbuch, sondern ein Geschichtenbuch ist, vergleichbar mit Herrn der Ringe oder Harry Potter.

Und um ein Geschichtenbuch zu verstehen, brauche ich kein Literaturstudium. Um zu entscheiden, ob mir ein Wein schmeckt oder nicht, brauche ich nicht Winzer zu sein.

Es bleibt das Problem mit der Herkunft aus der fernen Vergangenheit. Hier kann sicher ein guter Kommentar weiterhelfen.

Nun muss man wissen, dass die Bibel ein Mehrautorenwerk ist. Sie besteht aus vielen Büchern, die nur beschränkt zusammenhängen. Der Tanach der Juden ist eine Rollensammlung, jedes Buch eine Rolle. Die Buchform der Bibel erzeugt die Illusion einer festgelegten Reihenfolge der einzelnen Bücher. Und so unterscheidet sich die Reihenfolge der Lesung bei den Juden von der Anordnung der Bücher des alten Testaments in der Bibel. Die Bibel ist so sortiert, dass die Texte auf Jesus hinweisen.

Die christliche Bibel ist bewusst so sortiert, dass sie den Eindruck eines Geschichtswerks erzeugt, beginnend mit der Schöpfung und endend mit der Apokalypse und der Wiederkunft Jesu.

Schadet es, dass die Bibel ein Geschichtenbuch, aber keine Geschichtsbuch ist?

Auf gar keinen Fall. Wir unterschätzen die Wirkung von Geschichten dramatisch. Geschichten prägen unsere Welt, unser Zusammenleben. Unsere ganze Rechtsordnung beruht auf Geschichten. Unser Staat beruht auf Geschichten. Sitte und Moral beruhen auf Geschichten. Geschichten sind die Grundlage unseres Weltbildes.

Und die Geschichten in der Bibel wirken auf den Leser, so wie die Geschichten in einem Roman auf den Leser wirken. Und die Hauptperson in der Bibel ist Gott, genauer der jüdische Gott JHWH.

Ihn lernen wir im Alten Testament kennen. Eine ziemlich erschreckende Gestalt, aber auch irgendwie begrenzt. Wenn man die Schöpfungsgeschichte heranzieht, so schaffen Elohim, also Götter die Welt, grandios in sechs Tagen und ruhen am siebten. Das ist Größe. Das ist Souveränität.

Dann erfolgt ein Cut und die Schöpfung wiederholt sich nochmals in kleinerem Maßstab, nämlich in einem begrenzten Paradiesgarten, durch JHWH. Er schafft Adam und Eva und bewirtschaftet seinen Paradiesgarten. Dass er giftige Pflanzen setzt, den Baum der Erkenntnis und den Baum des ewigen Lebens, ist nicht besonders schlau, denn Adam und Eva sind ja kindlich naiv. Sie sind nicht in der Lage Gut und Böse zu unterscheiden. Niemand würde im Kindergarten giftige Pflanzen pflanzen, vor allem, wenn deren Früchte so verlockend sind. Klar dass die rein beißen, und gleich erscheint der Hausmeister und schmeißt sie aus dem Garten raus und belegt sie mit Flüchen, künftig selber für ihren Lebensunterhalt aufzukommen und die Kinder unter Schmerzen zu gebären, ist aber noch so nett, ihnen Kleider zu nähen. Ach, und Sterben müssen die zwei und ihre Nachkommen jetzt auch. Der Tod ist der Sünde sold, so die Bibel.
Ist jetzt nicht schön, aber ewig als Dummbatz in einem Paradiesgarten ohne Sex rumzuhängen ist auch nicht toll.

Jedenfalls stellt sich JHWH in den biblischen Geschichten, die ihn als Handelnden sehen, kein gutes Zeugnis aus.

Man sagt, er sei gerecht, aber so sicher darf man sich nicht sein, wie die Hiobgeschichte zeigt. Wie ein assyrischer oder babylonischer Großkönig verlangt er unbedingten Gehorsam und ungeteilte Verehrung. Jeden Fehltritt bestraft er grausam. Allerdings tritt er von Buch zu Buch weniger in Erscheinung, um nach der Hiobgeschichte quasi zu verstummen.

