Sonntag, 1. September 2019

Pol(l)enflug

Wer alles wollt' rächen, die Kräft würd' ihm brechen.

Vor längerer Zeit kam im TV ein Bericht über kriminalistische Methoden in verschiedenen Ländern, darunter ein afrikanisches Land. Da kamen drei junge Burschen in Verdacht, jemanden umgebracht zu haben. Die Methoden der Wahrheitsfindung waren ziemlich robust (Folter). Es wurden sogar Geständnisse erpresst, die sich im Nachhinein als unwahr erwiesen.
Der Kommissar, der für den ganzen Vorgang verantwortlich war, war kein Sadist, kein Unmensch. Er meinte, dass wenn er über die kriminalistischen Methoden verfügen würde, wie im Westen üblich, er auf die rüden Methoden verzichten könnte.

Man bekam die verdächtigten drei Jungmänner nach ihrer Entlassung aus der Untersuchungshaft nochmals zu sehen und hatte nicht das Gefühl, dass sie gegenüber dem Kommissar Rachegefühle hegen. Ein hilfreicher Wesenszug!

Das Leben ist nicht gerecht und die Versuche, Gerechtigkeit herzustellen, erzeugen oft mehr Schäden, als wenn man die Sache auf sich hätte beruhen lassen. Man denke nur an die Folgen der Blutrache, wie sie in manchen Regionen der Welt noch üblich ist.

Die Europäer haben sich in der Vergangenheit Schreckliches angetan, und das auch schon vor dem 1. Weltkrieg, vor dem Dreißigjährigen Krieg, vor dem Hundertjährigen Krieg. Wollte man den Toten und Verstümmelten, den Erschlagenen und Verhungerten, den Ausgeraubten und Vertriebenen Gerechtigkeit widerfahren lassen, ein ewiger Krieg in Europa wäre die Folge.

War nicht die Maßlosigkeit der Sieger des 1.Weltkriegs, welche die ganze Welt unter sich aufteilten, bzw. wie Italien und Japan der Ansicht waren, zu kurz gekommen zu sein, und der Schrei nach Rache bei den Verlierern, das Gefühl mit den Nachteilen nicht leben zu können und zu wollen, der Anlass der Schlächterei im 2. Weltkrieg.

Genießen wir nicht eine so lange Zeit des Friedens, weil dieses Hin- und Herschieben von Grenzen endlich aufgehört hat, weil die beiden Großkriege alle europäischen Großmächte in politische Zwerge verwandelt und die Supermächte USA und UdSSR den ewigen Streit unter den Zwergen verboten haben. Nun, da endlich Ost- und Mitteleuropa zumindest der Herrschaft der einen Supermacht ledig geworden sind, da sollten die Völker den Streit der Vergangenheit und das Beschwören kaum verheilter  Wunden ruhen lassen.

Wenn man sich intensiv mit der Geschichte beschäftigt, gibt es tausend Gründe zum Hass auf den Nachbarn. Es gibt in Süddeutschland kaum ein Dorf, das nicht schon einmal durch französische Truppen abgefackelt wurde. Frankreich trägt die Narben zweier Großkriege mit Deutschland. Polen wurde während der Nazidiktatur furchtbar geschunden, hat aber vor und nach dieser Zeit aus eigenem Antrieb die Deutschen geschunden, welche unter seine Herrschaft kamen. Die Tschechen haben nach dem Krieg Treibjagden auf Deutsche veranstaltet, obwohl sie selbst recht unbeschadet durch den Krieg gekommen sind. Russland hat Entsetzliches erduldet, aber auch Entsetzliches an Deutschen begangen. Der Massenmord durch Terrorbombardierungen deutscher Städte, welchen die Engländer und Amerikaner begingen sind unvergessen, wie auch das Unheil, das deutsche Truppen über Belgien, Holland, Dänemark und Norwegen brachten. Italien hat sich entgegen dem Postulat vom Selbstbestimmungsrecht der Völker Südtirol unter den Nagel gerissen und hat zweimal Deutschland, seinen Bündnispartner, verraten. Die Italiener haben eine wunderschöne Sprache, ein wunderschönes, vielfältiges Land, unermessliche Kulturgüter, beeindrucken durch köstliches Essen und tolle Mode, aber im Falle eines Krieges wünsche ich die Spaghettifresser immer beim Gegner. Sie sind erbärmliche Soldaten und Verräter von Natur aus. So wie die Polen Diebe sind. Würden die Polen alles zurückgeben, was gestohlen ist, sie säßen auf einem Gebiet, das etwa Kongresspolen plus Posen entspricht und hätten eine Menge jüdischer Mitbürger, zumindest im Grundbuch.
Die Deutschen sind auch keine Engel, um das mal euphemistisch zu umschreiben, und haben den Nachbarn in zwei Weltkriegen alles mit Zinsen zurückgezahlt, was ihnen von eben diesen in der Vergangenheit angetan wurde.

Die Polen sind keine gewissenlosen Menschen und darum spüren Sie, dass sie nicht nur Opfer sondern auch Täter sind und auf geraubtem Land, in geraubten Häusern wohnen. Das wurmt und wurmt und macht auch Angst. Denn den Nachbarn, den man beraubt hat, den gibt es noch, und unter den europäischen Zwergen, ist er ein Großer. Und darum will man von diesem Großzwerg eine Anerkennung als Opfer, damit man den Raub als legitime Besitznahme verkaufen kann, vor allem vor dem eigenen Gewissen.
Klüger wäre aber, einfach die Klappe zu halten, und die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Solange es den europäischen Völkern gut geht und zumindest eine Supermacht den Daumen drauf hält, ist Frieden.
Ansonsten wäre es eine gute Idee, sich mit Russland auf die Weichselgrenze zu einigen und die Polen westliche des Flusses einzudeutschen. Es geht hier nämlich nicht um Rasse, sondern nur um eine Sprache. Wir könnten aber auch fusionieren, so dass jeder seine Sprache behalten kann, mit Englisch als gemeinsamer Sprache. So ist es übrigens jetzt schon. Die Jugend kennt keine Grenzen und kommuniziert in Englisch und heiratet über alle Grenzen hinweg.
Ist das nicht schön?

Dazu braucht unser Frank-Walter nicht den Grüßaugust machen, um den Chauvinisten in Polen den Bauch zu kraulen.