Können Sie sich die Fortbewegung der Amöben vorstellen? Diese haben keine feste Gestalt, sondern sie fließen. Dabei bilden sich Ausbuchtungen in eine bestimmte Richtung. Führt diese zu besseren Lebensbedingungen, folgt der Rest nach. So sucht eine Gesellschaft ihren Weg in die Zukunft. Die Frauenbewegung war ein solches »Füßchen«, das sich da ausgestülpt und auch ein Rest ein Stück mitgezogen hat. Nun ist das augenblicklich sinnvolle Optimum überschritten, die Kraft in diese Richtung erlahmt, jetzt zieht sich dieses Füßchen ein wenig zurück. Dennoch hat sich die Gesellschaft verändert, zum Guten und in einigen Aspekten auch zum Schlechteren. Aber man hat durch Erfahrung neue Erkenntnisse gewonnen. Besser Stillstand als in die falsche Richtung marschiert.
Veränderung um der Veränderung willen ist Unfug. Die Änderung von Einstellungen, von Traditionen, von Gewohnheiten ist langwierig. Wie lange war der Weg zur Demokratie. Er war weder mit der amerikanischen noch mit der französischen Revolution abgeschlossen. Immer wieder gab es Rückschläge. Manches Extreme musste ganz aufgegeben werden.
Manchmal müssen Völker auch einmal Atem holen und sich neu sortieren.
Es wird spannend bleiben.
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