Warum sich die Juden einem so launischen und gefährlichen Gott verschreiben, ist mir ein Rätsel. Das Schicksal der jüdischen Glaubensgemeinschaft ist nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Ein Unglück jagt das andere, und alles soll Gottes Strafe für Verfehlungen sein. Ja, als richtige Stammesreligion enthält die Lehre natürlich die Verheißung auf einen Messias, der dann auf der Welt der Allergrößte sein würde, und mit ihm die Juden, dann Herrscher aller Völker. Solche Verheißungen sind gefährlich, vor allem, wenn die anderen Völker davon erfahren. Sie könnten auf die Idee kommen, dem Aufstieg dieser postulierten Weltenherrscher durch geeignete Maßnahmen vorzubeugen.

Für mich stellt sich das Verständnis dieser Geschichten ganz anders da. Und ich verstehe auch den göttlichen Zorn. Wer lässt sich denn gerne so unsympathisch darstellen. Denn wer schreibt denn da? Die Priesterschaft! Und diese baut hier einen Popanz auf, einen Bulli, vor dem sich alle fürchten, um dann mit der Erlösung um die Ecke zu kommen, einem Sammelsurium von Regeln, die keiner einhalten kann, mit der Folge, dass dauernd Opfer beim Tempel abzugeben sind, als Buße. Guter Trick. Ich denke, dass der Gottheit das Treiben des Bodenpersonals egal ist. Als Eigner des ganzen Universums ist er auch nicht darauf angewiesen, dass ihm irgendwelche Ameisen auf einem Staubkorn im All huldigen.

Das Alte Testament zeigt, dass man auf der Grundlage richtiger Beobachtungen zu falschen Schlüssen kommen kann. Die richtige Beobachtung ist, dass auf dieser Welt Handeln oder Nichthandeln Folgen haben, erwünschte und unerwünschte. Wer sich unhygienisch verhält, wird Krankheiten erwerben, die in einer Gemeinschaft dann zirkulieren. Wer als kleines Volk in gefährlicher Umgebung eine unkluge Politik betreibt, die benachbarten Großreiche gegen sich aufbringt, wird Unheil ernten. Regeln aufzustellen und zu befolgen ist eine kluge Methode. Arbeitsschutz und Seuchenprävention beruhen darauf. Das Dilemma ist, dass wenn ich die Zusammenhänge nicht kenne und nicht begreife, nicht weiß, dass Infektionskrankheiten durch Mikroorganismen verursacht werden. Dann wird, was Prävention sein soll, zur kultischen Handlung. Dann wird aus Fehlern Sünde, aus Hygiene wird Magie, aus Folge von Fehlern wird göttliche Strafe.

Nehmen wir die 7-Tagewoche. Die Jäger und Sammler arbeiteten pro Tag vielleicht 4 Stunden, im Schnitt. Ein Bauer kann und muss jeden Tag ackern. Und da zeigte es sich, dass die Mischung von sechs Arbeitstagen und einem Ruhetag optimal ist, um die Gesundheit einigermaßen zu erhalten. Damit sich alle daran halten, wurde der Schöpfungsbericht entsprechend geschrieben. Die Juden, als geborene Anakasten machen jetzt daraus eine Wissenschaft, mit Regeln, wie man am Sabbat Aufzug fahren kann. Intellektuell reizvoll, aber ohne jeden Nutzen.

Das das penible Einhalten eines Kanons von Regeln den Menschen nicht gerecht, sondern selbstgerecht macht, fiel dem Sohn eines Zimmermanns in Galiläa auf. Mit Sicherheit hatte dieser auch Kontakt zu den Lehren des Zoroaster (Zarathustra), der Mythos der drei Weisen aus dem Morgenland (Magier = Priester des Zoroaster) lässt das vermuten. 

Bei der Lehre des Zarathustra handelt es sich um eine über dreitausend Jahre alte Philosophie die in ihrem Kern auf den Prinzipien Gutes Denken, Gutes Reden, Gutes Handeln beruht.
https://www.zarathustra-verein.de/die-lehre-des-zarathustra/#:~:text=Gataha%20%E2%80%93%20die%20Lehre%20des%20Zarathustra,dem%20sich%20diese%20Website%20befasst

Zur damaligen Zeit war Judäa Teil des römischen Reiches und die Juden lebten in der Endzeiterwartung, was allerlei Verkünder auf den Plan rief, darunter Johannes den Täufer und eben diesen Zimmermannssohn Jeschua, ein ggf. uneheliches Kind im Haushalt des Josef.

