Donnerstag, 22. März 2007

Wenn zwei das Gleiche können, ist einer überflüssig.

Ein Mann und eine Frau sind beide ledig. Beide haben Abitur gemacht und dann eine Berufsausbildung abgeschlossen. Beide arbeiten, wenn auch in verschiedenen Unternehmen, so doch in der gleichen Branche und verdienen gleich viel. Beide haben, jeder für sich, eine kleine Zweizimmerwohnung, essen mittags in der Kantine und erledigen die anfallenden Hausarbeiten je selber.

Sie lernen sich kennen und finden sich sympathisch und beschließen, künftig einen Großteil der Freizeit gemeinsam zu verbringen, wozu dann auch gemeinsamer Sex gehört.

Welchen Nutzen haben die Zwei, sollten sie auf die verrückte Idee kommen, zusammenzuziehen und zu heiraten, sofern sie das 50:50 Modell anwenden.

Dann brauchen Sie jetzt eine Vierzimmerwohnung, beide haben gleichviel Hausarbeit wie zuvor und gleichviel Berufsarbeit wie zuvor, dafür gibt es mehr Streit und weniger Sex.
Man sieht, ein schlechtes Geschäft.
Kommen jetzt noch Kinder dazu, dann steigen die Kosten deutlich an, beide müssen aber im Beruf kürzertreten, denn sonst ist 50:50 nicht durchzuhalten, d.h. bei beiden sinken Einkommen und Aufstiegschancen, ohne dass irgendein Gewinn an Lebensqualität für einen der Partner gewonnen wäre.
Ein noch schlechteres Geschäft. Dieses Unternehmen rutscht für die Gesellschafter in die Miesen.

Klar, wenn ich Bauer bin und Kohl anbaue bin ich mit einem Kunden, der auch Bauer ist und auch Kohl anbaut, wirklich schlecht bedient. Wir können Kohl tauschen, das war es aber schon.

Anders sieht es auch, wenn ich Kohl und Möhrchen anbaue und mein Partner auch Kohl und Möhrchen anbaut und wir uns darauf einigen, dass künftig nur noch ich Kohl anbaue und er nur noch Möhrchen, dann können wir ins Geschäft kommen und beide profitieren von dem Handel.

Das Ganze wird noch profitabler, wenn ich von Natur aus eine Vorliebe für Kohl und mein Geschäftspartner eine Vorliebe für Möhrchen hat (Er hasst Kohl. Ich hasse Mörchen). Dann können wir einen weiteren Zusatznutzen einheimsen: jeder von uns ist los, was er überhaupt nicht mag.

Optimal wird die Sache aber, wenn meine Maschinen und mein Boden schon immer ehrer für Kohl als für Möhrchen geeignet waren, und es sich bei meinem Geschäftspartner gerade umgekehrt verhält.
Dann ernten wir jetzt zusammen nämlich mehr Kohl und mehr Möhrchen als vorher.

Und darum, ja genau darum sind Männer und Frauen verschieden, in ihrer Anlagen, in ihren Fähigkeiten und in ihren Interessen. Die 50:50 Paare haben es nie geschafft, mit den 75:25 oder 25:75 Paaren zu konkurrieren, sind also ausgestorben. So ein Pech. Aber es soll VerrücktInnen geben, die gegen alle Vernunft und alle Erfahrung meinen, ein Perpetuum Mobile wäre doch zu bauen. Arme Irre.

PS.: Die 25:75 Paare sind deswegen so selten, weil: girls marry up. Es gibt so schrecklich wenig Märchen, in denen die starke und reiche Prinzessin den schönen und zarten aber armen Bauernsohn heiratet, der aber unheimlich gut kocht und Kinder gerne betreut.

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