Sonntag, 22. Dezember 2013

Das Masku Blogstöckchen

Mein Blog ist nicht die Tageszeitung sondern eher das Feuilleton, denn nichts ist so alt wie die Brötchen und die Nachrichten von gestern.

Nun hat Erzaehlmirnix in ihrem Blog Erzaehlmirnix ein Blogstöckchen geworfen, das es mir als wert erscheint, gefangen zu werden, und so will ich ihre Fragen gerne beantworten. Es sind deren acht:

1. DEN Maskulismus gibts ja eigentlich gar nicht… oder? Wie würdest du (deinen) Maskulismus definieren?

In der Tat gibt es DEN Maskulismus nicht, wobei offensichtlich ist, dass es DEN Feminismus auch nicht gibt. Viele politischen und gesellschaftlichen Strömungen setzen sich aus einem Sammelsurium von Einzelströmungen mit zum Teil sogar gegensätzlichen Interessen und Zielen zusammen. Das kann exemplarisch an der Russischen Revolution gezeigt werden. Erst Stalins Säuberungen führten zum Destillationsprozess, aus dem dann die gleichgeschaltete Kaderpartei hervor ging.

Ich fühle mich durch den Begriff Maskulist nicht beschrieben, bezeichne mich selbst eher als Männer- und Väterrechtler. Anders als der Feminismus, der nur zum Teil eine Emanzipationsbewegung, viel mehr inzwischen aber zu einer Heilslehre geworden ist, ist mein Ziel nicht die Erlösung der Welt durch die Erweckung der Männer, sondern es Männern möglich zu machen, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen, ein selbstbestimmtes Leben, erfüllt mit Selbstachtung und umgeben mit Respekt, auch vor ihrem männlichen Wesen. Dabei müssen Männer selbst definieren, was sie als männlich ansehen, denn durch ihr Sein und Handeln bestimmen Männer, was männlich ist.

2. Was war dein erster Berührungspunkt mit Maskulismus? Wann hast du zum ersten Mal was davon gehört und wann und warum hast du dich evtl. zum ersten mal selbst so bezeichnet?

Meine erste Berührung mit dem Maskulismus kann ich datieren: 2005. Da traf ich im Internet auf die Roten Männer. Das war mein Damaskus-Erlebnis, meine Bekehrung, meine Erweckung. Als entdeckte ich dann den Blog von Arne Hoffmann und kam über diesen zum Forum von Aktion Mensch. Das wurde eine wilde Zeit. Hier bin ich zum Männerrechtler gereift. Alles, was schon immer in mir geschlummert hat, wurde durch die Diskussion mit dem feministischen Feind geweckt. Heisa, da gab es Zunder. Lustigerweise begann ich sogar Sympathie für die Gegenseite zu empfinden. Nicht für die Weltsicht, aber für die Personen. Cleo habe ich mal eine Kiste edlen Weines geschenkt. Durch Zufall oder Hinweise, ich weiß es nicht mehr, fand ich auch das Gelbe Forum WGVDL.com und dort auf Gleichgesinnte. Der DschinDschin wurde geboren und die erste Frage bei meinem Auftauchen lautete: bist du Feminist.

Na, da wusste ich doch gleich, wo ich hingeraten war. Natürlich bin ich kein Feminist. Denn am liebsten sind mir Frauen barfuß und schwanger, häuslich, anhänglich und sanft. Denn wenn ich männliche Gemeinschaft suche, dann nehme ich Männer, das Original.

3. Gibt es maskulistische/männerrechtliche Bereiche, von denen du persönlich besonders betroffen bist?

Im Grunde bin ich von den Problemen, welche üblicherweise bei Männerrechtlern thematisiert werden, nicht betroffen. Ich bin verheiratet, habe eine liebe Frau, habe drei Töchter, die nicht zickig sind, fördere diese bei ihrem beruflichen Werdegang so gut ich kann. In meinem persönlichen und beruflichen Umfeld gibt es keine Feministen, keine Gleichstellungsbeauftragten, keine Quoten.

4. Rein hypothetisch: Der Maskulismus wird plötzlich unglaublich einflussreich und Deutschland wird ein komplett maskulistischer Staat. Was würde sich aus deiner Sicht geändert haben?

Dazu kann ich keine Aussage machen, weil es ein maskulistisches Programm nicht gibt und im Moment auch nicht geben kann (siehe oben).
Was würde sich ändern, wenn ich die Macht hätte, die unbeschränkte Macht.
Dazu muss man wissen, dass der Mensch in seinem Wesen nicht mehr einer Eiche, einer Birke oder einer Tanne gleicht, die ohne äußere Eingriffe zu ihrer natürlichen Form wächst, sondern eher einem Obstbaum, der ja ein Kunstprodukt, zusammengesetzt aus Wurzel, Stamm und Krone ist. Der Obstbaum bedarf der Erziehung, sonst verwächst er total und bringt nur mickrige Früchte. Und so braucht der Mensch Erziehung. Die Erziehung des Obstbaumes geschieht durch Schneiden, durch Wegnehmen. Die Kunst besteht darin, das richtige Maß zu finden, so dass dieser Baum sein Potential optimal entfalten kann. Und das gilt auch für die Erziehung des Menschen. Je nachdem, welche Baumsort man vor sich hat, weiß der Gärtner schon, wie der Schnitt optimal ist, und auch das gilt beim Menschen. Optimale Wachstumsbedingungen und optimal angepasste Erziehungsmaßnahmen führen den Menschen hin zu seinem persönlichen Optimum, jedenfalls, bis er das Alter und die Reife gewonnen hat, um sich selbst zu erziehen.

