Samstag, 24. März 2007

Was Männer so können

Dass Männer im Haushalt nicht mithelfen ist ein Gemeinplatz, den man leicht ad absurdum führen kann, wenn man sich am Samstag in einen deutschen Baumarkt begibt. Ohne die Männer wären doch die meisten Frauen schlicht obdachlos, denn nicht nur beruflich sondern auch privat sind es Männer, die dafür sorgen, dass die holde Weiblichkeit nicht unbedacht in der Gegend steht.Der folgende Artikel wirft ein Licht auf die vielfältigen Aufgaben, die ein Mann abseits von Kochen, Putzen und Bügeln für die Familie leistet.

Was Männer können

"Der größte Fehler der Frau war es, den Mann aus dem Haus zu lassen."

Herzlichen Dank für die vielen Kommentare wollte ich Ihnen allen einmal und ganz ausdrücklich sagen. Sie haben doch einiges in Gang gesetzt bei mir. Wohl auch bei meinem Mann, der meinte: Lass das doch mit den Tipps und den Rezepten, schreib doch lieber was Politisches, ist doch eh viel spannender! (Siehe dazu die Streitschrift "Bullerbü soll leben".)

Ich sehe das freilich anders, bin halt ein echtes Hausmütterchen mit einem großen Interesse an Kindererziehung, Kochrezepten und Kloputztipps. Zum Beispiel würde ich jetzt am liebsten von Taleggio-Kartoffeln reden (den Käse in eine feuerfeste, mit Olivenöl gefettete Form schichten und backen, bis er zerfließt, dazu Pellkartoffeln essen oder die fast garen Kartoffeln mit dem Käse überbacken, mit Olivenöl beträufeln), oder darüber, wie im letzten Jahr der große Familienurlaub ausfiel (nämlich desaströs), oder über die Osterglocken, die ich aus dem Garten verbannt habe (raus mit dem blöden Gelb!). Aber nein, heute ist mal der Mann dran. Von wegen: schreib doch was Politisches!

Welche Dinge sollte also ein Mann, der mir gefällt, im Haus erledigen können? Garage aufräumen, Keller ausmisten, Sachen zum Wertstoffhof fahren, Abflüsse frei machen, Hecke schneiden, Wasserhähne entkalken, Baum pflanzen, Gehege und Ställe für Haustiere bauen, Ritterburg und Kaufladen bauen, Laubsägearbeiten mit den Kindern durchführen, Klo putzen. Moment mal: Klo putzen? Das kann man doch wohl kaum verlangen! Leider kennen Sie unsere Kalkablagerungen im Klo schlecht, da müssen ab und zu männliche Kräfte ran. Okay, was noch? Rasen vertikutieren, Wasserkästen schleppen, am Wochenende Semmeln kaufen und Frühstück machen, Wein aussuchen und richtig lagern, Blumensträuße überreichen (funktioniert bei uns schlecht), mit Handwerkern verhandeln, nach dem Gänsebraten den Backofen reinigen, Lichterketten anbringen, Vorhänge anbringen, Bilder aufhängen, Regale aufbauen, Heizkessel säubern, Heizung entlüften, mit den Großen Latein und Mathe lernen, ganz viel mit dem Kleinen toben und Fußball spielen ... sowie bei allen Arbeiten mithelfen, die die Hausfrau unendlich ermüden wie Rotkohl hobeln, Bildbände entstauben, unangenehme Anrufe erledigen, Schnee schippen. (Zum Thema Schnee schippen habe ich meinem Nachbarn eine Extra-Notiz versprochen, denn eigenartigerweise schafft es mein Mann seit Jahren, immer aushäusig zu sein, wenn es so richtig fett schneit in München. Also, so einen hilfsbereiten und supernetten Naturburschen wie meinen Nachbarn kann ich nur jeder Frau wünschen. Leider ist meiner bereits ausgebucht ... also danke der Nachfrage.)

Langsam frag ich mich, wozu ich eigentlich auf der Welt bin. Und weiß plötzlich, warum ich so gern koche und bügle.

P.S. Wenn ich alleinerziehend wäre, würde ich sofort in eine Wohnung umziehen, auch das ist mir jetzt völlig klar geworden!

Bettina Rubow: Donnerstag, 1 März 2007, 10:43 Uhr | Permalink

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