Dienstag, 16. Dezember 2014

An Herrn Putin, Präsident der Russischen Föderation

Sehr geehrter Herr Präsident,

als russischer Mann werden Sie wenig für die Probleme westlicher Männer übrig haben, insbesondere nicht für das Problem, wie man schöne Frauen ins Bett bekommt, auch fehlendes Game genannt.

Das ist schade, denn manche Strategie, die unter Game läuft, passt auch zum Verhältnis der Staaten.

Was ist das Kernproblem Russlands: keine Freunde!

Ursache: Falsche Außenpolitik! Russland ist ein gewalttätiger Beta, will sagen, Russland ist von seiner Unattraktivität überzeugt und reagiert darauf, indem es die potentiellen Partnerinnen vergewaltigt. Wäre Russland ein wirtschaftlicher Gigant wie die USA und hätte Russisch die kulturelle Ausstrahlungskraft wie Englisch, Russland könnte sich vor Freunden (Alliierten) nicht retten. Aber weil das nicht so ist, suchen die Russen Sicherheit durch Landraub. Russland ist noch immer nach Fläche der größte Staat der Erde, aber man klammert sich an jeden Quadratkilometer, als sei dessen Verlust das Ende Russlands.

Wie sagt Goethe so schön: Mensch mit zugeknöpften Taschen, dir tut keiner was zulieb, Hand wird nur von Hand gewaschen, wenn Du nehmen willst, so gib.

Gibt es zwei potentiellen Freunde, die Russland von großem Interesse sein könnten?

Aber ja doch: Japan und Deutschland!

Was wäre es Russland wert, diese beiden Staaten als Freunde zu gewinnen?

Fangen wir mit Japan an. Was spricht dagegen, die beiden geklauten Kurilen-Inseln zurückzugeben, mindestens. Wie wäre es mit diesen und Südsachalin! Hey, in Arabien kostet eine hochwertige Braut weit mehr (relativ natürlich).

 Der Preis: ein Bündnis- und Freundschaftsvertrag mit Japan.

Und Deutschland? Es gibt da etwas, das Deutschland gerne wieder haben sollte: Pommern und Schlesien. Ja, ja, das geht, ganz ohne Krieg!

Der erste Schritt ist die Rückgabe Nord-Ostpreußens an Deutschland, mit der Maßgabe, dass Königsberg russischer Marinestützpunkt bleibt. Die dort wohnende Bevölkerung hat die Wahl Deutsche zu werden, oder nach Russland zurückzukehren. Russland muss dann beharrlich die Politik verfolgen, dass die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten Unrecht war und rückgängig gemacht gehört.

Ziel allen Handelns muss sein, dass Polen Pommern und Schlesien aufgibt. Die dort wohnende Bevölkerung bekommt die Wahl, Deutsche zu werden, zweisprachige Deutsche, echte Pommern, echte Schlesier, oder auszuwandern.

Wie geht das? Nun auch Tschechien wurde vor dem 2. Weltkrieg zum Protektorat, ohne dass ein einziger Schuss fiel.

Die Rückgabe Nord-Ostpreußens ist eine Tat, nicht nur hohles Gewäsch. Russland muss klar machen, dass es ihm mit einer neuen Politik gegenüber Deutschland ernst ist. Ja, ja, ich höre, Russland hat ja die DDR geräumt. Was wären die Truppen in der DDR wert gewesen, mit Polen als Natomitglied im Rücken? Die Vertreibung der Deutschen war russische Politik, also muss das auch Russland rückgängig machen. Und ohne dieses ist an eine deutsch-russische Allianz nicht zu denken.

Eine deutsch-russische Allianz - was wäre das für Russland? - Alles!

Im Unterschied zu Russland ist Deutschland ein flächenmäßig kleines Land. Es hat keine Provinzen zu verschenken. Und darum haben die Siegermächte des 2. Weltkriegs zuviel vom Land abgebissen. Gut, Ostpreußen und Danzig sind verloren, jeder Krieg hat seinen Preis. Aber der zusätzliche Verlust von Pommern und Schlesien, das ist zu viel. Das hat Deutschland von seinen historischen Wurzeln abgeschnitten. Ich würde zwei Bundesländer daraus machen. Zwanzig Jahre nach deren Gründung bekommen die dann noch Polnisch-sprechenden Einwohner Minderheitenrechte.

Ansonsten geht es hier nicht darum Länder hin-und herzuschieben.

Mit Deutschland als Alliiertem beherrscht Russland Europa. Nur eben nicht per Vergewaltigung, sondern beide Hegemonen müssen daran arbeiten, dass es allen Völkern in Europa besser geht, dass sie in einer festen Wirtschaftsgemeinschaft verbunden sind, aber nicht aus Angst, sondern aus gemeinsamen Interesse. Dazu braucht Russland auch nicht die baltischen Staaten schlucken oder die Ukraine. Ein prosperierendes Russland ist ausreichend attraktiv und in Gemeinschaft mit Deutschland wird Russland prosperieren.

Wir setzen die Entwicklung fort, die 1914 aus  Dummheit abgeschnitten wurde.

Ja, ja, ich weiß, ich weiß, der Große Vaterländische Krieg und die Opfer. Wissen Sie, was versunkene Kosten sind? Wissen Sie, was die beste Strategie der Russen gewesen wäre: Nicht zu kämpfen. Sie meinen, dann gäbe es gar kein Russland mehr? Betrachten Sie Frankreich, das wurde von fränkischen Germanen erobert, und, spricht dort jemand Fränkisch? Sind die russischen Frauen nicht wunderschön, Sie haben ja schon ganz am Anfrang die germanischen Rus russifiziert. Jedenfalls gäbe es schon heute ein deutsch-russisches Großreich, und das wäre verdammt erfolgreich. Hätte Deutschland im ersten Weltkrieg das ihm feindlich gesonnene Elsaß-Lothringen aufgegeben, es hätte den Krieg als Sieger verlassen. Wird Russland die Größe haben, die Beute fahren zu lassen, den Sieg zu gewinnen, oder als zuerst zweit- dann drittklassige  Macht im Nordosten von Eurasien verdämmern.

Ach, und Nord-Ostpreußen? - Das bekommen die Polen als Ausgleich. Und Russland bekommt einen Marinestützpunkt in Wilhelmshafen, extraterritorial, für 99 Jahre, ohne Pachtgebühr. Und Russisch wird in Deutschland 2. Fremdsprache. Und Russen studieren in Deutschland, und Deutsche in Russland, und die beiden Wirtschaften verzahnen sich aufs Engste. Und die orthodoxe Kirche missioniert in Deutschland. Und und und und ....

Man wird ja noch träumen dürfen, oder?

Oder wie wollen Sie die anglo-amerikanische Vorherrschaft und den russischen Niedergang beenden?


Mit vorzüglicher Hochachtung







Interview mit einem Pornstar

Quelle: http://www.vice.com/de/read/interview-mit-einem-teenager-pornstar 
August 26, 2011
Von Ingrid Kesa 

Obwohl ich Pornografie ekelhaft finde und euch das Argument, dass es für Frauen bestärkend sein soll, nicht abkaufe, kann ich nicht aufhören, Jessie Andrews' Blog zu lesen. Sie wirkt einfach so normal. Wenn du ihre Posts darüber liest, was sie zum Frühstück gegessen hat oder wie sie beim Einkaufen war, vergisst du fast, dass du schon gesehen hast, wie sie gewürgt und gleichzeitig gefickt wurde, während sie weinte.Ich habe mich mit dem 19-jährigen amerikanischen Porno/Social Media-Star in Verbindung gesetzt, um mit ihr über's Verliebtsein, wie man sich in seiner eigenen Haut wohl fühlt und - natürlich - Sex zu sprechen.

