Dienstag, 15. April 2014

Gerechtigkeit

Nein, jetzt wird es nicht philosophisch, denn zu diesem Thema, der Gerechtigkeit, ist schon alles gesagt und gedacht, was es zu sagen und zu denken gibt.

Die Welt ist ungerecht: sie verteilt mitnichten Gesundheit, Schönheit, Erfolg und langes Leben gleichmäßig auf die Population, sondern eher nach einer Gauss'schen Glockenkurve, also nach dem Zufallsprinzip, und so sind manche schön, gesund und reich und die anderen häßlich, krank und arm und die Mehrheit ist irgendwo dazwischen.

Hat der Einzelne Anspruch auf Schadensersatz, also auf Ausgleich für sein Unglück, Anspruch gegen seine Mitmenschen. Muss die sogenannte Gerechtigkeitslücke geschlossen werden? Da sage ich doch ganz klar nein. Erst einmal schuldet der Mensch dem Mitmensch überhaupt nichts, nicht was schwarz unter dem Fingernagel ist.
Es steht den Menschen jedoch frei, Schutz- und Trutzbündnisse zu schließen, welche den Einzelnen gegen die Fährnisse des Lebens schützen. Das ist vernüftig, da es die natürlichen Ausschläge des Lebens dämpft. Aber das ist eine freiwillige Entscheidung. Dass ein Mensch Ansprüche gegen mich geltend macht, nur weil er ein Mitmensch ist, das ist erstaunlich, und das ggf. auf der Basis, dass wir beide Gottes Geschöpfe seien. Auch Tiere sind Gottes Geschöpfe, was mich nicht hindert, sie zu essen. Und natürlich sind Menschen  meine Mitgeschöpfe, was mich nicht hindern würde, sie auf Leben und Tod anzugreifen, wenn sie auf dem Land siedeln, das mein Stamm benötigt, um zu überleben. Möge der Bessere, der Tapferere, der Glücklichere gewinnen.

Es ist große Mode, dass völlig unproduktive Menschen herumrennen und den produktiven Menschen Zettel unter die Nase halten, auf denen sie ihre Ansprüche notiert haben, auf der Basis der Gebote irgendwelcher höheren Mächte. Das ist natürlich Nonsens. Gerechtigkeit, das ist der Schlachtruf der Parasiten geworden.

Gerechtigkeit ist ein Thema unter produktiven Menschen, die gemeinsam etwas geschaffen haben, wenn es um die Verteilung der Anteile an dem Geschaffenen geht. Aber wenn da Leute auftreten, die nichts zu bieten haben, außer ihre Bedürftigkeit und ihre Gegenwart, nutzlose Zeitgenossen, die gerne schmarotzen, dann verliert der Begriff Gerechtigkeit gewaltig an Glanz. So wie der vielgerühmte Begriff der Solidarität in den Händen des Staates nur ein anderes Wort für Zwang ist, für Diebstahl im Namen einer Gerechtigkeit, die durch unproduktive Sesselfurzer definiert wird, beamtete Verwalter einer Gemeinschaftskasse, die nichts anderes darstellt als Raubgut, geraubt von den Leistungen der produktiven Menschen und gegen deren Willen eingezogen.

Ist es gerecht, dass Frauen wählen dürfen, obwohl sie die Rechtsordnung, welche das Wählen gestattet, weder geschaffen haben, noch verteidigen. Ist es gerecht, wenn ich die Regeln in einem Wettbewerb einseitig zu Lasten einer bestimmten Teilnehmergruppe verschlechtere. Wenn Frauen weniger leisten als Männer oder nur ihnen genehme Berufe ergreifen, müssen dann die Männer einen Ausgleich schaffen, von ihrem sauer verdienten Geld abgeben, damit die Neigungen und Schwächen der Frauen ausgeglichen werden.

Muss ich als Mann mich für die Rechte von Frauen einsetzen, obwohl ich damit meine Lebenschancen als Mann verschlechtere? Wer ist so dumm? Darum bin ich auch pro Abtreibung. Ich bin für jedes Kind dankbar, das fremde Menschen abtreiben, weil dann meine Kinder bessere Lebenschancen haben.

Gerecht ist, wenn man Spielregeln vereinbart, und diese dann einhält. Gerecht ist, wenn man Absprachen trifft = Verträge  schließt, und diese dann einhält. Gerecht ist, dass wenn man einen Wettbewerb ausschreibt, die Teilnehmer die gleichen Chancen haben, aber schon hier stößt man an Grenzen, Grenzen der Begabung und Grenzen der Voraussetzungen.

Evolution und Fortschritt beruhen auf Differenzierung, nicht auf Gleichheit, auf Ungerechtigkeit, nicht auf Gerechtigkeit. Immer gibt es Gewinner und Verlierer, Tüchtige und Untüchtige, Menschen mit einem guten Start und Menschen mit einem schlechten Start.

Das Streben nach Gerechtigkeit ist eher schädlich, weil es eher zur Zerstörung des Wettbewerbs, zur Schwächung der Dynamik einer Entwicklung führt. Ertüchtigung für alle, das ist der bessere Weg, und dann soll jeder sehen, wo er bleibt.

Das Gerechteste ist, dass wir alle sterben müssen, und dann hat zumindest für die Toten das Gejammere wegen zu wenig Gerechtigkeit ein Ende, wobei es Spinner geben soll, die meinen, es sei gottgewollt, dass noch post mortem Gerechtigkeit hergestellt werde, wobei sie sich dann so Unsägliches, wie eine Hölle ausmalen. Das zeigt die Pathologie des Strebens nach Gerechtigkeit, ein Aphrodisiakum für Anakasten.

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