Sehr erfolgreich kann dieser Jeschua, den wir künftig Jesus nennen werden, nicht gewesen sein. Zwölf Follower sind nicht wirklich viel, auch wenn diese Zahl die mystischen 12 Stämme von Israel wieder spiegelt. Die Juden sind auch Zahlenfetischisten. Ansonsten sollen seine Ansprachen viel Volk angelockt haben, aber das sagt nichts. Fernsehen gab es nicht, da war Ablenkung rar, und wie heute bei Katastrophen läuft bei Events viel Volk zusammen, einfach um zu gaffen. Die Massen bei Kirchentagen sind auch kein Zeichen, um sich greifender Frömmigkeit.

Die Karriere des Predigers war kurz, denn er verließ die heimatlichen Gefilde und zog nach Jerusalem, dem Sitz des Tempels. If you can make it there, you can make it everywhere.

Zwei Grundthesen seiner Lehre garantierten den sicheren Tod:

  1. Die These, der leibliche Sohn Gottes zu sein, galt den Juden als gotteslästerlich und wurde mit dem Tod durch Steinigen bestraft.
  2. Die These, der gesalbte Messias und damit König der Juden zu sein, galt den Römern als Staatsverbrechen, das mit dem Tod durch Kreuzigung bestraft wurde.
Die Römer machten das Rennen und beendeten die Karriere des Jesus brutal, aber effektiv. Die Follower verleugneten ihren Rabbi und liefen auseinander.
Damit hätte diese jüdische Häresie ein glückliches Ende finden können, denn auch Jesus hatte nie die Absicht eine Weltreligion zu gründen. Wie heißt es so schön: Ich bin zu den Meinen gekommen. Man gibt das Brot schließlich den Kindern, und nicht den Hunden.

Nun, vielleicht hielten sich noch kleine Gemeinden in Jerusalem, in Ägypten, verstreut, wo es jüdische Gemeinden gab. Gute Geschichten werden gerne weitergesponnen und der Mensch ist von Natur aus empfänglich für solche Geschichten. Jedenfalls kokelte da noch was im Unterholz.

Es gibt in der menschlichen Geschichte Zeiten der Unrast, wenn alte Gewissheiten schwinden, der Hunger nach neuen Gewissheiten erwacht. Das zweite Jahrhundert nach Christus ist so eine Zeit, bei der im römischen Reich orientalische Religionen in Mode kamen. Und so fanden einige Sinnsucher Zugang zu christlichen Themen, christlichen Texten. Und jetzt wurden aus den kleinen, glimmenden Funken im Unterholz kleine Feuerchen. Nichts ist so stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

Hier ist vor allem das Autorenkollektiv zu nennen, das unter dem Namen Paulus veröffentlichte. In diesen Texten wurde aus dem gescheiterten Rabbi aus Galiläa nämlich ein Gott namens Jesus. Gut, er galt nur als der Sohn, aber der Vater, viel beschworen, kommt nicht mehr zu Wort. Was wir in der Bibel unter Paulus finden ist nur die schwache Hintergrundstrahlung einer Explosion, denn zu dieser Zeit gab es viele Verkünder und viele Schriften zu Jesus. Da gab es noch kein Copyright. Da gab es hunderte Jesusgeschichten, hunderte Wege zum Heil. So eine Religion in being ist wie Maische. Da gären allerlei Früchte im Fass auf allerlei Weise. Erst nach der Destillation durch eine Organisation findet der reine Geist den Weg in die Flasche, und der Geruch und Geschmack der vergorenen Früchte ist nur noch als Ahnung vorhanden. Doch auch die vielen Feuerchen des Frühchristentums wären ohne den Staat nie zum Weltenbrand geworden.

Und der die Fackel warf war Konstantin, römischer Kaiser mit Hauptstadt in Byzanz, seinem Konstantinopel. Er machte das Christentum zur Staatsreligion und erzwang die Destillation in Konsilien, welche er selbst leitete.

Die Obrigkeit ist von Gott. Dieser Satz und die paulinische Anweisung, die gesellschaftliche Schichtung zu ertragen und den Ausgleich im Jenseits zu erwarten, macht das Christentum für jeden Herrscher äußerst attraktiv. Der Rest ist Opium fürs Volk und Einnahmequelle für die Priesterschaft.