VICE: Hey, Jessie! Ich nehme an, das ist ein Künstlername. Wo kommt der her?
Jessie Andrews: Jessie war der Name des Hundes meiner Mutter und Andrews war die Straße, auf der ich gefahren bin, als ich einen Nachnamen aussuchen musste.
Du bist mit 18 ins Pornogeschäft gekommen. Wie ist das passiert?
Meine Freundin war als Komparsin in einem Film und sie hat mir gesagt, wie viel Geld sie dafür bekommen hat, ihre Brüste zu zeigen. Ich war sofort interessiert, weil mich Geld motiviert. Ich habe keine Angst, was Leute von mir denken, ich habe gesunden Menschenverstand. Ich habe nie Drogen genommen und gegen Alkohol bin ich allergisch, deshalb weiß ich, dass ich in dieser Industrie am längeren Hebel sitze und erfolgreich bin.
Du rauchst nicht mal Gras?
Nope.
Das müssen deine Eltern ja toll finden. Wissen sie, was du beruflich machst?
Ja, meine ganze Familie weiß es.
Und die haben kein Problem damit?
Sie haben mir gesagt, dass sie mich lieben, egal was kommt. Sie wollen einfach, dass ich glücklich bin.
Das ist süß, aber findest du es nicht irgendwie gruselig, dass dein Vater deinen Namen googeln und dich dann, äh... bei der Arbeit sehen könnte?
Gott sei dank weiß er nicht mal, wie man eine E-Mail schreibt!!! Aber das stimmt, das wäre echt seltsam.
Reden wir über deine Arbeit. Ist es härter oder leichter, als es aussieht, Pornos zu machen?
Es ist auf jeden Fall härter. Die Typen haben zwei Jobs: hart zu bleiben und auf Kommando zu kommen. Ich kann „sportficken" - ich liege nicht einfach nur da. Ich kann einen Typen in jeder Position ficken und er muss sich nicht mal bewegen. Viel Spucke, Leidenschaft, mit der Kamera reden können, wissen, wie man netzwerkt, keine Tattoos, Natürlichkeit, zu wissen, wie man posiert und Bescheidenheit sind alles Qualitäten, die man braucht. Ich bin hier, um lebensverändernden Sex zu haben und dabei Geld zu machen.
Was sind die besten und schlechtesten Sachen in deinem Job?
Das beste ist es, in der Lage zu sein, jemanden vorübergehend zu lieben, ihn zu ficken und nie eine Beziehung mit ihm einzugehen. Ich fühle mich wie eine männliche Schlampe! Das schlimmste ist es, dass man sich keinen Urlaub nehmen kann, weil man immer für die Arbeit verfügbar sein muss.
Hast du in der Branche schon Freunde gefunden?
Ich habe ein paar gute Freunde in meiner Agentur, die Spiegler Girls, aber normalerweise häng ich nicht mit Leuten aus der Industrie rum. Ich glaube, das hält mich auf dem Boden.
Was denken deine Freunde, die nicht im Porno-Geschäft sind, über deine Karriere?
Ich weiß es nicht genau. Sie behandeln mich wie jeden anderen auch.
Wie sieht es mit deiner besten Freundin aus? Wie ist sie so und was macht ihr zusammen?
Meine beste Freundin lebt in Miami. Ich habe da 18 Jahren lang gelebt. Sie heißt Viviana und wenn ich sie besuche, dann tanzen wir, gucken Filme, essen viel spanisches Essen, plaudern über Neuigkeiten und sind einfach wir selbst. Es ist schön, wenn man jemanden hat, der genau weiß, was man denkt, bevor man es überhaupt gesagt hat.
Ich denke, dass die Mädchen ziemlich schroff miteinander umgehen.
Ich auch, aber ich nenne keine Namen. Das ist respektlos.
Du bist wirklich hübsch und wirkst selbstbewusst. Glaubst du, dass du andere Mädchen einschüchterst?
Ja! Das ist seltsam, weil ich nicht denke, dass ich hübsch bin. Vielleicht machen mich meine Attribute attraktiv.
An manchen Tagen hasse ich es, zur Arbeit gehen zu müssen. Es muss eine Herausforderung sein, so tun zu müssen, als ob es dir richtig gefällt, gefickt zu werden, selbst wenn du dich nicht so gut fühlst.
Ich habe noch nie einen Dreh verpasst, noch nie einen platzen lassen und ich bin immer pünktlich. Außer ich bin todkrank, dann hab ich mein Pokerface auf, egal, was kommt.
Ist es komisch, mit Leuten Sex zu haben, die so viel älter sind als du?
Ich bin erst 19, also wäre es illegal, Sex mit Leuten zu haben, die noch jünger sind.
Wie ist es, mit normalen Typen Sex zu haben, nachdem du Sex mit Leuten hattest, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen?
Es ist schwer, aber wenn du jemanden wirklich magst, ist der Sex genauso gut.
Dir müssen scharenweise Jungs nachlaufen. Was ist dir bei einem Typen wichtig?
Auf keinen Fall! Ich werde im wahren Leben nie angemacht. Ich habe immer meine Mutter gefragt, warum die Jungs mich nicht mögen. Sie sagte, das käme daher, dass sie eingeschüchtert sind. Ich habe zu viel Standards, um überhaupt nach einem Typen zu suchen.
Du hast also keinen Schwarm?
Ich wünschte, ich hätte einen. Dann wär's viel einfacher, zu masturbieren.
Kannst du im Porno-Geschäft sein und einen Freund haben?
Ich glaube, es ist möglich. Selbst Ehen sind möglich und ich bin mir sicher, dass die ziemlich kompliziert sind.
Willst du mal Kinder?
Nicht wirklich.
Wie sieht ein normaler Tag bei dir aus?
Ich wache auf, tweete Guten Morgen, denke drüber nach, was ich machen muss, und wenn ich keinen Dreh habe, dann mache ich Bilder und poste sie, hol mir was von Starbucks, ziehe Klamotten an, poste mehr Bilder, tweete, esse, gehe ins Einkaufszentrum, übe mit meinem Hula-Hoop-Reifen, tweete, poste Bilder, bin in sozialen Netzwerken unterwegs, arbeite an Musik, esse, poste mehr Bilder, dusche, dann tweete ich Gute Nacht. Ich bin ziemlich einfach.
Machst du Party?
Nicht wirklich. Ich bleibe gern daheim. Ich bin ein Loser.
Wie gehst du damit um, wenn du dich traurig oder einsam fühlst?
Ich glaube nicht, dass mich irgendwer schon mal sauer gesehen hat. Ich bin total passiv, ich ignoriere manche Dinge einfach und ich bin niemals einsam, weil ich das Internet habe.
Hast du schon mal ein Mädchen geküsst, bevor du Pornos gedreht hast?
Oh ja! Das war die einzige Sache, die ich in der High School gemacht habe, um die Aufmerksamkeit von Jungs zu kriegen.
Wie war es, deine Jungfräulichkeit zu verlieren?
Wie eine typische klischeehafte High School-Story.
Was hältst du von falschen Brüsten?
Ich liebe meine Brüste und ich bin dankbar, dass ich sie habe. Aber in ferner Zukunft werde ich mir vielleicht ein paar neue gönnen.
Welchen Rat würdest du Mädels in deinem Alter geben, damit sie sich in ihrer Haut wohl fühlen?
Du bist noch jung und dein Körper wird sich verändern, wenn du älter wirst. Schau mich an, meine Brüste wachsen jeden Tag, mein Gesicht dünnt aus und mein Babyspeck löst sich langsam auf. Ich frage mich, wie ich nächste Woche aussehe.
Ich geh davon aus, dass du noch immer toll aussiehst. Hey, ich hab mich total in die Handlung von deinem neuen Film Portrait of a Call Girl mit rein ziehen lassen und ich mochte, dass er mit einem Zitat von Jean-Paul Sartre anfängt, das war so unerwartet. Wie waren die Dreharbeiten?
Die waren super. Alle bei Elegant Angel, von den Regisseuren bis hin zu den Visagisten und den Rezeptionisten, sind aufrichtige und tolle Menschen. Es ist meine Lieblingsfirma, deshalb war es so ein Spaß und eine Ehre, diesen Film zu drehen. Ich habe geweint, einen Spiegel geschlagen, mich selbst auch, bin in der Wüste rumgelaufen, habe noch mehr geweint. Der Film hat meine schauspielerischen Fähigkeiten wirklich voran gebracht und darauf bin ich sehr stolz.
Ich schaue mir nicht wirklich Pornos an. Einmal sind eine Freundin und ich zu einem Typen mit nach Hause gegangen und er hat Edward Penis Hands rein gemacht, aber wir haben gekniffen. Kannst du mir etwas empfehlen - vielleicht etwas mit einem guten Plot oder schöner Kameraführung?
Portrait of a Call Girl natürlich. Digital Playground macht eine Menge hochwertiger Filme, New Sensations hat eine Romantik-Reihe und die Parodien haben auch echt was. Wer will keine Simpsons-Pornos sehen?
Cool, danke!

Gene und Verhalten

Dieser Artikel Die Welt zeigt, den großen Einfluss, den Gene auf unser Verhalten haben. Das kann auch nicht anders sein, denn unser Verhalten beeinflusst unser Überleben und unsere Fortpflanzung.

Was zu dem Schluss führt, dass Verhütungsmethoden nur eine kurzfristige Lösung des Problems Überbevölkerung bieten, weil sich letztlich doch diejenigen durchsetzen, die sich stärker vermehren.

Und so bleiben als letztliche Begrenzer der Überbevölkerung Seuchen, Hunger, Kriege (beim Menschen) und Fressfeinde.

Samstag, 23. August 2014

Der erste Weltkrieg - Die Frage nach der Kriegsschuld

Früher in den Familien, wenn der Streit zwischen den Kindern trotz Warnung der Eltern nicht enden wollte, dann bekamen alle Kinder Haue, denn im Grunde waren auch alle schuld. Denn eines war den Eltern klar, auch wenn vielleicht eines der Kinder den Streit ausgelöst hatte, dass er anhielt war die Schuld aller. Und darum wurden auch alle verhauen, damit sie lernten, künftig Konflikte nicht nur zu beginnen, sondern auch zügig zu beenden.

Schuld, das ist ein juristischer Begriff, der dummerweise mit einem Gefühl gekoppelt ist, dem Schuldgefühl. In der Realität haben meist Leute Schuldgefühle, die unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten unschuldig sind. Schuld heißt, eine Handlung oder ein Unterlassen vertreten zu müssen, d.h. straf- oder zivilrechtlich zu haften. Das ist ganz emotionlos: Man hat gegen eine Regel verstoßen und zahlt den Preis.

Das betrifft aber nur Personen oder juristische Personen im Rahmen einer Rechtsordnung.

Kollektive, also Massen von Menschen, sind keine Personen und keine juristischen Personen, sind also nicht schuldfähig. Ein Volk in Haftung nehmen zu wollen ist unmoralisch, weil man zu 95% Unschuldige straft, mit den entsprechenden negativen Folgen. Außerdem treffen solche Strafmaßnahmen das Volk nicht gleichmäßig, so dass mit hoher Wahrschreinlichkeit Unschuldige besonders belastet werden. So sind durch die Hungerblockade der Engländer Arme, Kranke, Alte und Kinder besonders geschädigt worden, nicht jedoch die Kreise, welche für die Auslösung und die Fortführung des Krieges verantwortlich waren. Das Blut dieser Opfer klebt an den Seelen der Verantwortlichen der Blockade, weswegen sie mit Sicherheit in der Hölle schmoren, wenn es eine göttliche Gerechtigkeit gibt, zusammen übrigens mit Bomber Harris und seiner Luftwaffe, zusammen mit den Einsatzkräften und KZ-Mannschaften der Nazis.

Soviel zu Schuld und Verantwortung.

Eine ganz andere Sache ist, dass es eben so ist, dass bei Kriegen der Verlierer die Zeche bezahlt, so ist es bei jedem Glücksspiel. Das hat nichts mit Schuld zu tun, sondern ist Teil des Spiels. Wenn jemand beim Poker gewinnt, so disqualifiziert das die Verlierer nicht moralisch. Er bekommt das Geld, weil das so vereinbart ist, wenn man um Geld spielt. Spielschulden sind Ehrenschulden. Und so ist es eben auch im Krieg. Niemand gewinnt wegen seiner höheren Moral, und niemand gewinnt einen höheren moralischen Status, weil er gewonnen hat. Der Gewinn besteht beim Krieg ja gerade darin, Beute machen und die politischen Verhältnisse im eigenen Interesse ordnen zu können. Vae victis - wehe dem Besiegten. Und es ist auch nur peinlich, wenn sich der Besiegte dann auf irgendwelche Rechtstitel beruft, um den Sieg des Siegers zu schmälern, Rechtstitel, auf die er im Falle seines Sieges auch keine Rücksicht genomme hätte. Beide Parteien haben mit hohem Einsatz gespielt und nachdem geklärt ist, wer der militärisch Stärkere ist, bestimmt dieser eben die Musik.

