Nun sind sie vorgestellt, die Akteure, Ergebnis der Dekonstruktion: die Auflösung eines Lebewesens in seine Elemente unter Berücksichtigung der Verbindungen derselben.
Und was haben wir gefunden: die Gene, die Gengruppen, die Gendrome, die Zellen, Gewebe, Organe, das Gesamtwesen (Phänotyp statisch) ergänzt um alle Mechanismen und Funktionen, die sich aus dem Zusammenspiel ergeben, bis hin zu dem was wir als Software, als Programmcode bezeichnen können, am Ende die Benutzeroberfläche, unsere persönliche Wirklichkeit.
Und dann dieser Begriff der Stetigkeit, der es uns erlaubt, jedes Element unabhängig von den anderen Elementen zu betrachten, die vollkommene Dekonstruktion.
Nur dass diese Dekonstruktion in einem Zusammenhang erfolgt: jedes Element hat die anderen Elemente des Lebewesens und über das Lebewesen hinaus die Umwelt, die ökologische Nische, das Geschäftsmodell dieses Lebewesens als Umwelt und muss sich darin bewähren, ist gebunden an den Erfolg des Gesamtsystems. Das ist ja gerade die Basis dessen, was ich Stetigkeit nenne.
Und vor diesem Hintergrund verliert das, was wir Geschlecht nennen, an Bedeutung, ist Geschlecht nur eines von vielen Elementen, ist Geschlecht nur ein Konzept, um die Reproduktion von auf DNA fixierter Information zu gewährleisten.
Wenn nun aber phänotypisch Geschlecht so offensichtlich ist, kulturell sogar noch überhöht wird, so können wir dahinter das Streben nach einem Ideal erkennen. Das Ideal ist ein Konstrukt des Lebens, ist das perfekte Geschäftsmodell, ist Form, Struktur und Funktion, welche die tatsächlich vorhandene ökologische Nische perfekt ausfüllen würde, allen konkurrierenden Alternativen überlegen wäre: der perfekte Mensch, die perfekte Frau, der perfekte Mann. Perfekt unter den Aspekten Lebens- und Konkurrenzfähigkeit unter besonderer Berücksichtigung der Vermehrung.
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