Es ist immer gut, die Intellektuellen finanziell gut zu stellen und ihnen was zum geistigen Kauen zu geben. Nicht immer gelingt das, und um die Frage, ob Ikonen Teil der Verehrung Christi sein dürfen oder nicht, wurden blutige Bürgerkriege geführt. Tatsächlich ist das Christentum keine Religion des Friedens, sondern wie alle Ein-Gott-Religionen eine Religion des Hasses, des Streits, der Rechthaberei und der grausamen Gewalt. Wo es nur eine Wahrheit gibt, endet jede Diskussion und jede Toleranz.

Wie alles, was einen Anfang dann auch ein Ende hat, ist das Christentum gealtert und hat viel von seiner beißenden Schärfe verloren. In Maßen genossen, ggf. auf etwas Zucker, kann es wie Absinth direkt ein Genuss sein. Denn, und das ist all den Autoren mit ihren mehr oder weniger guten Absichten, diesen Inquisitoren, diesen Fanatikern und Rechthabern entgangen. In der heiligen Schrift Bibel wohnt ein Geist, ein guter Geist. Der gute Geist des guten Gottes, der sich jedem Missbrauch entzieht. Er entfaltet sich, wenn man die Bibel so liest, wie ein Kind ein Märchen: unschuldig und neugierig.

Das ist ein Wunder, das ist Magie, das ist der Heilige Geist bei der Arbeit.

Durch die Lektüre der Bibel verändern wir unser Betriebssystem. Das Update Jesus 1.0 macht uns zu einem neuen Menschen. Das ist eine interessante Erfahrung. Der Kernbegriff ist Liebe, ein Begriff, der viele Begriffe beinhaltet und weit über den Eros hinausgeht. Wie ein Rad mit einem frisch montierten Reifen, haben wir Menschen in unserem Geist eine Unwucht, als Folge der Abwärtskompatibilität unseres Betriebssystems. So tragen wir viel nutzlose Dämonen (alte Programme, die einst notwendig waren, heute aber mehr schaden als nutzen) in uns. Die Bibel ist wie ein Gewicht, das am Rad montiert uns hilft, diese Unwucht zu lindern, wenn wir sie lesen, um die Liebe zu finden, nicht die Wahrheit über die Welt.

Freitag, 20. August 2021

Religion

 Es gibt ein Experiment mit Ratten, bei denen man Elektroden ins Belohnungs-/Lustzentrum einpflanzt, und den Tieren die Möglichkeit gibt, dieses Zentrum durch einen Tastendruck zu aktivieren.

Das Ergebnis ist vorhersehbar: die Tiere drücken dauernd auf den Tasten rum.

Es gibt so was auch beim Menschen: man nennt es Religion.

So wie Menschen Musik lieben, Romane, Spiele und Unterhaltung, so sind Menschen, mal mehr mal weniger, anfällig für Esoterisches, Mystisches, Religiöses, d.h. sie haben da ein Bedürfnis, eine Neigung.

Und so wie man eine seltsame Anmutungen hat, wenn man außerhalb virtueller Welten, ganz reale Menschen beim ganz realen Sex beobachtet, die Akteure aber ganz aus dem Häuschen sind, so kann man sich des Gefühls des Verwunderns nicht erwehren, beobachtet man die Angehörige anderer Religionen bei ihren Riten. Auch die Glaubensbücher, sofern vorhanden, sind meistens schräg, unlogisch, unverständlich, wunderlich. Aber auch hier sind die unmittelbar Beteiligten, die Gläubigen, ganz aus dem Häuschen. Es scheint, dass diese Menschen von einer bestimmten Form des Wahns befallen sind, und überaus aggressiv reagieren, wenn man diesen Wahn anzweifelt.