Also würde ich Kindergarten/Vorschule, Grundschule, Unterstufe und Mittelstufe der weiterführenden Schulen in meinen Focus nehmen. Ein wichtiger Punkt wäre die Geschlechtertrennung. Diese würde in Vorschule und Kindergarten ganz langsam beginnen, mit sagen wir 3/4 gemeinsam und 1/4 getrennt. In den getrennten Phasen werden Mädchen von Frauen und Buben von Männern betreut. In den gemeinsamen Phasen werden Mädchen und Jungen von Männern und Frauen betreut. In den gemeinsamen Phasen sollen beide Geschlechter schon an Aufgaben heran geführt werden, die beide Geschlechter können sollen. In den getrennten Phasen soll auf die besonderen Interessen der Geschlechter eingegangen werden, jedoch auch unter Berücksichtigung, dass hier die ganze Bandbreite abgebildet wird. So gibt es Jungen und Mädchen, welche gerne herumtoben und kämpfen und es gibt Jungen und Mädchen, die gerne lesen und bauen oder gar mit Puppen oder Bären oder kleinen Spielfiguren spielen. Da dürfen ruhig auch die Mädchen eine Ritterburg bemannen oder die Jungs den Ponyhof bewirtschaften, sofern es in ihrem Interesse liegt und wie es ihnen gefällt. Dann liegen halt die Babypuppen im Verlies und werden von einem sympathischen Ritter betreut, und Ken sitzt auf den rosa Ponies und reitet zum nächsten Abenteuer.

In der Grundschule würde ich die Geschlechter zu 4/5 trennen und auch darauf achten, dass die Jungs zu mehr als 50% von Männern unterrichtet werden. Um mich auf die Jungs zu beschränken, soll hier der Lehrstoff und die Darbietung so gestaltet sein, dass sie die besonderen Bedürfnisse und Fähigkeiten von Jungs berücksichtigt. Ganz wichtig ist, dass sich Lernen nicht nur auf den sekundären Erwerb aus Literatur, sondern auch durch Erleben, durch Handeln erstreckt. Die Jungen müssen lernen, dass Lernen männlich ist, voller abenteuer, aber auch anstrengend und dass Disziplin und Selbstdisziplin wichtige Charaktermerkmale eines Mannes sind. Hier soll durchaus auch mit Konkurrenz gearbeitet werden, jedoch auch damit, dass die Besseren Fürsorge für die Schwächeren übernehmen, so eine Art Patenschaften, wenn das geht. Motto: Es gibt Gute es gibt auch Schlechte, aber das Team erreicht gemeinsam das Ziel.

In der Unterstufe würde ich die Trennung auf 3/4 getrennt zu 1/4 gemeinsam erhöhen, aber nur bei Fächern, bei denen sich die Geschlechter in der Leistungsfähigkeit nicht unterscheiden, oder nur gering unterscheiden.

In der Oberstufe würde dann die Geschlechtertrennung ganz aufgehoben. In der Oberstufe steht ja weniger die Didaktik als der Erwerb von Sachwissen und Sachkenntnissen im Vordergrund. Hier können sich die Geschlechter ruhig mal im freien Spiel der Kräfte messen.

Wie gesagt: Beim nach Geschlechtern getrennten Unterricht orientieren sich die Inhalte und die Art der Vermittlung an den Besonderheiten der Geschlechter, darum die Trennung. Auch sollen die jungen Menschen das andere Geschlecht nicht als Konkurrenz erleben.

Habe ich schon von Schuluniformen gesprochen? - Nicht, also: Schuluniformen. Die Jungs Hosen, die Mädchen Röcke. Rocksaum: in der Mitte der Unterschenkel. Hosen: Gürtel auf Taillenhöhe.

5. What about the Womenz? Ist für Frauen die Welt schon rosarot (haha, Wortspiel) oder gibt es aus deiner Sicht noch Dinge, die sich für Frauen verbessern sollten. Was für eine Rolle spielt da aus deiner Sicht der Maskulismus?