Die politische Elite Deutschlands hat Deutschland in zwei Großkriege geführt, so nach dem Motto Einer gegen Alle, und wie nicht anders zu erwarten, hat Deutschland verloren. Aber es hat, so sehe ich das, ehrenvoll verloren. Wer gegen die drei bzw. im ersten Weltkrieg vier Großmächte seiner Zeit antritt, und diesen vier bzw. sechs Jahren widersteht, diese an den Rand des Zusammenbruchs kämpft und Europa und die Welt so erschüttert, dass das gesamte politische System der Welt ins purzeln kommt, der hat seinen Ehrenplatz unter den wirkmächtigen Völkern wirklich verdient.

Nun, was wurde erreicht:

1. Weltkrieg:
  1. russisches Reich vernichtet, russischer Adel und russisches Bürgertum durch Einschleusen und finanzieren eines kommunistischen Agenten vernichtet. Russischer Aufstieg durch Ausschaltung des Bürgertums und Reduzierung der Volkszahl verzögert.
  2. Österreich-Ungarn als politische Kraft und Konkurrent um Einfluss auf den Balkan ausgeschaltet.
  3.  England als Herrscher des Empire entscheidend geschwächt. Englische Finanzkraft fast vernichtet.
  4. Aufstieg der USA als Wirtschaftsmacht und Konkurrent zu England ermöglicht.
  5. Frankreich als militärische Großmacht vernichtet.
  6. Einrichten eines Cordon politisch schwacher Staaten zwischen Russland und Deutschland, die als Absätzmärkte und Einflusszone Deutschlands geeignet sind.
  7. Vorbereiten des Anschlusses Österreichs und des Sudetenlandes an Deutschland.
2. Weltkrieg:
  1. Nochmalige Reduktion der russischen Bevölkerungszahl und damit Schwächung des slavischen Elements im Vielvölkerstaat.
  2. Ausschalten Englands und Frankreichs als militärische Großmächte
  3. Entscheidende Schwächung Englands, Frankreichs, der Niederlande und Belgiens als Kolonialmächte, was dann zur Entkolonialisierung führt.
  4. Entscheidender  Impuls zu Pazifierung Europas, wo nun Krieg nicht mehr als Methode der Politik gilt. Die Wehrmacht hat den Europäern (außer den Russen) die Zähne aus dem Maul geschlagen. Auch hat der Krieg die technische Entwicklung der Atombombe befördert, die erheblich zur Kriegsvermeidung unter Großmächten beiträgt.
  5. Entscheidender Impuls zur Gründung der UNO
  6. Entscheidender Impuls zur Gründung einer westlichen Militärallianz (NATO) unter Einschluss (West-)Deutschlands und unter Ausschluss Russlands.
  7. Entscheidender Impuls zur Ausbreitung des Kommunismus in Asien, besonders in China und dadurch Blockade des Wirtschaftspotential dieser Region mit der Möglichkeit des raschen wirtschaftlichen Aufstiegs Westeuropas und Japans.
  8. Entscheidender Impuls, Amerika als Vormacht des westlichen Bündnisses aufzubauen, wodurch der Zwang entfällt, durch brüchige Bündnisse in der Nachbarschaft und große Militärausgaben den Frieden Deutschlands zu sichern.
Und die Früchte reifen eben aus:

  1. Russland verliert sein Vorfeld in Osteuropa Stück um Stück, im Augenblick die Ukraine auf Dauer.
  2. Serbien, als Auslöser des 1. Weltkrieges ist deutlich gestutzt.
  3. Osteuropa ist fest an Deutschland gebunden.
  4. Britannien löst sich in seine Bestandteile auf.
  5. Frankreich ist als wirtschaftliche und politische Macht nur ein Schatten.
  6. Deutschland erfindet sich neu, als weltoffene Gesellschaft, als Industrie- und Handelsnation, eingebunden in ein Netzwerk zum gegenseitigen Vorteil.
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Deutschland sollte sich hüten, Großmachtpolitik zu treiben. Deutschland sollte in Europa der Patron der kleinen Staaten sein, sich eng mit diesen abstimmen und deren Interessen vertreten. Der natürliche Verbündete ist übrigens Polen.

Deutschland hat in beiden Kriegen die Ziele, für welche es gekämpft hat, nicht erreicht, dafür aber anderes gewonnen, das unendlich wertvoller war, als die Kriegsziele. Deutschland war das Dynamit, das die Felsen zerschmettert hat, die daraufhin ins Rutschen kamen und so die Landschaft veränderten.  Alles in allem sieht das Ergebnis für Deutschland, als exportorientierte Industrienation ganz erfreulich aus. Außer Russland gibt es keine europäische Großmacht mehr, welche Deutschland bedrohen könnte. Deutschland ist Teil eines mächtigen Militärbündnisses unter der Führung der militärisch und wirtschaftlich stärksten Macht der Erde (Amerika), so dass auch Russland keine aktuelle Bedrohung ist. Allein durch seine Bevölkerungszahl und seine Wirtschaftsmacht ist Deutschland in Europa der primus inter pares, der die Geschicke des Kontintenents beeinflussen kann, ohne auf Machtmittel zurück greifen zu müssen.

Einzig Deutschland könnte diesen glückseelingen Zustand zerstören, doch da sei Merkel vor.

Wie gesagt, Deutschland muss auf Großmachtallüren verzichten und Hüter der kleinen Nationen Europas sein, mächtig, friedlich, weltoffen, auf Interessenausgleich bedacht, so können die Europäer gemeinsam ein gutes Leben führen.




Sonntag, 17. August 2014

Nochmal off topic

Die zwei Weltkriege lassen mich einfach nicht los, und es drängt mich, hier nochmal auf die französische Seite einzugehen.

Eine grundsätzliche Bewertung gleich zu Beginn:

Die Dummheit (und Aggressivität) französischer Deutschlandpolitik wird nur übertroffen durch die Dummheit (und Aggressivität) französischer Deutschlandpolitik.

Wir wollen nicht vergessen, dass Deutschland und Frankreich Schwestern sind, denn beide verdanken ihre Existenz dem germanischen Stamm der Franken, die aus den gallischen Resten des römischen Reiches und den verschiedenen Stammesgebieten in Germanien ihr Reich geschaffen haben, dessen herausragendster Vertreter der Karolinger Karls der Große ist, den man in Frankreich Charlemagne (von Carolus Magnus) nennt. Die fränkische Art der Erbfolge, die Teilung des Besitzes nämlich, führte letztlich dazu, dass sich der germanische und der romanische Reichsteil dann in verschiedenen Reichen fand und somit unterschiedliche Entwicklungen nahm. Dabei blieb die Sprache der Bildung erst einmal gleich: Latein. Es dauerte eine Weile bis die Sprache des Volkes, Romans und Diutisce, auch Einzug in die Literatur fand.

Ich will hier nicht den geschichtlichen Ablauf nacherzählen, der aus dem Westreich ein zentralistisch verwaltetes Königstum und aus dem Ostteil ein Flickenteppich territorialer Herrschaften im Gefäß eines ominösen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation werden ließen, dessen Oberhaupt, der Kaiser, seine Macht wesentlich aus seinem eigenen Territorialbesitz zog und eher bestrebt war, die Macht seiners Hauses zu steigern, als Politik zum Wohl des anvertrauten Reiches zu führen.

Irgendwann hatte sich Europa daran gewöhnt, das Gebiet des Heiligen Reiches als Verfügungsmasse und Ort der Kriegsführung zu nutzen. Seit dem 30-jährigen Krieg vor allem seit Ludwig XIV. verwüsteten regelmäßig französische Truppen das Reichsgebiet, worunder die deutsche Bevölkerung schwer zu leiden hatte. Gnadenlos nutzten die französischen Könige die Schwäche ihres Nachbarn zur Expanion zu Lasten des Reiches und überschritten mit der Annexion von Deutsch-Lothringen und des Elsass sogar die seit Jahrhunderten bestehende Sprachgrenze. Seinen Höhepunkt fand diese Annexionspolitik unter Napoleon, der dem Heiligen Reich den Todesstoß versetzte.

Dieser Dauerkrieg gegen das Reich war oft gegen die ureigensten Interessen Frankreichs. So führte die Teilnahme Ludwig XV. im Siebenjährigen Krieg gegen Preußen zum Verlust der französischen Kolonien in Nordamerika und Indien.

Die Idee der Nation als Staatsnation verwirktliche sich zuerst in Nordamerika beim Unabhängigkeitskrieg gegen Britannien und in Frankreich im Rahmen der französischen Revolution. Aber diese Idee verbreitete sich in ganz Europa und fasste auch in Deutschland Fuß. Sie wurzelte letztendlich im liberalen Bürgertum, das die ständische Organisagion als unnatürlich und beengend empfand, während große Teile des einfachen Volkes in Treue zu den Monarchen verharrten, die in dieser eher familiären Herrschaft mehr Sicherheit verspürten als in der Abhängigkeit von irgendwelchen Konzernherren.

Nun hätte man ja erwarten dürfen, dass das revolutionäre Frankreich, nun als Nation konstituiert, die nationalen Einigungsbemühungen der Nachbarvölker begrüßen und unterstützen werde, vor allem dort, wo klare Sprachgrenzen die Trennung der Völker erlauben.

Doch weit gefehlt! Auch die französische Republik fuhr fort, Vorteil aus der Zersplitterung der deutschen Staaten zu ziehen und diese Zerplitterung sogar zu fördern ("Wir lieben Deutschland so sehr, dass wir froh sind, dass es mehrere davon gibt") Anstatt Völker zu dem werden zu lassen, was ihrer Natur und ihrem Lebensraum entspricht, blieb es bei der Unsitte der Kabinette, Staaten unter dem Gesichtspunkt von Gleichgewichten und Machtinteressen zu sehen. Und so kam es, wie es kommen musste: Die deutsche Einigung (allerdings ohne Deutsch-Österreich) war nur nach einem Krieg mit Frankreich möglich, primär einem Krieg gegen das kaiserliche Frankreich unter Napoleon III, der sich aber dann ausweitete, als nach dem Sturz des frz. Kaisers die Republik die Kampfhandlungen fortsetzte. Frankreich verlor das deutschsprachige Elsass und den Teil Lothringens, der weitgehend deutschsprachig war und musste eine Kriegskontribution zahlen.