Es gibt offenbar, im menschlichen Gehirn eine Region, die sich durch religiöse Techniken stimulieren lässt, dann eine Art Wohlbefinden erzeugt, ähnlich psychodelischer Drogen. Das Problem mit solchen Drogen ist nicht, dass sie rauschartige Zustände erzeugen, die z.B. beim LSD bis zur echten Psychose reichen. Das Problem sind unerwünschte Persönlichkeitsveränderungen und eine Suchtproblematik. Wie der Name sagt ist der Kern der Sucht, das unstillbare Verlangen, die Droge immer wieder und immer häufiger einzunehmen, so dass sich das ganze Leben um den Konsum dieser Droge dreht. Neben dieser psychischen Abhängigkeit kann z.B. bei Opioiden eine körperliche Abhängigkeit treten, d.h. der Verzicht auf die Einnahme führt zu unangenehmen körperlichen Symptomen. Diese körperlichen Symptome treten bei Religionen dadurch auf, dass der Abtrünnige von seiner gläubigen Umgebung ausgegrenzt, bedroht oder gar getötet wird.

Beim LSD kennt man den bad trip, bei dem albtraumartige Visionen und Empfindungen ausgelöst werden. Nun evozieren auch Religionen Visionen von Mächten und Gewalten, die sehr bedrohlich wirken, den Gläubigen in Angst und Schrecken versetzen können. Der religiöse Wahn ist somit nicht harmlos. Auch Aggressionen gegen Mitmenschen sind möglich, werden oft sogar von der Religion gefördert, wenn es sich nämlich um Ungläubige oder Häretiker handelt. Auch die Vorstellung, als Mitglied einer Glaubensgemeinschaft zu einem ausgewählten Kollektiv zu gehören, über dem in besonderer Weise die warme Sonne der Gottheit scheint, trägt nicht gerade zur Bescheidenheit und zum angemessenen Umgang mit Ungläubigen bei.

Regelmäßiger Drogenkonsum kann die intellektuellen Fähigkeiten des Süchtigen einschränken. Er verliert die Fähigkeit, sich mit seiner Umgebung rational auseinander zu setzen, auf der Basis von Fakten logische Entscheidungen zu treffen. Auch dieses Phänomen findet man bei Religionen, die damit die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung ganzer Völker blockieren können. Der wirtschaftlich und kulturell schlechte Zustand der islamischen Welt hat seine Ursache im Islam, der im Unterschied zum Judentum eben nicht den Intellekt fördert. Auch die Europäer mussten erst das Korsett des Katholizismus abwerfen, bevor einen nennenswerte naturwissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung möglich wurde.

Religionen kann man mit Wein vergleichen. In Maßen genossen ein Genuss, im Übermaß genossen ein echter Fluch. Vor allem, weil den vielfach beschworenen Göttern das Schicksal der Gläubigen egal ist. Gott liebt Ysinia Pestis, den Pesterreger, nicht weniger als Homo sapiens. Und obwohl die Iren im 19. Jahrhundert deutlich frommer waren als heutzutage, wurden Sie Opfer der Kartoffelfäule. Es gab eine schreckliche Hungersnot. Wären sie ungläubig gewesen, hätten aber moderne Agrarchemikalien gehabt, wäre ihnen die Hungersnot erspart geblieben.

Wenn man einen Feindstaat hat, und möchte, dass dieser niemals mehr richtig auf die Füße kommt, sollte man die Islamisierung dieses Staates fördern, am Besten eine der radikalen Glaubensrichtungen. Was viele nämlich nicht wissen ist, dass die kulturelle und wirtschaftliche Blüte der Araber zu einer Zeit statt fand, als es den Islam noch gar nicht gab. Die ganze Geschichte mit Mohamed ist nämlich reine Literatur. Mohamed hat nie gelebt, durch seine Adern fließt Tinte. Muhammad abd allah, der gepriesene Gottesknecht ist Jesus, der Islam eine Abart der Christentums, der Koran ein verfälschtes und falsch übersetztes Liturgiebuch der arabischen Christen. Und wie das Alte Testament um die 600 vor Christus verfasst wurde, um die Herrschaft der Könige von Juda zu legitimieren, wurde der Islam erfunden, um die Herrschaft der Abbasiden in Bagdad zu legimieren. Nun brauchen wir Christen nicht auf dem hohen Ross zu sitzen, denn unser Jesusbild, Jesus als Gott und Teil der Dreieinigkeit, geht auf Paulus zurück. Religionen, alle Religionen, sind einfach nur Geschichten, fromme Geschichten. Menschen brauchen so was. Die Bombe im Islam ist, dass er eine bestimmte Gesellschaftsform als Ideal vorgibt, nämlich die der Abbasiden im 8. und 9. Jahrhundert. Und er legt ein Leichentuch über alle geistige Entwicklung, alle Naturwissenschaft und sperrt den Geist in einer Ideologie aus der Spätantike ein. Das ist der Garant für Unheil, für reale und geistige Armut.

