Samstag, 14. Juni 2014

Weil es gesagt werden muss!

Wer meinen Post "Wichsvorlagen" gelesen und verstanden hat, dem ist klar, dass sowohl der öffentliche Umgang mit dem D-Day als auch mit dem Massenmord, der unter dem Begriff Auschwitz subsummiert geprägt ist von Schablonen, Schlüsselreizen , mit der Absicht,  Emotionen zu wecken, Legitimation zu schaffen, nichts jedoch ist, was den Toten, den Opfern, angemessen ist. Die Asche der Opfer wird instrumentalisiert, ihr Leiden und ihr Tod mißbraucht. Hier wird ein Kult, eine Art Religion, aufgebaut, eine Monstranz geschaffen.

In sofern bin ich froh, dass deutsche Soldatengräber nicht Orte patriotischer Aufläufe und kultischer Handlungen sind, sondern Stätten der Trauer, des Erinnerns wohl auch des Vergessens.

Manchmal muss man sich kneifen, um sich zu versichern, dass man nicht träumt. Da machen die Leute aus einer erfolgreichen Landungsoperation in der Normandie einen politischen Karneval. Ich denke, ich bin im falschen Film. Und dann treten da Veteranen auf, als wäre die Aktion ein Golftournier gewesen. Und ich frage mich, was sind das für Typen, unsere Verbündeten in der Nato, unsere "Freunde", die einen Sieg mit tausenden von toten deutschen Soldaten noch heute mit einem solchen Pomp begehen. Glauben Sie an ihre eigenen Lügen.

Denn ein Kampf für Freiheit und Demokratie ist es wohl nicht gewesen, war doch der Hauptverbündete Stalin, ein waschechter russischer Nationalsozialist, dem man bereit war, ganz Osteuropa in den Rachen zu stopfen inklusive großer Teile des Balkans. Das Ziel, wenn es denn je eines war, Polen in seinen Vorkriegsgrenzen als demokratischen Staat wiederherzustellen wurde komplett verfehlt, vom Baltikum ganz zu schweigen. Letztlich hat man dafür gekämpft, dass China kommunistisch wurde und hat die Basis zum Korea- und Vietnamkrieg gelegt.

Also können wir uns getrost von dem Gedanken verabschieden, dass es beim zweiten Weltkrieg um einen Kampf zwischen den Guten (den heutigen Siegern) und den Bösen (den Verlierern) ging, sondern um den Kampf der etablierten Weltmächte (Amerika, Russland, England, Frankreich) gegen die Habenichtse (Deutschland, Italien, Japan). Die hässlichen Begleiterscheinungen dieses Kernkonflikts, der Mord an Behinderten, Juden und anderen Zivilpersonen auf deutscher Seite, die Greuel der japanischen Armee in China und anderswo, die Grausamkeit der Italiener in Äthiopien, zeigen, dass die Verlierer in der Tat keine Guten waren, werden aber bei weitem aufgewogen, durch den ideologisch getriebenen Massenmord der Kommunisten, den Bombenterror der Alliierten, der in den Atombombenabwürfen in Japan gipfelt, die Vertreibungsverbrechen an Deutschen, die Übergriffe auf die deutsche Zivilbevölkerung, die Ausplünderung des besiegten Landes, der als Strafe gedachte Hungerterror in den ersten Nachkriegsjahren, dem sowohl in Deutschland als auch in Japan Hunderttausende zum Opfer fielen. So zeigt sich, dass die Siegermächte nicht weniger moralisch fragwürdig sind, als ihre Herausforderer.

Damit wir uns nicht mißverstehen: Es geht hier nicht darum, Verbrechen zu relativieren, sondern darum, die Relativierung der Verbrechen der Sieger zu beenden. Im 2.Weltkrieg wurden Machtfragen geklärt. Es ging niemals um Moral. Vor Gottes Gerichtshof stehen Hitler, Stalin und Churchill auf der gleichen Stufe. Denn es ist wie im täglichen Leben, wer mehr als keinen Menschen umgebracht bzw. den Auftrag dazu gegeben hat, ist ein Mörder.

Zumindest den Deutschen ist klar: Es gibt keine sauberen Kriege.

Warum die Alliierten sich heute noch an ihrem Sieg im 2.Weltkrieg aufgeilen müssen, ist mir echt ein Rätsel. Um ein Haar wäre den Westalliierten der Sieg zur endgültigen Niederlage geworden. Hätten die Russen ihren, verständlichen, Rachedurst gezügelt, die deutsche Zivilbevölkerung und die einfachen Landser korrekt behandelt, auf Grenzverschiebungen und Vertreibungen verzichtet, ganz Deutschland wäre kommunistisch geworden, die Russen hätten einen wertvollen und treuen Verbündeten gewonnen und hätten durch Deutschland, ganz Europa auf unabsehbare Zeit beherrscht. Sie wären statt der Amerikaner die Ordnungsmacht geworden.

Aber sie wollten ihre Rache haben, haben ihre Rache genommen und ab diesem Zeitpunkt war klar, dass die Kommunisten in freien Wahlen in Deutschland nie mehr als eine Splittergruppe werden können. Auch war und ist klar, dass sich die Sympathie der Deutschen für Russen und insbesondere für den russischen Staat sehr in Grenzen hält. Die Russen haben die Deutschen in die Arme der Westalliierten getrieben, und jetzt ist Deutschland das Land, das Europa stabilisiert und den Russen die europäische Einflusssphäre wegsaugt. Hat Russland auf dieser Welt eigentlich Freunde?

England und Frankreich haben ihre Kolonialreiche und damit ihre Weltgeltung verloren und sind jetzt in der gleichen Liga, wie die besiegten Deutschen angekommen. Willkommen im Club.

Und Amerika hat die Weltherrschaft an der Backe. Überall dort, wo Soldaten sterben müssen, um die bestehende Ordnung zu verteidigen, sind jetzt die USAmerikaner am Zug. Das kostet. Americans to the front, das klingt in meinen Ohren viel süßer, als das "Germans to the front" beim Boxeraufstand in China.

Künftig steht Deutschland hinter seinen "Freunden" - sehr weit hinter diesen. Denn nur die Siegermächte sind Helden und dürfen Helden sein, müssen nun Helden sein. Viel Spaß dabei!

Die Idioten feiern ja nicht den Sieg der Landungsoperation in der Normandie, sie feiern den Tot ihrer Söhne (und einiger Töcher) auf den Schlachtfeldern der Zukunft. Denn da die Welt keine militärischen Glanzleistungen der Deutschen und Japaner sehen will, muss die Welt ihre Kriege künftig ohne uns führen.

Ich halte das für einen guten Zustand, und wenn man, wie jetzt Merkel, dafür eben den eigenen Stolz runterschlucken, und den Allieerten zum erfolgreichen Abschlachten deutscher Soldaten gratulieren muss, das ist ein geringer Preis, dafür, dass künftig nur noch wenige deutsche Soldaten sterben müssen.