Ein für den französischen Nationalstolz sicher ein Schlag, aber man darf nicht vergessen, dass es in Süddeutschland kein noch so kleines Kaff gibt, das nicht mindestens einmal von französischen Truppen abgefackelt wurde. Auch darf nicht vergessen werden, dass nach dem Abzug der Franzosen bei den Napoleonischen Kriegen, das Land ausgeplündert zurück blieb. Nach den vielen Verwüstungen und Greueln, welche die Deutschen durch Frankreich erlitten haben, war das, was dem 1871 besiegten Frankreich angetan wurde, eine harmlose Revanche, welche den Lebensnerv Frankreichs nicht im mindesten tangierte.

Auch wurde Frankreich durch das zweite Kaiserreich der Deutschen keineswegs bedroht, betracheten doch der Gründer Bismarck als auch die Nachfolger im Amt und die Herrscher das Reich als konsoldiert und bestanden zu keinem der Nachbarn Territorialkonflikte oder Annexionswünsche. Natürlich hatte das neue Reich mit zunehmender Bedeutung des Exports, wie die anderen imperialisischen Mächte auch, den Wunsch, sich in der Welt zu entfalten, nahm am Ringen um Kolonien und Einflusssphären teil, wobei es dabei ja am Katzentisch saß, war doch der interessantere Teil der Welt schon verteilt. Und die etablierten Mächte, also Frankreich, Britannien und Russland, zeigten sich nicht gewillt, die Interessen der neu aufsteigenden Macht zu berücksichtigen. Allein die Existenz des Reiches war den Nachbarn lästig, und wäre dieses mit Samtpfötchen aufgetreten, es hätte ihm nichts genutzt.

Was wäre für Frankreich näher gelegen, sich mit dem Nachbarn zu verständigen und von dessen Dynamik zu profitieren. Jahrhunderte lang hat Frankreich die kontinentaleuropäische Politik dominiert, war Französisch die Sprache der Gelehrten und der Aristokratie. Warum nicht vom deutschen Wirtschaftswachstum profitieren, einen starken Partner gewinnen um dann in der Welt mehr Gewicht zu haben.

Aber nein, als ob das schmale Grenzländchen Elsass-Lothringen das Juwel in der Krone Frankreichs gewesen wäre, ohne den Besitz desselben, die französische Gloire ganz erloschen wäre, pflegte man einen gediegenen Revanchismus, lies keine Möglichkeit aus, das Reich herauszufordern und suchte sich einen Verbündeten, das autokratische Russland, dessen Interessenlage der französischen total konträr war. Welches Interesse hatte Frankreich am Balkan? - Keines! - Und welche gemeinsamen Interessen verband Frankreich mit Russland (außer dem, Deutschland zu bedrohen). Keine!

Schon von der Wesensart her passen Russen und Franzosen überhaupt nicht zusammen.

Und es zeigte sich dann im ersten Weltkrieg, dass die russische Karte nicht stach! Stattdessen hatte man die Deutschen am Hals, was Millionen von Toten und Verletzten forderte und die Wirtschaft Frankreichs ruinierte, der erste Schritt zum Verlust der Weltgeltung. Welche Dummheit, welche grandiose Dummheit! Ein Freundschaftsvertrag mit dem Reich, mit entmilitarisierung von Elsass-Lothringen, mit Autonomiestatut für dieses Ländchen, mit Kooperation bei der Nutzung der Kohleminen, das wäre es gewesen. Ein Freihandelsabkommen mit dem Reich, gemeinsame Militärmanöver, klare Abgrenzung der Interessengebiete, Schaffung gemeinsamer Interessengebiete, das hätte das Ziel der französischen Außenpolitik nach 1871 sein müssen.

Die französischen Eliten leiden an einer besonderen Form des Narzissmus. Sie meinen, Frankreich müsse immer das Größte, das Beste, das Kultiviereste, das Bedeutendste sein. Das ist ein Fehler! Die europäischen Nationen wechseln sich in der Führung ab, so wie innerhalb Deutschlands die Bundesländer. Und Deutschland als verspätete Nation hatte eine Menge aufzuholen. Da bot es sich doch an, diese aufstrebende Macht einzubinden, als Freund zu gewinnen.

Zu so einer klugen Strategie war und ist Frankreich aber nicht in der Lage. Chauvinismus, Machtpolitik und Neid sind die Triebfedern französischer Politik. Ein Gockel, der lieber den Kopf verliert, als beizeiten den Schnabel zu halten. Für die französischen Eliten ist selbst Kleinstdeutschland, und als solches muss man die BRD wohl bezeichnen, fehlen nicht nur die Ostgebiete und das Sudetenland, sondern auch Deutsch-Österreich zum 1848 erträumten deutschen Nationalstaat, selbst Kleinstdeutschland ist der französischen Politik noch zu groß. Denn nur umgeben von Zwergen, kann sich Frankreich groß fühlen.

Sonntag, 10. August 2014

Out of Topic

Meine lange Postpause erklärt sich dadurch, dass ich mich intensiv mit dem Thema Erster Weltkrieg (The Great War, La Grande Guerre) beschäftigt und dazu mehrere Bücher, darunter "Die Schlafwandler" und "14/18 - Der Weg nach Versailles" gelesen habe.

Der Berührungspunkt mit den Männerrechten ergibt sich dadurch, dass bei diesem nun wirklich völlig sinnlosen Krieg Millionen junger Männer geopfert wurden, ohne dass irgendeine der europäischen Gesellschaften hier Skrupel gezeigt hätte. Wenn das die patriarchalische Dividende sein soll, dann vielen Dank dafür.

Am besten gefällt mir das Buch "14/18 - Der Weg nach Versailles" von Jörg Friedrichs. Der Autor arbeitet wie der professionelle Pathologe und seziert die vorliegenden Fakten, ohne Pathos, ohne Moralisieren, eine glasklare Analyse.

Mich erinnern die Geschehnisse um den Ersten Weltkrieg ein wenig an Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller, eine Novelle um die tragische Liebe zweier Jugendlicher, deren Väter sich über den zu Unrecht erworbenen Besitz eines Vagabunden im Streit ruinieren. Und so sind, da stimme ich der Analyse von Lenin voll zu, die europäischen Imperialisten im Streit um Märkte, Resourcen und Verkehrswege aneinander geraten und haben sich dabei ruiniert. Die lachenden Dritten waren die USA und Japan.

Am wackersten geschlagen hat sich das Deutsche Reich, das die Russen und alle anderen östlichen Verbündeten der alliierten Mächte (Serbien, Rumänien) besiegt und die Westmächte Frankreich und Britannien an den Rand des Zusammenbruchs gekämpft hat. Nur war die herrschende Schicht zu unfähig und zu unbeweglich, um aus dieser Nummer zumindest mit einem blauen Auge heraus zu kommen.

Der Eintritt Amerikas war ausschließlich der Sicherung der Kriegskredite geschuldet, welche die beiden  bankrotten Verbündeten bei einem Remis kaum jemals hätten zurückzahlen können. Auch waren die USA als Lieferanten von Lebensmitteln, Waffen und Munition an die Alliierten vom ersten Kriegstag an auf deren Seite involviert. Von einer Neutralität kann hier nicht gesprochen werden.


Samstag, 14. Juni 2014

Weil es gesagt werden muss!

Wer meinen Post "Wichsvorlagen" gelesen und verstanden hat, dem ist klar, dass sowohl der öffentliche Umgang mit dem D-Day als auch mit dem Massenmord, der unter dem Begriff Auschwitz subsummiert geprägt ist von Schablonen, Schlüsselreizen , mit der Absicht,  Emotionen zu wecken, Legitimation zu schaffen, nichts jedoch ist, was den Toten, den Opfern, angemessen ist. Die Asche der Opfer wird instrumentalisiert, ihr Leiden und ihr Tod mißbraucht. Hier wird ein Kult, eine Art Religion, aufgebaut, eine Monstranz geschaffen.

In sofern bin ich froh, dass deutsche Soldatengräber nicht Orte patriotischer Aufläufe und kultischer Handlungen sind, sondern Stätten der Trauer, des Erinnerns wohl auch des Vergessens.

Manchmal muss man sich kneifen, um sich zu versichern, dass man nicht träumt. Da machen die Leute aus einer erfolgreichen Landungsoperation in der Normandie einen politischen Karneval. Ich denke, ich bin im falschen Film. Und dann treten da Veteranen auf, als wäre die Aktion ein Golftournier gewesen. Und ich frage mich, was sind das für Typen, unsere Verbündeten in der Nato, unsere "Freunde", die einen Sieg mit tausenden von toten deutschen Soldaten noch heute mit einem solchen Pomp begehen. Glauben Sie an ihre eigenen Lügen.

Denn ein Kampf für Freiheit und Demokratie ist es wohl nicht gewesen, war doch der Hauptverbündete Stalin, ein waschechter russischer Nationalsozialist, dem man bereit war, ganz Osteuropa in den Rachen zu stopfen inklusive großer Teile des Balkans. Das Ziel, wenn es denn je eines war, Polen in seinen Vorkriegsgrenzen als demokratischen Staat wiederherzustellen wurde komplett verfehlt, vom Baltikum ganz zu schweigen. Letztlich hat man dafür gekämpft, dass China kommunistisch wurde und hat die Basis zum Korea- und Vietnamkrieg gelegt.