 Man kann nicht sagen, dass islamisch dominierte Staaten Quellen des Fortschritts der Menschheit sind. Flucht- und Wanderungsbewegungen sind ja weg von diesen Staaten. Es existiert also ein Wohlstands- und Sicherheitsgefälle von diesen weg zu Staaten bei denen andere Religionen dominieren. Dummerweise bringen die Muslime die Quelle ihres Unheils, nämlich ihre unsägliche Religion, mit zur neuen Heimat und vergiften dann dort das Klima. Wie bei der Pest tragen sie den Tod im Gepäck.

Mögen die Taliban ihren Triumph in Afghanistan feiern. Tatsächlich sind sie aber der Sargnagel für das Schicksal der von ihnen regierten Völker. Sie stellen sicher, dass Afghanistan arm und unterentwickelt bleibt, ein bloßer Heroin- und Rohstofflieferant, angewiesen auf Nahrungsmittelhilfen und eine erbärmliche Karikatur dessen, was doch eine Revival der goldenen Zeit des Islam sein soll, die sich nach dem Wahn der Gläubigen einstellt, wenn nur die Scharia gilt, d.h. die Gebote und Vorbilder eines Propheten, der vor 1400 Jahren gelebt haben soll.

Wie der Kommunismus hat das aber noch nie funktioniert, was die Gläubigen aber nicht davon abhält, das falsche Konzept immer und immer wieder zu probieren.

Wenn diese bärtigen Turbanträger wahrnehmen könnten, wie lächerlich sie wirken, und wie machtlos sie sind. Aber wie heißt es in der Bibel so treffend, als Mose dem Pharao mitteilt, was geschehen wird, falls er die Israeliten nicht ziehen lässt: Aber der Herr verstockte sein Herz.

Wenn die wirtschaftliche Lage im Land deutlich schlechter wird, wenn sich mächtige Interessengruppen benachteiligt fühlen, wenn Afghanistan ein Terrornest für die Welt wird, dann sind diese bärtigen Komiker schneller zertreten, als Fliegen an der Autoscheibe.

Sonntag, 15. August 2021

Vor Erfolgen vom Schwindel befallen - Amerika und Afghanistan

 Ein Artikel Stalins in der Prawda vom 02. März 1930, der sich auf die Kollektivierung der Landwirtschaft in der Sowjetunion bezog.

Vor Erfolgen vom Schwindel befallen

Wir erinnern uns hoffentlich an die hässlichen Begleiterscheinungen der Kollektivierung der Landwirtschaft, zu denen auch Millionen Hungertote in der Ukraine gehörten, dem Holodomor.

In diesem Artikel gibt es eine bemerkenswerte Passage:

Aber Erfolge haben auch ihre Schattenseite, besonders wenn sie verhältnismäßig "leicht", sozusagen "unerwartet", erzielt werden. Solche Erfolge erzeugen zuweilen Eigendünkel und Überheblichkeit: "Wir können alles!", "Für uns ist alles ein Kinderspiel!" Diese Erfolge machen nicht selten die Menschen trunken, dabei werden sie vor Erfolgen von Schwindel befallen, verlieren das Gefühl für das richtige Maß, verlieren die Fähigkeit, die Wirklichkeit zu verstehen, es tritt die Tendenz zutage, die eigenen Kräfte zu überschätzen und die Kräfte des Gegners zu unterschätzen, es kommt zu abenteuerlichen Versuchen, alle Fragen des sozialistischen Aufbaus "im Handumdrehen" zu lösen. Da ist kein Platz mehr für die Sorge um die Verankerung der erzielten Erfolge und ihre planmäßige Auswertung für den weiteren Vormarsch. Wozu brauchen wir die erzielten Erfolge zu verankern, wir sind auch so imstande, "schnurstracks" zum vollen Siege des Sozialismus zu gelangen: "Wir können alles!", "Für uns ist alles ein Kinderspiel!"

Daher ist es die Aufgabe der Partei, einen entschiedenen Kampf gegen diese für die Sache gefährlichen und schädlichen Stimmungen zu führen und sie aus der Partei auszumerzen.

