Mittwoch, 25. Dezember 2013

Spieltheorie

Quelle: amazon


Spiel 

Ein Spiel ist eine Entscheidungssituation, in der das Ergebnis nicht von einem Entscheider allein abhängt, sondern von mehreren. 
Das klingt harmlos, ist es aber nicht. Seit einem Jahrhundert schlagen sich Mathematiker mit der Analyse solcher Situationen herum. 
Quelle: Prof. Rieck
Im Teil 3 des Films Matrix - Matrix Revolution - treffen die Helden in der Matrix wieder auf das Orakel, inkarniert als eine alte Frau, die ihr Aussehen im Vergleich zum letzten Treffen deutlich verändert hat: sie ist älter geworden. Das Orakel betont, dass sie immer noch die selbe sei und spricht folgenden denkwürdigen Satz: "Ja, so ist der Gang der Dinge, ein paar Bits verliert man, ein paar Bits gewinnt man." 

In der Tat, so ist das Leben. Und wenn wir das letzte Bit überhalb der kritischen Schwelle verlieren, dann sterben wir.

Und wie bei allen Spielen gibt es auch im Spiel des Lebens Taktiken und Strategien und den Zufall.

Wichtig zu wissen ist immer: Wer spielt gegen wen? Wer spielt mit wem?

Was beim Spiel des Lebens gleich mal vorneweg auffällt ist, dass die Biomasse nicht in Form eines gleichmäßigen Schleims über die Welt verteilt ist, sondern uns in Form diskreter Lebewesen begegnet, die ihrerseits wieder Fortpflanzungsgemeinschaften bilden (Arten), die aber ihrerseits über Ökosysteme mit anderen Fortpflanzungsgemeinschaften verbunden sind, sei es als Konkurrenten, sei es als Beute, sei es als Fressfeind, sei es als Unterstützer (Symbiose). Spiele werden nicht nur zwischen den Arten sondern auch innerhalb der Arten gespielt. Und immer gibt es Sieger und immer Verlierer und immer auch Unbeteiligte.

Auch die Geschlechter spielen Spiele und zwar, ich darf an das OSI-Schichtenmodell erinnern, auf jeder Ebene.

An dieser Stelle möchte ich einen neuen Begriff einführen: das Gendrom.

Abgeleitet habe ich diesen Begriff der medizinischen Terminologie, welche den Begriff des Syndroms kennt:

Das Syndrom (griechisch σύνδρομος sýndromos ‚begleitend‘, ‚zusammentreffend‘; aus συν syn ‚zusammen‘, ‚mit‘ und δρόμος drómos ‚der Weg‘, ‚der Lauf‘) ist in der Medizin und Psychologie das gleichzeitige Vorliegen verschiedener Krankheitszeichen, sogenannter Symptome. Deren ursächlicher Zusammenhang, also die Ätiologie, ist mehr oder weniger bekannt oder kann zumindest vermutet werden, jedoch ist die Entstehung und Entwicklung der Krankheit, die Pathogenese, nicht bekannt.[1] Wenn sowohl Ätiologie als auch Pathogenese bekannt sind, handelt es sich um ein Krankheitsbild. Von Syndrom wird häufig dann gesprochen, wenn es sich um zumindest in gewisser Hinsicht einheitliche und in vergleichbaren Fällen ähnliche Krankheitszeichen handelt.
Quelle: Syndrom
Das Gendrom ist ein Genschwarm, also eine Anzahl von Genen, die sich wechselseitig beeinflussen, mit phänotypischen Merkmalen des jeweiligen Trägers zusammen hängen, ohne fix für bestimmte Aufgaben gekoppelt zu sein.

Ich will das am Beispiel des Geschlechts erläutern.

Um eine Menschenfrau sein zu können brauche ich bestimmte Merkmale: Ovarien, Eileiter, Uterus, Vagina, Vulva, Brustdrüsen, Mamillen.  Diese Aufzählung ist sicher nicht abschließend. Gene, welche diese essentiellen Organe und Gewebe kodieren, sind fix verbunden. Sie können vom Merkmal Menschenfrau nicht getrennt werden.
Es gibt aber weitere Merkmale, angefangen von kleinen Füßen, schlanken Händen, langen Kopfhaaren, Augenstellung, Temperament und bestimmte emotionale Merkmale, Merkmale, die mehr oder wenige optional sind. Gene, die solche Merkmale kodieren, bilden einen Schwarm. Sie treten zusammen auf, nicht weil das zwingend ist, sondern weil sich die Mitglieder des Schwarmszusammen mit den 1,2 X-Chromosomen besser reproduzieren, als ohne diese Geschlechtschromosomenkombination.
Dabei spreche ich von aktiven Genen. Ein im Genom vorhandenes Gen, das nicht abgelesen wird ist wie ein ungelesene Buch, nur tote Masse.

Das Gendrom umgibt die obligatorischen Gene eines Merkmals wie eine Wolke. Nur die Mitglieder des Schwarms bleiben bei den obligatorischen Genen, die sich zusammen mit diesen stärker im Genpool der Art vermehren, als ohne diese. Ansonsten kann ein Gen verstummen oder sich anderen Merkmalen (auch mehreren) anschließen.

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