Also können wir uns getrost von dem Gedanken verabschieden, dass es beim zweiten Weltkrieg um einen Kampf zwischen den Guten (den heutigen Siegern) und den Bösen (den Verlierern) ging, sondern um den Kampf der etablierten Weltmächte (Amerika, Russland, England, Frankreich) gegen die Habenichtse (Deutschland, Italien, Japan). Die hässlichen Begleiterscheinungen dieses Kernkonflikts, der Mord an Behinderten, Juden und anderen Zivilpersonen auf deutscher Seite, die Greuel der japanischen Armee in China und anderswo, die Grausamkeit der Italiener in Äthiopien, zeigen, dass die Verlierer in der Tat keine Guten waren, werden aber bei weitem aufgewogen, durch den ideologisch getriebenen Massenmord der Kommunisten, den Bombenterror der Alliierten, der in den Atombombenabwürfen in Japan gipfelt, die Vertreibungsverbrechen an Deutschen, die Übergriffe auf die deutsche Zivilbevölkerung, die Ausplünderung des besiegten Landes, der als Strafe gedachte Hungerterror in den ersten Nachkriegsjahren, dem sowohl in Deutschland als auch in Japan Hunderttausende zum Opfer fielen. So zeigt sich, dass die Siegermächte nicht weniger moralisch fragwürdig sind, als ihre Herausforderer.

Damit wir uns nicht mißverstehen: Es geht hier nicht darum, Verbrechen zu relativieren, sondern darum, die Relativierung der Verbrechen der Sieger zu beenden. Im 2.Weltkrieg wurden Machtfragen geklärt. Es ging niemals um Moral. Vor Gottes Gerichtshof stehen Hitler, Stalin und Churchill auf der gleichen Stufe. Denn es ist wie im täglichen Leben, wer mehr als keinen Menschen umgebracht bzw. den Auftrag dazu gegeben hat, ist ein Mörder.

Zumindest den Deutschen ist klar: Es gibt keine sauberen Kriege.

Warum die Alliierten sich heute noch an ihrem Sieg im 2.Weltkrieg aufgeilen müssen, ist mir echt ein Rätsel. Um ein Haar wäre den Westalliierten der Sieg zur endgültigen Niederlage geworden. Hätten die Russen ihren, verständlichen, Rachedurst gezügelt, die deutsche Zivilbevölkerung und die einfachen Landser korrekt behandelt, auf Grenzverschiebungen und Vertreibungen verzichtet, ganz Deutschland wäre kommunistisch geworden, die Russen hätten einen wertvollen und treuen Verbündeten gewonnen und hätten durch Deutschland, ganz Europa auf unabsehbare Zeit beherrscht. Sie wären statt der Amerikaner die Ordnungsmacht geworden.

Aber sie wollten ihre Rache haben, haben ihre Rache genommen und ab diesem Zeitpunkt war klar, dass die Kommunisten in freien Wahlen in Deutschland nie mehr als eine Splittergruppe werden können. Auch war und ist klar, dass sich die Sympathie der Deutschen für Russen und insbesondere für den russischen Staat sehr in Grenzen hält. Die Russen haben die Deutschen in die Arme der Westalliierten getrieben, und jetzt ist Deutschland das Land, das Europa stabilisiert und den Russen die europäische Einflusssphäre wegsaugt. Hat Russland auf dieser Welt eigentlich Freunde?

England und Frankreich haben ihre Kolonialreiche und damit ihre Weltgeltung verloren und sind jetzt in der gleichen Liga, wie die besiegten Deutschen angekommen. Willkommen im Club.

Und Amerika hat die Weltherrschaft an der Backe. Überall dort, wo Soldaten sterben müssen, um die bestehende Ordnung zu verteidigen, sind jetzt die USAmerikaner am Zug. Das kostet. Americans to the front, das klingt in meinen Ohren viel süßer, als das "Germans to the front" beim Boxeraufstand in China.

Künftig steht Deutschland hinter seinen "Freunden" - sehr weit hinter diesen. Denn nur die Siegermächte sind Helden und dürfen Helden sein, müssen nun Helden sein. Viel Spaß dabei!

Die Idioten feiern ja nicht den Sieg der Landungsoperation in der Normandie, sie feiern den Tot ihrer Söhne (und einiger Töcher) auf den Schlachtfeldern der Zukunft. Denn da die Welt keine militärischen Glanzleistungen der Deutschen und Japaner sehen will, muss die Welt ihre Kriege künftig ohne uns führen.

Ich halte das für einen guten Zustand, und wenn man, wie jetzt Merkel, dafür eben den eigenen Stolz runterschlucken, und den Allieerten zum erfolgreichen Abschlachten deutscher Soldaten gratulieren muss, das ist ein geringer Preis, dafür, dass künftig nur noch wenige deutsche Soldaten sterben müssen.

Sonntag, 27. April 2014

Propaganda bei ZDF-Satiresendung

Arne Hoffmann fürchtet um den Ruf der Männerrechtsbewegung:

Europa will uns töten!

Dass Akif Pirincci Recht hat, wenn der meint "Mit dem Arschloch sieht man besser" zeigt das vollständige Interview:

 50-minuten-unzensiertes-interview-mit-akif-pirincci

Bildet Euch selbst eine Meinung!

Donnerstag, 24. April 2014

Konservativ

Es gibt einen Blog, Playing the Devil's Advocate, den ich mit großem Vergnügen lese, auch wenn ich die Meinungen des Autoren nicht immer teile.

Er ist USAmerikaner, und von daher ist natürlich seine politische Einstellung geprägt, zum Beispiel hinsichtlich der Konservativen, welche er zu seinen Lieblingsfeinden zählt, was dann zu Aussagen führt, dass Konservative Untermenschen seien, was er auch gut begründet. Nun lässt sich die politische und Lebenseinstellung deutscher und amerikanischer Konservativer nicht vergleichen. Am ehesten würde wohl in Deutschland der Begriff Rechtsliberale passen.

Es sind Leute, die am Ethos des American Way of Life festhalten, also Frömmigkeit, harte Arbeit, Sparsamkeit, Familienorientierung aber auch Wettbewerbsorientierung, Anpassung an Hierarchien, Patriotismus und so fort.

Es gibt verschiedene Punkte, welche er den amerikanischen Konservativen vorhält, wovon ich zwei hier erwähnen will:

  1. Das Festhalten an überkommenen Werten, die aber überhaupt nicht mehr in die moderne Landschaft passen und nur Schaden erzeugen.
    Zum Beispiel ist Ehre etwas, das in einer Massengesellschaft keine Bedeutung mehr hat. Ehre hat Bedeutung in einer Gruppe, die lange Zeit zusammen lebt. Bei Rittern, die sich ja kannten, eine gemeinsame gesellschaftliche Basis hatten, da war Ehre bedeutsam. Im modernen Krieg, der nicht ist als ein kaltes Geschäft, ist Ehre deplaziert. Die Suche nach Ehre wirkt hier lächerlich und unangebracht.
  2. Der Vorwurf, dass die Konservativen das Geschäft ihrer Unterdrücker betreiben.
    Die Welt der Hochfinanz und der großen Konzerne ist kalt. Da ist kein Platz für Loyalität, für Treue, für Solidarität. Der Herr der Vergangenheit war Teil eines festen sozialen Geflechtes. Er war bekannt und eingebunden. War auch seine formelle Macht gegenüber seinen Untertanen größer, als die eines modernen Chefs, so galten auch für ihn feste Regeln, wie diese Macht auszuüben sei. Die moderne Macht ist kalt und anonym. Sie kommt im schwarzen Anzug, korrekt und mit leiser Stimme daher. Die Beziehungen der Menschen beschränken sich im Berufsleben auf finanzielle Interessen. Es ist eine Scheinwelt, wie die Prostitution, wobei alle Nutten sind, die Knechte und die Herren, bezahlte Schauspieler. Die Produktionsprozesse sind wesentlich effektiver als früher, so dass für die Knechte noch genügend übrig bleibt, aber die Herren kassieren den Großteil der Früchte und verfahren damit nach belieben, ohne soziale Kontrolle, ohne Gewissen. Der Konservative akzeptiert seine Knechtschaft, als sei das, was da gespielt wird, ein faires Spiel. Und aus diesem Grund fehlt den Konservativen auch das Gefühl für Solidarität.

Seine Aussagen beziehen sich auf usamerikanische Verhältnisse. Das Problem in Deutschland ist, dass es keine konservative Partei mehr gibt. Deutschland ist ein sozialistisches Land. Was hier als Werte angeboten wird ist, wie die sogenannte Volksmusik, einfach nur bunter Kitsch. Diese sogenannten Werte locken doch keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Sie haben in der Regel auch keine Substanz. Niemand wäre bereit, dafür zu kämpfen und zu sterben. Wir haben hier eher so eine gefühlige Betroffenheitskultur. Sterbende Gesellschaften werden erst verweiblicht und dann gefickt.

Mittwoch, 23. April 2014

Sibylle Lewitscharoff - Exorzismusopfer


Sibylle Lewitscharoff, Büchnerpreisträgerin, hat am 2. März 2014 in Dresden einen Vortrag zum Thema "Von der Machbarkeit. Die wissenschaftliche Bestimmung über Geburt und Tod" gehalten, dessen letzter Teil sich mit Reproduktionsmedizin und künstlicher Befruchtung beschäftigt, und obwohl sich der gesamte Vortrag mit sensiblen Themen beschäftigt, so dem Tod, dem Selbstmord, der Abtreibung, hat nur dieser letzte Teil zu einem Aufschrei der rot-grün-lesbischen Fraktion und damit zu einem Rauschen im Blätterwald der Systemmedien geführt.
Ich will diesen letzten Teil, der den eigentlichen Aufreger liefert, erst einmal in Gänze wiedergeben, denn ob die Quelle, aus der er stammt, bald verschwindet, weiß ich nicht.
...
Ganz, ganz kompliziert wird die pränatale Diagnostik, wenn es deutliche Hinweise darauf gibt, dass ein Kind mit schwerem körperlichen Schaden geboren werden wird. Einer schwan­geren Frau wird in so einem Fall eine wahrhaft fürchterliche Entscheidung aufgebürdet. Ent­scheidet sie sich trotz der ärztlichen Warnungen für ein missgebildetes Kind, hat sie nicht nur ein kompliziertes, anstrengendes Leben vor sich, weil ein solches Kind eine viel umfassen­dere Fürsorge benötigt als ein gesundes, sie bekommt es obendrein mit einer scheeläugigen Gesellschaft zu tun, in der die Leute hinter vorgehaltener Hand einander zu raunen: So etwas ist heute aber wirklich nicht mehr nötig!