Der Text ist reine Propaganda, denn Aufwand und Ertrag der Kollektivierung stand in keinem vernünftigen Verhältnis. Es sind schöne Worte für eine schreckliche Tat: die Ausrottung des freien Bauerntums.

Mit ähnlich schönen Worten wird uns die Energiewende verkauft.

Mit diesen schönen Worten spricht sich die Parteiführung frei, von den grausamen Folgen ihrer Politik, deren Exzesse lokalen Parteikadern angelastet haben, die angesichts der Erfolge vom Schwindel befallen sind.

Dennoch ist der oben zitierte Absatz wahr und bedenkenswert, auch z.B. für die Energiewende. Es geht um das Machen. Mächtige Menschen möchten machen, möchten Gott sein. Kein Säen, Hegen und Wachsen lassen, sondern machen, die Welt gestalten nach eigener Idee, Gott sein.

Und solche Macher sind auch die USAmerikaner. Und in Afghanistan ist wieder eines ihrer Experimente krachend gescheitert: to make the world safe for democracy.

Begonnen hat dieser Unfug mit Wilson, der dieses Motto als Begründung für seinen Einstieg in den ersten Weltkrieg benutzte. Das Resultat war ein Trümmerhaufen, insbesondere der Sieg des Kommunismus unter Lenin in Russland. Auch die  neu geschaffenen Staaten in Osteuropa waren mehrheitlich keine Demokratien. Der Einstieg der USA in diesen Krieg ersparte England und Frankreich einen Ausgleichsfrieden mit Deutschland, und der Siegfrieden über Deutschland mündete direkt in den zweiten Weltkrieg.

Erstaunlich dass sich gods own country da mit einem der größten Schlächter der Menschheitsgeschichte, Josef Stalin, verbündete und diesem Ost- und Mitteleuropa und fast den ganzen Balkan überlies. Als Folge des sowjetischen Sieges wurde jetzt noch China kommunistisch und Nordkorea, nachdem man Stalin gedrängt hatte, in den Krieg gegen Japan einzusteigen.

Um Europa und Ostasien nicht ganz zu verlieren, war man gezwungen, die Feindmächte Japan und Westdeutschland aufzupäppeln und einmal, ein einziges Mal gelang das Nationbuilding. Es entstanden zwei demokratische Staaten als Abbild der USA.

Und dieser Erfolg führte zu diesem oben beschriebenen Schwindel. Es hatte geklappt, jetzt musste es doch immer wieder klappen. 

Das war ein Irrtum! Schon der Koreakrieg zeigte die Grenzen amerikanischer Möglichkeiten, denn mehr als ein Patt kam dabei nicht heraus.

Spätestens beim Vietnamkrieg zogen die USA den Kürzeren und seither bei allen Kriegen, bei denen die USA die Erfolge im zweiten Weltkrieg wiederholen wollten. Das Engagement im islamischen Raum hinterließ Trümmerstaaten, Horte des Terrorismus und nun ist das Experiment in Afghanistan gescheitert.

Der Abzug der Amerikaner gleicht einer Flucht. In 20 Jahren wurde nichts erreicht. Die Taliban sind wieder an der Macht und die USA können vielleicht einen Bürgerkrieg am Laufen halten.

Mich würde interessieren, was die USA unternehmen würden, wenn Russland das Baltikum, Weißrussland und die Ukraine besetzt?

Würden die USA intervenieren? Würden sie wagen, einen Krieg zu führen? Würde es Deutschland wagen, als Nichtatommacht gegen Russland, eine Atommacht, ins Felde zu ziehen?

Als Deutscher würde ich den Russen schriftlich zusagen, niemals gegen Russland Krieg zu führen, solange russische Truppen die Weichsel nicht überschreiten. Wir brauchen nicht eine Nachkriegsordnung verteidigen, die allein den Interessen der USA und Polens dient, und wir brauchen am irren Kreuzzug der USA gegen den Rest der Welt nicht teilnehmen.

Freitag, 13. August 2021

Dr. Jürgen Pföhler

 Unverhofft kommt oft.

Ein Jurist, mein Gott, ein Jurist, und ein klassischer CDU-Parteisoldat, das ist Dr. Jürgen Pföhler.

