Mittwoch, 3. Januar 2007

Männer und Familie







Junge Männer wollen lieber Geld und Freizeit statt Familie
Studie belegt: Der Mann mit Beruf und Vaterfreuden gerät in die Minderheit
Die Neue Epoche
08.11.2006 09:11

Vaterfreuden schöner als gedacht (Foto: Pixelquelle)
Den Rückhalt in der Familie beschwören junge Männer heutzutage gerne, aber damit meinen sie offensichtlicht eher die elterliche Familie als die eigene von ihnen gegründete, denn für 43 Prozent der deutschen Männer zwischen 18 und 39 Jahren sind die persönlichen Freizeitinteressen wichtiger als Heirat und Familiengründung.
Was man bisher den Frauen unterstellte, dass sie wegen der „Doppelbelastung“ von Beruf und Familie den Kinderwunsch zurückstellten, erweist sich als Trugschluss. Es sind die Männer, die vom Zeugungsverweigerungsrecht Gebrauch machen. Das brachte jetzt eine repräsentative Umfrage des Freizeit-Forschungsinstituts des Unternehmens British American Tobacco (BAT) ans Licht. Demnach ziehen neun Prozent mehr als in der letzten Umfrage von 2003 den Sport, die Hobbys und Urlaubsreisen einer Familie vor. Befragt wurden 2.000 Personen ab 14 Jahre.

Junge Männer in ihrer eigenen Interessenwelt
„Viele junge Männer haben im 21. Jahrhundert ihr persönliches Lebenskonzept noch nicht gefunden“, so Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, der Wissenschaftliche Leiter des Instituts. „Ihre Rolle als Familienoberhaupt haben sie weitgehend verloren. Und als Haupternährer werden sie immer weniger gebraucht. Immer mehr Frauen stehen dagegen erfolgreich ihren ‚Mann’ – und zwar gleichzeitig beruflich und privat. So ziehen sich die jungen Männer in ihre eigene Interessenwelt zurück.“
Der Anteil der männlichen Familiengründungsverweigerer hat in den letzten drei Jahren von 34 auf 43 Prozent deutlich zugenommen und ist mittlerweile fast doppelt so hoch wie bei den jungen Frauen (2003: 22% – 2006: 23%). Die demographischen Folgen lassen nicht auf sich warten: Ein Drittel der Bevölkerung bleibt lebenslang kinderlos. Deutschland hat nur noch halb so viele Kinder wie vor vierzig Jahren.

Fehlender Mut zur Verantwortung
„In der aktuellen Diskussion über die Emanzipation der Frau und ihre Doppelbelastung kommt die Rolle des Mannes viel zu kurz“, so Professor Opaschowski. „Offensichtlich fehlt vielen jungen Männern der Mut, sich lebenslang um Kinder zu kümmern und familiäre Verantwortung zu übernehmen. Viele sind dazu noch nicht bereit oder fühlen sich noch nicht so weit.“ Und je höher der Bildungsabschluss ist, desto größer ist auch die Angst vor der Verantwortungsübernahme. Eine deutliche Mehrheit der jungen Männer mit gymnasialem Abschluss (56% - Frauen: 34%) verweigert die Familiengründung, was auch die hohe Kinderlosigkeit unter Akademikern erklärt.