Nicht zu vergessen bei diesem Drama: Die Mediziner können sich irren. Gar nicht so selten, wie man gemeinhin annimmt, kommt es vor, dass Schwangere durch Warnungen verunsi­chert werden, die sich bei der Geburt eines gesunden Kindes dann als fehlerhaft herausstellen. Wer weiß, wie viele Embryonen aufgrund von solch falschen Diagnosen abgetrieben wurden. Wenn dem so ist, wird die Frau, die sich, obwohl sie sich ein Kind wünschte, auf ärztlichen Rat hin sich eines gesunden Embryos entledigt hat, gewiss nie davon erfahren. Entscheidet sich eine Schwangere für die Abtreibung eines voraussichtlich missgebildeten Kindes – und solche Abtreibungen sind bis zu einem sehr späten Zeitpunkt gestattet, wo ein Embryo regelrecht geschlachtet werden muss, um ihn aus dem Leib der Mutter zu entfernen –, wird sie mit einer solchen Entscheidung gewiss lange zu kämpfen haben.

Selbst Frauen, denen in jungen Jahren überhaupt keine derart komplizierte Entscheidung auf­erlegt wurde, sondern die einfach nur abgetrieben haben, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch kein Kind wollten, erzählen häufig, dass diese damals recht unbeschwert getroffene Entschei­dung sie in späteren Jahren verfolgt hat, insbesondere, wenn sie im weiteren Verlauf ihres Le­bens kinderlos geblieben sind.


Verstehen Sie mich jetzt aber bitte nicht falsch. Ich zähle mich nicht zu den Abtreibungsgeg­nern, niemals würde ich ein Begehren unterschreiben, das den Paragraphen 218 wieder ein­führen möchte. Ganz gewiss nicht. Den jüngsten Fall eines Mädchens in Köln, das von einer Klinik in katholischer Hand abgewiesen wurde, weil es nach einer Vergewaltigung auf Num­mer sicher gehen wollte, dass aus diesem Frevel kein Kind entstehen kann, finde ich skandalös.

Als ich 1973 an der fu Berlin zu studieren begann, kam die Frauenbewegung voll in Fahrt und mit ihr die unsägliche Parole mein Bauch gehört mir! Eine Parole, die die eigensüchtige, humor-und kompromisslose Dynamik dieser Bewegung treffend wiederspiegelt. Obwohl ich in den ersten beiden Jahren meines Studiums der Frauenbewegung durchaus geneigt war, wurde diese Bewegung für mich mehr und mehr zu einem Schreckbild der verblendeten, zutiefst deutschen Frauentümelei mit unsauberen Ahnenfiguren wie der Reichsfrauenführerin Ger­trud Scholz-Klink und der in frauenbewegten Kreisen immer noch hoch verehrten Leni Rie­fenstahl. An der fu Berlin wurde die Frauenbewegung alsbald sehr mächtig, und sie zeichnete sich vor allem durch eines aus: ihre eingewurzelte Abneigung gegen jede Form differenzierter Geistigkeit, sprich: Intellektualität, gepaart mit Selbstironie und Humor. Die einzige Publika­tion von Frauen, die damals gewitzt und herausfordernd ungewöhnlich war, hieß Die schwarze Botin. Das war wirklich ein vergnüglich zu lesendes Blättchen, aber auch so ziemlich das ein­zige weithin.

Kurzum: Hätte sich in meinem Bauch je ein heranwachsendes Kind befunden, hätte dieser Bauch ganz gewiss nicht allein mir gehört, sondern mir, dem Kind und dem dazugehören­den Vater, ganz zu schweigen von der langen Reihe vorausgegangener Generationen, die ihren verschwiegenen Anteil ebenfalls daran gehabt hätten.

Nun aber wieder etwas näher an das gewählte Thema heran! Der eigentliche Horror resultiert für mich dabei nicht nur aus den vorher kurz umrissenen Fällen der ärztlichen Warnung vor einer möglichen Missbildung des Kindes, sondern aus den Methoden, auf künstlichen Wegen eine Schwangerschaft zustande zu bringen.

Frau Doktor und Herr Doktor Frankenstein, die weithin geschätzten Reproduktionsmediziner, haben ein sauberes Arztkittelchen an und wer­keln nicht mit brodelnden Glaskolben und in einer mit giftigen Dämpfen erfüllten mittelal­terlichen Bogenhalle. Es geht dabei sehr rein und fein und überaus vernünftig zu. Der Vorgang selbst ist darum nichts weniger als abscheulich.

Früher habe ich mich über das drastische biblische Onanieverbot gern lustig gemacht, inzwi­schen erscheint es mir geradezu als weise. Die Vorstellung, dass ein Mann in eine Kabine ge­schickt wird, wo er, je nach Belieben, mit oder ohne Hilfe von pornographischen Abbildungen, stimuliert wird, seine Spermien medizingerecht abzuliefern, die später in den Körper einer Frau praktiziert werden, ist mir nicht nur suspekt, ich finde sie absolut widerwärtig.

Gut, man mag denken, der Vorgang selbst ist nicht gerade besonders schön, aber wenn eine Frau, die unbedingt schwanger werden wollte und der dies bisher leider verwehrt war, wenn diese Frau nun ein Kind bekommen darf, also ein Wunschkind hernach das Licht der Welt erblickt, ist doch alles in Ordnung.

So simpel können nur Menschen denken, die auf die psychische Bedeutung von Ursprungskonstruktionen noch nie einen Gedanken verschwendet haben.

Wie verstörend muss es für ein Kind sein, wenn es herausbekommt, welchen Machinationen es seine Existenz verdankt. Das Gemachtwordensein auf künstlichen Wegen ist etwas anderes für die zu Verrücktheiten neigende Vorstellungskraft als das Gezeugt- und Geborensein auf die übliche Weise, wie sie seit Jahrtausenden vorkommt und in den Schöpfungsmythen bearbeitet und verhandelt wird.

Auch die herkömmliche Weise auf die Welt zu kommen, ist zweifellos unheimlich für ein Kind. Davon erzählen die gesammelten Bildnisse und Texte der Geisteskranken aus den Psy­chiatrien, für die das Rätsel der eigenen Geburt geheimnisvoll umzirkt ist mit Privatmytho­logien, wie etwa bei Adolf Wölfi, der ein Geburtshöhlenkünstler ersten Ranges war und dem schreckenerregen-den Vorgang durch wundersame ornamentale Einhegungen, geziert mit großäugigen, antennenbewehrten Beobachtungs- und Künderfigürchen, seine verstörende Gewalt nahm.


Ungleich komplizierter wird die Sache, wenn Reagenzgläser und Pipetten und allerlei sonsti­ges medizinisches Gerät mit im Spiele ist, nicht nur, um der Geburt selbst auf den Weg zu ver­helfen, sondern um die Zeugung und die darauf folgende Einpfanzung des befruchteten Eis erst ins Werk zu setzen.

Leben eine Frau und ein Mann zusammen und haben, obwohl beide es sich wünschen, kein Kind zu wege gebracht, und versuchen sie es nun mit medizinischer Unterstützung, mag der Vorgang selbst zwar fragwürdig sein – ich möchte auch an dieser Stelle noch einmal mit aller Schärfe wiederholen, wie froh ich bin, meine Existenz nicht solchen Maßnahmen zu verdanken –, aber man mag das vielleicht noch halbwegs verstehen können.

Grotesk wird es aber spätestens in anderen, inzwischen durchaus zahlreichen Fällen, in denen sich Frauen Spermien aus einem Katalog verschaffen, worin die Rasse und gewisse körper­liche Merkmale und soziale Eigenschaften des anonymen Samenspenders verzeichnet sind, oder in denen sich lesbische Paare ein Kind besorgen, indem entweder ebenfalls ein anonymer Spender oder ein naher Verwandter der Freundin der künftigen Mutter herangezogen wird, um sein Sperma abzuliefern.

Dabei ist eine Selbstermächtigung der Frauen im Spiel, die mir zutiefst suspekt ist. Im Grun­de liegt solchen Machinationen die Vorstellung zugrunde, Männer seien verzichtbar, oder ihr Einfuss sei auf das Notwendigste zu reduzieren, eben auf ihren Samen. Als Väter kommen sie jedenfalls nicht in Frage. Am Schönsten wäre es für diese Frauen gewiss, man könnte den Samen selbst auch noch künstlich erzeugen und mit einem im Voraus defnierbaren Bündel an erwünschten Merkmalen ausstatten, was bisher noch nicht möglich ist.

Absolut grauenerregend ist auch die Praxis, ein Kind durch eine Leihmutter austragen zu lassen. Sie kommt zwar selten vor, treibt die Widerwärtigkeit aber auf die Spitze. Nicht nur, dass dafür meistens Frauen aus armen Ländern als Gebärmaschinen herhalten müssen. Diese wahrhaft vom Teufel ersonnene Art, an ein Kind zu gelangen, verkennt völlig, welche Bedeu­tung das Erleben eines Embryos im Mutterleib hat. Man weiß inzwischen viel mehr, wie sen­sibel diese kleinen, noch im Bauch geborgenen Geschöpfe auf alles reagieren, was der Mutter widerfährt. Man weiß, wie der innere Resonanzraum beschaffen ist, in welchem der Embryo heranwächst und was davon in sein sich entwickelndes Gehör dringt, was ihn erschreckt, was ihn beruhigt, was ihn erfreut. Peter Sloterdijk, der sich als einziger Philosoph solchen Phäno­men ausgiebig widmet, hat darüber klug und anschaulich geschrieben.
Von Bedeutung ist dabei nicht nur, was die Mutter an Nahrung und Flüssigkeit zu sich nimmt, ob sie raucht oder nicht, von Bedeutung sind auch die Geräusche, ist die Musik, die in der Leibhöhle vernommen werden, und – wie könnte es anders sein – maßgeblich ist die mütterli­che Stimme. Natürlich wird der Embryo auch davon beeinfusst, wie die Gefühle geartet sind, welche die Mutter ihm gegenüber hegt, ob sie das heranwachsende Kind behütet, ob sie sich darauf freut, es bald in die Arme zu nehmen oder eben nicht. Eine Leihmutter, die sich aus ökonomischen Verzweifungsgründen zu so etwas hergibt, wird sich ganz gewiss nicht erlau­ben können, mütterliche Gefühle zu hegen, zumal sie ja weiß, dass ihr das Kind sofort nach der Geburt genommen werden wird.

