Donnerstag, 17. Dezember 2015

Warum mich der Holocaust nur als historisches Phänomen interessiert!

Nein, ich greife dieses Thema nicht auf, um Aufmerksamkeit zu erregen und die Zahl der Leser zu erhöhen. Nein, ich versuche nicht Massenmorde bzw. politische Morde insgeheim klein zu reden. Nein, ich finde dass es keine Rechtfertigung für politische Morde gibt, obwohl diese teilweise effektiv waren, so z.B. die Ermordung (fast) aller Omajaden durch die Abbasiden.

Warum greife ich dann dieses Thema auf? - Schuld ist mal wieder Broder, der sich als Medienhure bezeichnet, in Wirklichkeit aber all das repräsentiert, was ich an Menschen schätze, die dem jüdischen Kultur- und Lebenskreis zugehören: Vergesst Auschwitz!

Was den Holocaust so außergewöhnlich macht, ist seine totale Sinnlosigkeit. Mag man die Hinrichtung der Adeligen in der französischen Revolution, die Ermordung der Adeligen und Großbürger in der russischen Revolution, die Ermordung der Ureinwohner bei der Landnahme der Immigranten in Amerika, die Ermordung der Ureinwohner bei der russischen Landnahme in Sibirien noch nachvollziehen können, so ist die Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten völlig sinnbefreit, denn etwas deutschfreundlicheres als die deutschen und osteuropäischen Juden ist nicht zu finden. Im Gegensatz zu den Muslimen waren die Juden für Deutschland eine echte Bereicherung, Träger des wissenschaftlichen und kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritts. Durch die Ermordung der Juden wurde kein einziges Problem gelöst, vor dem Deutschland stand, im Gegenteil, zusammen mit den jüdischen Forschern hätte wahrscheinlich Deutschland die Atombombe entwickelt und den Krieg gewonnen, wobei sich auch hier die Frage stellt, zu welchem Zweck. Wer rassistisch denkt, muss in seinem Bergtal bleiben, denn nur dort sind die Menschen durch jahrhundertelange Inzucht genetisch so ähnlich, dass man von Rasse sprechen kann. Wer imperial denkt, sollte sich an den Römern ein Vorbild nehmen, denen die Rasse egal, aber die Kultur alles war: man sprach Latein und lebte auf römische Art, ob mit blondem oder schwarzen Haar, ob nordisch hochgewachsen oder mediterran klein.

Das Traurige ist, dass der Holocaust nichts lehrt, was nicht schon davor klar gewesen sein sollte. Das Problem mit diesem historischen Phänomen ist jedoch, dass die Auseinandersetzung damit quasi-religiöse Züge angenommen hat und die Beteiligten, Deutsche und Juden, in Rollen drängt, die für beide nicht gut sind: die bereuenden Geläuterten und die durch ihr Opfer Geheiligten. Beide sollen irgendwie moralisch besser sein, die Deutschen durch ihre öffentliche Reue die Juden durch das Opfer. Und diese Erwartung, dass Menschen durch eine in der Vergangenheit begangene böse Tat irgendwie besser werden, ist nicht gesund.

Juden in der Welt und ganz besonders in Israel haben alles Recht der Welt, ganz normale Menschen zu sein, mit guten und schlechten Seiten. Sie haben wie alle Menschen das Recht zu irren, egoistisch zu sein und ihre Interessen zu vertreten. Israel ist ein ganz normaler Staat mit jedem Recht seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu schützen. Keine besondere moralische Pflicht lastet auf Israel, jedoch besitzt es auch keinen moralischen Bonus. Überhaupt hat Moral bei Staaten recht wenig zu suchen. Staaten sollen rational handeln, versuchen den Schaden den ihr Tun verursacht klein oder doch zumindest angemessen hinsichtlich der gewünschten Ziele halten. Und hier will ich auf diesen Artikel verweisen:

Was FAZ und TAZ verschweigen - aus: Die Achse des Guten 

Durch Religion oder Moral motiviertes Handeln führt bei Staaten zu viel größerem Leid, als es bei reinem Opportunismus der Fall gewesen wäre.

Und das gleiche gilt für Deutschland. Auch die Deutschen werden durch die religiöse Handhabung des Holocaustgedenkens nicht zu besseren Menschen. Die Tatsache, dass deutsche Politverbrecher diese Untat geplant und organisiert und willige Helfer gefunden haben, macht die Nachgeborenen nicht zu Schuldigen, und die zwanghafte Aneignung der Schuld macht den sich selbst Geißelnden nicht zu einem besseren Menschen, der nun das Maß an andere Menschen anlegen kann. Der Holocaust darf nicht zum Pinup gemacht werden, bei dessen Anblick sich irgendwelche Gutmenschen dann ihr Moralin runterwichsen.
Inzwischen ist es schon so weit gekommen, dass diese Typen auf der Basis ihrer Holocausterleuchtung an Israel und gar an die Juden selbst das Maß anlegen, den Massenmord gegen die Nachfahren der Opfer richten, eine perverse Haltung.

Wenn uns der Holocaust etwas lehrt, dann Demut. Demut vor unserer eigenen Schwäche. Unserer Schwäche, wenn man uns zum Opfer macht. Unserer Schwäche, wenn man uns die Möglichkeit gibt, Täter zu sein. Es gibt keine guten Menschen, keine Menschen, die nicht der Begrenzung durch Regeln bedürfen. Und diese Regeln müssen Gute sein, dann ist der Mensch gut. Ohne diese Regeln und ohne gute Regeln ist der Mensch schlecht. Humanismus allein genügt nicht!

Homo homini lupus est - Der Mensch ist des Menschen Wolf!




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