Und nun tritt das wirkliche Leben, jenseits von Papierkram und Gremienarbeit in sein Leben, und er muss entscheiden. Er muss entscheiden und Verantwortung tragen.

Das war zu viel für Dr. Jürgen Pföhler.

Der Mann ist ein Bürokrat reinsten Wassers, sicher in allen Geschäftsordnungen, Verfahrensfragen, rechtlichen Spitzfindigkeiten. Juristen sind nicht Leute, die in die Schlacht stürzen und Entscheidungen fällen. Juristen sind Leute, die hinterher kommen, wenn die Sache gelaufen ist, und formelle Mängel kritisieren.

Nun, in diesem Fall war das Leben stärker als die Verwaltungsvorschriften und Mehrheitsbeschlüsse.

Und mit dem Ahrtal wurde auch der Sockel der Legitimität unterspült, auf dem Dr. Jürgen Pföhler als Landrat steht, nein, eigentlich ist der Sockel weg. Denn ein Führer, der die ihm Anvertrauten ertrinken lässt, aus Entscheidungsschwäche, aus Unvermögen, aus Unkenntnis, aus Phantasielosigkeit, ein solcher Chef hat keine Legitimation mehr.

Warum sagt das Herrn Dr. Jürgen Pföhler keiner? Er hat versagt und hat Menschenleben auf dem Gewissen. Nach der Flut ist er abgetaucht, und jetzt gilt er als krank.

Dass er einen ihm Nachgeordneten verantwortlich machen will, zeigt, was Dr. Jürgen Pföhler nicht ist: ein Chef, ein Häuptling, ein Führer.

Merksatz für Schwachmaten: Ein Chef ist jemand, der die Entscheidungen trifft und die Verantwortung dafür übernimmt.

Eigentlich kann sich Dr. Jürgen Pföhler aufhängen, denn aus der Nummer kommt er jetzt nicht mehr raus. Dabei ist die strafrechtliche Frage das kleinere Problem. Der Pferdefuß kommt mit der strafrechtlichen Verurteilung hintendrein, nämlich der Schadensersatz. Wenn Dr. Jürgen Pföhler nämlich schuldig der fahrlässigen Tötung bzw. Körperverletzung ist, dann haftet der für den Schaden. Und das macht ihn arm. Auch wird er die CDU von einer Seite kennen lernen, wie er sie noch nicht kannte: die CDU ist die unsolidarischste Partei von allen. Wenn es da Hart auf Hart kommt, lässt einen die Partei fallen, wie eine heiße Kartoffel. Denn die CDU ist total ideologiebefreit. Hier geht es um Macht und Posten und sonst um gar nichts. Die Demontage von Kohl spricht eine deutliche Sprache.

Das heißt: Dr. Jürgen Pföhler steht allein, ganz, ganz allein.

Er ist jetzt das Bauernopfer und die Schwarzen Peter aller Beteiligten sammeln sich bei ihm.

Es gibt eine Rettung, die einzige Rettung! Er muss sich schuldig bekennen, moralisch schuldig, nicht strafrechtlich schuldig. Mea culpa, mea maxima culpa. Er muss Asche auf sein Haupt streuen, sein Versagen bekennen. Den Landratsposten aufgeben, denn der ist sowieso weg. Er sollte eine größere Spende für die Flutopfer leisten. Er muss sich mit reuiger Miene von den Bürgermeistern und sonstigen Funktionsträgern beschimpfen lassen, die ja auch alle versagt haben, bei der Bebauung des Ahrtals, beim fehlenden und unzureichenden Hochwasserschutz, bei der rechtzeitigen Evakuierung. Ja schauen diese Helden nicht ins Internet, wenn Starkregen in ihrer Region angekündigt ist. Da würde ich doch mal ins Auto steigen, und mir die Bäche flußaufwärts mal anschauen. Auch die Bürger sind nicht unschuldig. Ich muss doch wissen, wo ich wohne, was schlimmstenfalls geschehen kann. So lange liegt die Flut von 2016 nicht zurück.

Aber das will doch keiner wissen, wie blöd er ist. Die Masse braucht einen Schuldigen, und das ist das Klima und Dr. Jürgen Pföhler. Ersterem ist das Ahrtal und ganz Deutschland egal, aber den Zweiten kann man packen.

Das wird unschön.