Größte Zufriedenheit in der Mitte
Auch Angst vor der Armut oder Angst vor dem Wohlstandsverlust gibt es bei den jungen Männern, aber überwiegend nur bei den Geringerverdienenden (unter 1.250 Euro monatliches Nettoeinkommen: 54%) und bei den Besserverdienenden (über 2.500 Euro: 53%). Opaschowski: „Die größte Zufriedenheit herrscht in der Mitte, wo es weder Not noch Überfluss gibt. In den schnelllebigen Zeiten des 21. Jahrhunderts müssen wohl „Mutterglück“ und „Vaterfreuden“ neu definiert werden: Sie bringen einen Beständigkeitsfaktor ins Leben.“
Das „Vaterbewusstsein“ schließlich muss auch durch die Wirtschaft und Politik gefördert werden, nur so bekämen die Männer eine Chance, wie die Frauen eine Doppelkompetenz zu erwerben, heißt es in der Studie. Das fängt mit zwei „Partnermonaten“ beim Elterngeld an und hört mit Teilzeitarbeit oder zeitweiligem Job-Sharing noch nicht auf. Nur werden die Männer die zwei Zukunftsfragen des Lebens positiv beantworten zu können: „Wie erfolgreich sind Sie im Beruf?“ Und: „Wie viel Zeit nehmen Sie sich für Kinder und Familie?“ Dieser doppelt kompetente „neue Mann“ ist einstweilen noch eine Minderheit. Aber Neuerungen künden sich immer bei Minderheiten an. (rls/BAT)
Kommentar
Dieser Artikel schreit nach einem Kommentar und ich wage eine Vermutung: Dieser Artikel wurde von einer Frau geschrieben; zumindest wurde er für eine weibliche Leserschaft geschrieben, doch dazu später.
Auf das Ergebnis der dem Artikel zu Grunde liegenden Studie muss ich nicht nochmals eingehen, aber auf die Schlussfolgerungen der AutorIn.
Nehmen wir zu Beginn diesen Satz: „Viele junge Männer haben im 21. Jahrhundert ihr persönliches Lebenskonzept noch nicht gefunden“
Die Daten zeigen etwas ganz anderes, dass nämlich sehr viele junge Männer im 21. Jahrhundert ihr persönliches Lebenskonzept gefunden haben. Und zu diesem Lebenskonzept passen eben Heirat und Kinder nicht dazu. Selbstverwirklichung und Freiheit, das war es doch, was der Feminismus für Frauen gefordert hat. Weg von der Sklaverei in der Familie. Nun, Tatsache ist, dass es in der Familie immer zwei Sklaven gab, die Frau im Haushalt und den Mann in Haushalt und Beruf, wenn man solche Tätigkeiten wie Hausbau, Gartenpflege, Reparatur und Wartung zum Haushalt zählt. Wer will den jungen Männern vorhalten, wenn auch sie sich befreien möchten und ihr persönliches Lebenskonzept entsprechend entwerfen.
Und dort, wo Frauen erfolgreich beruflich und privat ihren Mann stehen, da tun sie dies überwiegend als kinderlose Single. Denn die Situation der alleinerziehenden Mütter zeigt, dass diese eben gerade nicht ihren Mann stehen, sondern ins soziale Netz fallen.
Der geforderte Mut, sich lebenslang um Kinder zu kümmern und familiäre Verantwortung zu übernehmen wird durch die aktuelle Familien- und Ehegesetzgebung und die Rechtssprechung nicht eben gefördert. Wer als Mann solchen Mut aufbringt, dem kann man zu Recht Tollkühnheit unterstellen. "Die Helden der Familie", so lautet der Titel eines Buches von Norbert Bolz, nicht ohne Grund. Vor allem, welchen Nutzen hat der Mann von der Familiengründung? Leichten Zugang zu Sex? - Gut! Und sonst? Die Dienstleistungen, welche die Frau erbringt, sind teuer erkauft. Jeder Controller würde für Outsourcing plädieren. Und was den Sex betrifft, der nimmt Schaden, sobald Kinder ins Spiel kommen. Bis die Kinder endlich so alt sind, dass ein normales Sexleben wieder möglich wird, ist die Frau unansehnlich geworden und der Mann hat sich andere Hobbys gesucht.
Ansonsten bleibt dem Mann die Freude Main-Breadwinner zu bleiben, nur dass er jetzt einen Fixkostenblock an der Backe hat, der sich gewaschen hat, dass seine berufliche Mobilität eingeschränkt ist, dass sein Heim weniger gepflegt ist und einem Heerlager gleicht. Die Frau erlangt durch Heirat und Kindersegen die Wahlfreiheit, sich aus dem ungeliebten Beruf zumindest teilweise zurückzuziehen und ihre Veranlagung zum Betüteln auszuleben. Gleichzeitig verwandelt die Gesetzgebung den Mann in einen Zahlknecht, der lebenslang die finanzielle Verantwortung für Frau und Kind nicht mehr losbekommt, egal wie diese sich ihm gegenüber verhalten.
Ein wahrhaft schlechtes Geschäft. Wer hier von Mut zur Verantwortung spricht, denkt zynisch.
Was nun die Doppelkompetenz betrifft, so stellt die weder für Frau noch für Mann einen Marktwert dar. Sie ist ein reines Jodeldiplom, mehr nicht. Sie verschafft weder mehr Geld noch leichteren Zugang zum Beruf. Es mag höchstens sein, dass ein Arbeitgeber Männer mit Familie bevorzugt, weil diese standorttreuer und leichter zu knechten sind.
Ach ja, die weibliche Autorenschaft. Jede Frau lebt in der irrigen Vorstellung, es müßte das Höchste für einen Mann sein, ihr selbst und ihrer Brut ein Nest zu finanzieren, ihr die Stürme des Lebens vom Leib zu halten und ordentlich Kohle an sie abzudrücken "denn ich liebe ihn doch".
Meine Ansicht ist, dass die Verweigerung der jungen Männer zeigt, dass diese endlich ihre Lektion gelernt und sich emanzipiert haben.

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