Die Welt ist stets weder für Frauen noch für Männer rosarot. Das Leben ist stets ein gefährliches Spiel und endet immer tötlich. Die Frage ist: kann ich als Mann und Frau mein Potential entfalten, ein erfülltes Leben führen, wie immer das aussieht. Werde ich durch Konventionen gestützt oder erdrückt und verbogen. Kann ich meine Individualität sozialverträglich ausleben. Mein Weg ist: Statte den Menschen mit dem Rüstzeug aus, dass er zurecht kommen kann und lasse ihm die Freiheit, sich dann, wenn er auch  die Folgen, den zu zahlenden Preis abschätzen kann, sich nach seinen Fähigkeiten, nach seinen Zielen und Wünschen zu entwickeln. Wir sind niemals frei. Wir finden niemals perfekte Zustände. Für alles, was wir sind und haben zahlen wir auch einen Preis. Die Frauen sollen aufhören zu glauben, sie könnten die Welt mit Hilfe des Staates in einen rosaroten Ponyhof verwandeln, wo sie nicht Vorstandsvorsitzende sein, sondern nur das Kostüm einer Vorstandsvorsitzenden zu tragen brauchen.

6. Was stört dich am Maskulismus? Welche Themen, Meinungen oder Maskulisten gehen dir auf die Nerven, bzw. mit wem möchtest du nicht in einen Topf geworfen werden?

Wie schon an anderer Stelle gesagt, ich mag meine Kumpels alle, die Schrägen am meisten. Ich teile ihre Ansichten nicht alle und manche sind mir richtig suspekt. Aber mich kann man mit den Typen ruhig in einen Topf werfen. Ich verkehre auch gern in der selben Kaschemme wie die anderen Typen. - Hallo Jungs, ich liebe euch! - Mir ist auch wurscht, ob sich einer als Links bezeichnet. Die meisten sind es nicht. Ein echter Kommunist ist mir sowieso lieber, als so ein Salonlinker mit rotem Schal zum Anzug. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich die Wagenknecht geil finde, und zwar komplett: die Frau, die Frisur, der Intellekt, einfach alles, auch die von ihr vertretenen Meinungen. * Küsschen Du Rote Zora *Auf den Lafontaine bin ich so richtig neidisch. So ein Vollblutweib. Ich würde ihr die Füße lecken (wenn sie sie sich gut gewaschen hat).
Ja, da muss ich doch tatsächlich meine Ansicht korrigieren, denn Sarah braucht den Feminismus Wer braucht Feminismus?
Schade, schade, schade, falsches Klassenbewusstsein, das geht ja gar nicht. So wird das nix mit uns zwei. Wo wir gerade bei Machos sind, Dein Oskar, also ganz ehrlich, das ist doch ein Macho reinsten Wassers. Nicht bemerkt? Wie Liebe? Ach so, es ist Dein Macho! Das ist ja fast wie bei den Amerikanern: He's a bad guy, but it's our bad guy.

7. Welche Erfahrungen hast du allgemein gemacht, wenn du über das Thema Maskulismus diskutiert hast?

Die meisten Männer und Frauen haben das Problem doch gar nicht verstanden. Immer wieder frage ich (Akademiker/innen) ob ihnen der Begriff Gender Mainstreaming etwas sagt. 99% haben noch nie so was vernommen. Wie sollen die dann was von Maskulismus wissen. Manche haben in meinem Büro ihr Damaskus-Erlebnis. Andere denken wahrscheinlich: Der hat aber gewaltig Einen an der Waffel, womit sie natürlich recht haben.

Manche Männer reagieren richtig aggressiv.

8. Wenn du die Möglichkeit (Zeit, finanzielle Mittel, Reichweite, Unterstützung) hättest eine maskulistische Aktion zu organisieren, wie würde diese aussehen?

Wenn ich genügend Zeit usw. hätte würde ich Vorträge an den Universitäten halten, um den jungen Männern zu schildern, in welchem Umfeld sie sich bewegen, damit sie vor Gefahren gewarnt sind. Ich würde ihnen klar machen, wie wenig der Vertrag Ehe das Geschäft schützt, das eigentlich geschützt werden sollte und dass Vaterschaft in unserer Zeit völlig marginalisiert ist. Ich würde ihnen raten, weder zu heiraten noch Kinder zu zeugen und ein männlich freies, abenteuerliches, schönes Leben zu führen. Ich würde ihnen raten, gute Beziehungen zu anderen Männern zu pflegen, die Gemeinschaft mit Männern zu suchen und niemals aufzugeben, auch wenn eine Freundin dies fordert. Ich würde ihnen Raten, nach ihrem männlichen Kern zu suchen, ihre Bestimmung zu suchen, Männlichkeit zu pflegen, Männlichkeit die nichts mit Saufen und Sex zu tun hat. Ich würde Ihnen raten, Game zu entwickeln, die Fähigkeit Frauen geschlechtsgerecht zu handeln, und ihnen raten, niemals zum Pantoffelhelden zu mutieren, zu Männe oder Papi oder Hubby oder ähnlichen Eunuchen. Ich würde ihnen raten, nach der Quelle der Männlichkeit, dem männlichen Gott zu suchen, dem Schöpfer, dem Gestalter, dem Krieger, dem liebenden Vater und ihren männlichen Kern in seine haltende Hand zu legen. (Hey, der männliche Kern, das sind nicht die zwei Diamanten zwischen den Beinen, gell!)

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