Mit Verlaub, angesichts dieser Entwicklungen kommen mir die Kopulationsheime, welche die Nationalsozialisten einst eingerichtet haben, um blonde Frauen mit dem Samen von blonden blauäugigen ss-Männern zu versorgen, fast wie harmlose Übungsspiele vor.
Ich übertreibe, das ist klar, übertreibe, weil mir das gegenwärtige Fortpfanzungsgemurkse derart widerwär­tig erscheint, dass ich sogar geneigt bin, Kinder, die auf solch abartigen Wegen entstanden sind, als Halbwesen anzusehen. Nicht ganz echt sind sie in meinen Augen, sondern zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas.
Das ist gewiss ungerecht, weil es den Kindern etwas anlastet, wofür sie rein gar nichts können. Aber meine Abscheu ist in solchen Fällen stärker als die Vernunft.
Die Hypothek, die auf Mutter und Kind bei solchen Manövern lastet, ist enorm. Besonders in den Fällen, in denen der Samenspender nicht der Mann ist, mit dem die Mutter zusammen das Kind aufzieht.

Wer sich sein Wunschkind anhand gewisser Merkmale aussucht, hat präzise Vorstellungen, wie so ein Kind werden soll. Überspitzt gesagt, eine Mutter, die sich einen gut aussehenden Nobelpreisträger mit hohem iq-Wert als Samenspender aussucht, geht zwang­haft davon aus, ihr Kind müsse ebenfalls zu einem gut aussehenden Nobelpreisträger heran­wachsen. Ich weiß, ich weiß, man wird gleich einwenden, ich hätte keine Ahnung von der re­alen Praxis, in denen nur gewisse Merkmale der Samenspender aufgelistet seien, diese selbst jedoch anonym blieben. Aber in den Vereinigten Staaten wurden durchaus Fälle bekannt, in denen das oben beschriebene Katalogverfahren zum Austrag kam, welches dann natürlich auch – wie könnte es anders sein – in Filmen mit fackerndem Mordhintergrund genüsslich verarbeitet wurde.

Was mich hauptsächlich an all diesen Verfahren stört, sind allerdings nicht nur die Extreme, in denen eine ungebremste Vorausberechnungs- und Definitionsgier gegenüber dem eigenen Kind zum Ausdruck kommt, womit dubiose Firmen ihr Geschäft betreiben, es ist die Macht und zugleich die kaum zu tragende Bürde, die damit in die Hand der Frauen gegeben wird.

Hat das Schicksal seine Hand im Spiel, ob und in welcher Form ein Kind zur Welt kommt, sind die Eltern, ist die Mutter wenigstens ein klein wenig entlastet, wenn das Kind nicht gar so hübsch aussieht, wie gewünscht, wenn es nicht gar so intelligent seine Schulaufgaben löst, wie erhofft.

Die Verantwortung, die Eltern heute in unserer modernen Gesellschaft tragen müssen, die fortlaufend bestrebt ist, keine höhere Macht mehr anzuerkennen als nur die Macht des Menschen, ist sowieso enorm. Bleibt nur ein Mensch für diese Verantwortung übrig, nämlich die Mutter, ist der krankmachende Schaden für ein Kind fast programmiert.

Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg, als sehr viele Männer starben, mussten viele Frauen ihre Kinder allein großziehen und die Restfamilie ernähren. Das war oftmals ein sehr hartes Leben mit hoher Eigenverantwortung der Frauen, aber dieses Leben war einer Notsitu­ation von extremen Ausmaßen geschuldet, es entstand nicht als eine selbst gewählte Lebens­form.

Hat das Schicksal, hat der Zufall, hat Gott oder haben die Götter es nun mal so gewollt, wie es gekommen ist, ist von den Schultern eines einzelnen Menschen etwas von seiner Last genom­men. Wurde Höhererseits entschieden, dass ein Kind krank geboren wird, hat eine Frau das Pech, von einem Mann ein Kind zu bekommen, der sich der Verantwortung entzieht, so mag das eine schwere Bürde sein. Aber die Annahme, es geschehe durch höhere Gewalt und nicht vermittels eigener Entscheidung, ist ungleich bekömmlicher für das Leben, das wir alle füh­ren müssen, in dem sich Glück und Unglück, Gelingen und Misslingen als undurchschaubare Wechselbälger zeigen.

Heiteres Gewährenlassen und nicht über alles, wirklich alles bestim­men zu wollen, ist geradezu der Garant für ein in Maßen gelingendes Leben. Das Glück ist eh ein füchtiges Bürschle im Flatterhemd, welches schneller flieht, als dass man es festhalten könnte. An einem vorfrühlingsfackernden Sonntagmorgen ziemt es sich eigentlich, über etwas Schönes zu sprechen. Deshalb, meine sehr verehrten Damen und Her­ren, muss ich Sie um Verzeihung bitten, Sie mit eher düsteren Gedanken behelligt zu haben. Aber seien Sie versichert, ich denke für gewöhnlich keineswegs schwarz.

Wir alle zusammen führen ein ungleich besseres Leben als es den Menschen im Herzen Europas je vergönnt war. Dank dem Frieden, der hier herrscht, und dank der vorzüglichen medizinischen Versorgung, die uns zur Verfügung steht, sollten wir uns glücklich schätzen und das Leben genießen.
 So viel zum Text. Und hier die Reaktionen der  Redaktionen

 Mir war die Autorin bisher unbekannt und ich frage mich, was die Veranstalter bewogen haben mag, eine Autorin, welche Religionswissenschaften studiert hat, zu diesem Thema sprechen zu lassen.

Gut, der Selbstmord des Vaters mag die Beziehung zum Thema Tod herstellen. Wer den Tod so früh und so intensiv erlebt, besonders auch die Folgen für die Überlebenden, der sieht den Tod mit anderen Augen.

Aber warum das Thema Geburt, wo die Autorin nach eigenem Bekunden keine emotionale Beziehung zu Kindern und dazu auch keine eigenen Kinder hat. Worin besteht also ihre Expertise? Sie ist nicht vorhanden! Zumindest der Teil der Rede, welcher sich mit diesem Thema beschäftigt ist ein Meinungsbeitrag, und jeder Mensch hat das Recht zu jedem Thema eine Meinung zu haben und diese auch zu äußern, auch wenn sie anderen nicht passt.

Wenn mir diese Meinung nicht passt, dann ist die Meinung diskussionswürdig, nicht jedoch derjenige, welcher sie äußert. Ad personam Angriffe sind sehr beliebt, vor allem bei Salonlinken, die sofort die Integrität einer Person in Frage stellen, wenn sie mit deren Meinung nicht zurecht kommen.

Was mir an der Rede nicht gefällt, dass auch die Autorin sofort den Bezug zum Dritten Reich und den Nationalsozialisten herstellt. Über einen toten Riesen zu lästern ist wohlfeil. Wäre der Riese noch lebendig, würde man den Flor der Medienschaffenden und Intellektuellen im Gefolge des Goebbelsnachfolgers finden. Maxim Gorki lässt schön grüßen.

Andererseits ist der Bezug zum Lebensborn der Nationalsozialisten nicht daneben, denn sowohl bei der Reproduktionsmedizin als auch beim Lebensborn geht es um Menschenzüchtung, vor allem wenn nicht das Sperma des Partners, sondern eines nach Wahl eingesetzt wird. Die Sache mit der Menschenzüchtung ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal des Nationalsozialismus, denn der sozialisitische Mensch wächst auch nicht im Freiland, nur dass hier die Züchtung eher durch Ausrottung erfolgt, Ausrottung aller bourgeoisen Menschen.

Bourgeoise Menschen sind solche, die lieber ihr Ding in eigener Verantwortung durchziehen, als ohne Verantwortung in einem Kollektiv unterzutauchen. Solche Menschen wollen dann aber auch die Früchte ihrer Arbeit mit denen verzehren, die ihnen lieb und teuer sind, und nicht mit dem unbeteiligten Kollektiv. Der Bourgeois schätzt die Privatsphäre. Vertreibt oder tötet man die Bourgeoisie, dann bleibt eine graue Masse zurück, ohne Eigeninitiative, ohne Verantwortungsgefühl, ohne Mut, der Traum aller Funktionäre. Nur einen Staat kann man so nicht am Leben erhalten, das Ende aller Systeme, die meinten, auf die Bourgeoisie verzichten zu können.

Erstaunlich die Empörung bei den Grünen über Frau Lewitscharoff, ausgerechnet der Fraktion, die doch so sehr auf Bio steht, auf biologischen Landbau und vor allem gegen genmanipuliertes Gemüse. Gerade diese Fraktion müsste doch ein besonderer Gegner der künstlichen Befruchtung sein, ein Gegner der Technisierung der Reproduktion.

Sympathisch finde ich, dass Frau Lewitscharoff eine geradezu liebevolle Einstellung zu Männern hat, die sie als Väter sieht und nicht als entbehrliche Samenspender. Hierin ist sie geradezu fortschrittlich, modern, zukunftsgewandt. Sie spürt das Loch, das der fehlende Vater in ihrem Leben gelassen hat.

Dagegen ist mir die Abneigung gegen die Onanie unverständlich. Sexuelle Akte sind an und für sich unästhetisch und irgendwie igitt. Wenn da nicht dieser Gefühlsnebel wäre, käme niemand auf die Idee solches zu tun. Aber selbst Tiere tun es, sofern sie es können. Elefanten, z.B. können das und tun das. Auch der Essvorgang ist nicht ästhetisch, aber notwendig.

