Als Eva die Frucht vom Baum der Erkenntnis aß und auch Adam davon abbeißen ließ, da war es geschehen um die animalische Unschuld. "Ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist."
Es ist ein Mythos mit einem wahren Kern. Das scheidet den Menschen vom Tier: die relative Freiheit des Denkens. Aber nun, befreit von Instinkten, von klaren Reiz-Reaktions-Schemata, jetzt heißt es selber die richtige Rolle zu finden und diese zu leben. Große Freiheit geht mit großer Verantwortung einher. Jetzt braucht es verbindliche Regeln und das bieten die meisten Religionen an, das Judentum z.B. ziemlich umfassend.
Diese Regeln wurzeln manchmal im Irrationalen, oft aber auch in Beobachtungen über Generationen hinweg.
Das macht diese Regeln wertvoll.
Und da menschliches Verhalten, das menschliche Wesen auch in seiner biologischen Natur wurzelt, berücksichtigen die Regeln auch diese. Aber es sind eben auch viele andere Mächte, die in einem Menschen oder in vielen Menschen wirken, wenn diese zusammen kommen.
Und letztlich zeigt nur das Experiment über die Zeit, was gut oder was böse war.
Beim Menschen sind Biologie und Kultur so eng verwoben, dass sie kaum zu trennen sind.
Es ist sehr interessant, den Körper und seine Funktionen zu erforschen und die Wechselwirkungen mit dem Geist aufzuzeichnen. Aber Wissen heißt nicht Beherrschen. Auch wenn ich weiß, dass Schmerz nur eine Illusion ist, dass mein Gehirn nur Aktionspotentiale aus der Peripherie erreichen, so leide ich dennoch wie ein Tier. Und wenn ein Serotoninmangel mich in den Keller einer Depression reisst, so mag das Phänomen intellektuell verständlich sein, die Depression an sich, zieht mich aber dennoch in ein schwarzes Loch, aus dem ich nur durch entsprechende Arzneimittel heraus komme.
Die Biologie kann dazu beitragen, zu erklären, was wir wurden, wie wir es wurden. Aber sie erlaubt keine Prognose. Das Veränderungspotential im Genpool können wir nicht einmal ahnen.
Das Leben selbst, der evolutionäre Prozess, wird die Menschen auch in Zukunft formen, und dann wird man sehen.
1 Kommentar:
"Eine Lüge, die nicht mit einer Wahrheit anfängt, wird nicht geglaubt."
(Alte jüdische Weisheit)
Die erste Wahrheit ist, dass diese Welt und ihre Bewohner durch den Gott Jahwe erschaffen wurden. Die erste Lüge ist, dass diese "Schöpfung durch das Wort" die physische Welt und den biologischen Menschen betrifft. Davon steht nichts in der Genesis. Die Lüge ist nur eine Fehlinterpretation der Priester, die die kleine Geschichte von Adam und Eva im Paradies, mit der alles begann, gegenständlich-naiv als zwei nackte Menschen in einem Obstgarten darstellen. Um bei denen, die die "Geistlichen" noch nicht als Geisteskranke identifizieren konnten, glaubhafter zu erscheinen, werden der ersten Lüge weitere Lügen hinzugefügt, die weniger gegenständlich, aber dafür umso naiver sind:
Einführung in die Wahrheit
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