Dass die Autorin die Produkte der Reproduktionsmedizin als Halbwesen bezeichnet, ist so falsch nicht, jedenfalls wenn der Gametenspender im Leben dieser Menschen nicht mehr vorkommt, was bei Homosexuellen die Regel ist. Dann haben diese nämlich ein Stiefelternteil. Und man kann mir sagen, was man will, die Biologie ist stets stärker als jede soziale Konstruktion. Ich habe drei Kinder und etliche Nichten und Neffen, und das Verhältnis zu meinen Kindern ist erheblich anders, als das zu meinen Nichten und Neffen, selbst wenn ich diese auch gern habe. Aber meine Kinder habe ich gerner. Und das, ohne dass mich das Mühe kostet, ohne den Kant'schen Imperativ bemühen zu müssen, ohne Moral, einfach reines Gefühl.

Das Glück der Autorin: sie ist eine Frau.

Hätte ein Mann ähnliche Thesen vertreten, wäre er dem Anathema verfallen. Ich sage nur: Sarrazin.

Wenn die bessere Gesellschaft nur noch Korrektsprech hören möchte, dann sollen sie doch eine Sammlung von Textbausteinen zu allen möglichen Themen verfassen, die man dann zu politisch korrekten Reden zusammenstellen kann. Neusprech kommt immer mehr in Mode. Das Reden um den heißen Brei herum, politisch korrekt, wohlklingend, grammatikalisch einwandfrei, aber nichts als lauwarmer Blubber.

Dann endet jede Diskussion und jede Auseinandersetzung und die Demokratie stirbt den Entropietod, den Tod durch das Ende aller Meinungsunterschiede.

Freitag, 18. April 2014

Akif Pirincci - ein Titan

Heute, um 17:15 Uhr gekauft - heute, um 23:50 Uhr komplett durchgelesen:
Deutschland von Sinnen - Autor: Akif Pirincci

Das Buch ist ein Augenöffner, eine Offenbarung, von tiefer Kenntnis geprägt, wertvoll, lesenswert, beeindruckend.

Hier hat sich jemand, der Autor nämlich, kundig gemacht, nachgedacht und lässt den Leser an seiner Erkenntnis teil haben.

Wer Augen hat zu lesen, der lese!

Der Mann ist ein Prophet, ein Kundiger, ein Wissender. Er hat die rote Pille genommen und die Matrix als das erkannt, was sie ist: eine Illusion um Menschen zu manipulieren.

Mene mene tekel ... Der Text ist die feurige Schrift an der Wand. Welche Kraft spricht durch diesen Mann?

Danke für dieses Buch!

Mittwoch, 16. April 2014

Was will der Kerl

So einfach ist das: Feministinnen kennen die Frauen sehr wohl, warten aber auf Antworten der Männer. Eine Entgegnung auf Mariam Lau von  Elisabeth Raether

Eine langjährige Beziehung, gar eine Lebenspartnerschaft, die auf  Liebe gebaut ist, ist auf Sand gebaut. Der alte Spruch "Liebe vergeht, Hektar besteht" ist noch heute gültig. Hektar, das sind handfeste, gemeinsame Interessen. Die Liebe kommt und geht, denn Liebe ist wie Glück ein Gefühl, und Gefühle sind unbeständig.

Was will der Mann: eine attraktive Frau, eine Dame in der Gesellschaft, eine Hure im Bett, eine Maid in der Wohnung, eine Köchin in der Küche, eine Mutter für die Kinder, eine Schlampe für den Ehemann, eine Sozia fürs Motorrad, einen Manager für die häuslichen Finanzen, eine Vertraute für die Seele, eine Stütze für die Not, eine Elfe, die man retten kann, wohlerzogen, häuslich, sparsam, klug, warmherzig, verlässlich, liebevoll, treu. Häuslich heißt, die Seele des Hauses, heißt nicht, ans Haus gebunden, im Haus eingesperrt. Häuslich heißt, wo mein Herz, mein Lebensmittelpunkt ist. Eine Frau, deren Lebensmittelpunkt im Beruf liegt, ist nur für wenige Männer ein Glücksbringer.

Wenn zwei das Gleiche können, ist einer überflüssig. Der Mann braucht eine Frau, keinen kleinen, schwachen Mann als Partner. Ja, auch Sex ist der Klebstoff, der eine Intimbeziehung zusammen hält, aber er genügt nicht. Wer gerne Springreitet braucht ein Pferd, kein Tier, das sprechen kann. Die "Qualifikationen" welche die "moderne" Frau anbietet, sind für die meisten Männer unwichtig. Denn wenn ich männliche Eigenschaften schätze, dann nehme ich das Original, den Mann.

Und wenn ich gerne Fleisch esse, dann verabscheue ich den veganen Mampf, auch wenn die Frau über dessen Zubereitung promoviert hat. Soll sie sich doch einen Idioten suchen, der ihre Neigung teilt. Und wenn es derer so wenige gibt, dann ist das eben Pech. Wer am Markt vorbei produziert, bleibt auf der Ware sitzen.

Dienstag, 15. April 2014

Gerechtigkeit

Nein, jetzt wird es nicht philosophisch, denn zu diesem Thema, der Gerechtigkeit, ist schon alles gesagt und gedacht, was es zu sagen und zu denken gibt.

Die Welt ist ungerecht: sie verteilt mitnichten Gesundheit, Schönheit, Erfolg und langes Leben gleichmäßig auf die Population, sondern eher nach einer Gauss'schen Glockenkurve, also nach dem Zufallsprinzip, und so sind manche schön, gesund und reich und die anderen häßlich, krank und arm und die Mehrheit ist irgendwo dazwischen.

Hat der Einzelne Anspruch auf Schadensersatz, also auf Ausgleich für sein Unglück, Anspruch gegen seine Mitmenschen. Muss die sogenannte Gerechtigkeitslücke geschlossen werden? Da sage ich doch ganz klar nein. Erst einmal schuldet der Mensch dem Mitmensch überhaupt nichts, nicht was schwarz unter dem Fingernagel ist.
Es steht den Menschen jedoch frei, Schutz- und Trutzbündnisse zu schließen, welche den Einzelnen gegen die Fährnisse des Lebens schützen. Das ist vernüftig, da es die natürlichen Ausschläge des Lebens dämpft. Aber das ist eine freiwillige Entscheidung. Dass ein Mensch Ansprüche gegen mich geltend macht, nur weil er ein Mitmensch ist, das ist erstaunlich, und das ggf. auf der Basis, dass wir beide Gottes Geschöpfe seien. Auch Tiere sind Gottes Geschöpfe, was mich nicht hindert, sie zu essen. Und natürlich sind Menschen  meine Mitgeschöpfe, was mich nicht hindern würde, sie auf Leben und Tod anzugreifen, wenn sie auf dem Land siedeln, das mein Stamm benötigt, um zu überleben. Möge der Bessere, der Tapferere, der Glücklichere gewinnen.

Es ist große Mode, dass völlig unproduktive Menschen herumrennen und den produktiven Menschen Zettel unter die Nase halten, auf denen sie ihre Ansprüche notiert haben, auf der Basis der Gebote irgendwelcher höheren Mächte. Das ist natürlich Nonsens. Gerechtigkeit, das ist der Schlachtruf der Parasiten geworden.

Gerechtigkeit ist ein Thema unter produktiven Menschen, die gemeinsam etwas geschaffen haben, wenn es um die Verteilung der Anteile an dem Geschaffenen geht. Aber wenn da Leute auftreten, die nichts zu bieten haben, außer ihre Bedürftigkeit und ihre Gegenwart, nutzlose Zeitgenossen, die gerne schmarotzen, dann verliert der Begriff Gerechtigkeit gewaltig an Glanz. So wie der vielgerühmte Begriff der Solidarität in den Händen des Staates nur ein anderes Wort für Zwang ist, für Diebstahl im Namen einer Gerechtigkeit, die durch unproduktive Sesselfurzer definiert wird, beamtete Verwalter einer Gemeinschaftskasse, die nichts anderes darstellt als Raubgut, geraubt von den Leistungen der produktiven Menschen und gegen deren Willen eingezogen.

Ist es gerecht, dass Frauen wählen dürfen, obwohl sie die Rechtsordnung, welche das Wählen gestattet, weder geschaffen haben, noch verteidigen. Ist es gerecht, wenn ich die Regeln in einem Wettbewerb einseitig zu Lasten einer bestimmten Teilnehmergruppe verschlechtere. Wenn Frauen weniger leisten als Männer oder nur ihnen genehme Berufe ergreifen, müssen dann die Männer einen Ausgleich schaffen, von ihrem sauer verdienten Geld abgeben, damit die Neigungen und Schwächen der Frauen ausgeglichen werden.

Muss ich als Mann mich für die Rechte von Frauen einsetzen, obwohl ich damit meine Lebenschancen als Mann verschlechtere? Wer ist so dumm? Darum bin ich auch pro Abtreibung. Ich bin für jedes Kind dankbar, das fremde Menschen abtreiben, weil dann meine Kinder bessere Lebenschancen haben.

Gerecht ist, wenn man Spielregeln vereinbart, und diese dann einhält. Gerecht ist, wenn man Absprachen trifft = Verträge  schließt, und diese dann einhält. Gerecht ist, dass wenn man einen Wettbewerb ausschreibt, die Teilnehmer die gleichen Chancen haben, aber schon hier stößt man an Grenzen, Grenzen der Begabung und Grenzen der Voraussetzungen.

Evolution und Fortschritt beruhen auf Differenzierung, nicht auf Gleichheit, auf Ungerechtigkeit, nicht auf Gerechtigkeit. Immer gibt es Gewinner und Verlierer, Tüchtige und Untüchtige, Menschen mit einem guten Start und Menschen mit einem schlechten Start.

Das Streben nach Gerechtigkeit ist eher schädlich, weil es eher zur Zerstörung des Wettbewerbs, zur Schwächung der Dynamik einer Entwicklung führt. Ertüchtigung für alle, das ist der bessere Weg, und dann soll jeder sehen, wo er bleibt.

Das Gerechteste ist, dass wir alle sterben müssen, und dann hat zumindest für die Toten das Gejammere wegen zu wenig Gerechtigkeit ein Ende, wobei es Spinner geben soll, die meinen, es sei gottgewollt, dass noch post mortem Gerechtigkeit hergestellt werde, wobei sie sich dann so Unsägliches, wie eine Hölle ausmalen. Das zeigt die Pathologie des Strebens nach Gerechtigkeit, ein Aphrodisiakum für Anakasten.