Sonntag, 6. Dezember 2015

Und wieder hat es einer getan! Alvis Hermanis

Eine Absage und ein Shitstorm

Der lettische Regisseur Alvis Hermanis distanziert sich von der Refugees-Welcome-Begeisterung, wie sie die Theater zeigen. Dass er nicht in Hamburg arbeiten will, hat laut ihm private Gründe. 
Das Problem der Intellektuellen ist ihre  Wirkungslosigkeit in der Welt. Damit sei nicht ihr Einfluss klein geredet, aber ihre Wirkung ist nur mittelbar. Sie verändern nicht die Welt durch ihr Tun, sie verändern die, welche die Welt durch ihr Tun ändern.
Intellektuelle sind Magier der Sinne: sie bezaubern. Sie geben den Takt vor, spielen müssen andere.
So was fördert magisches Denken und magisches Sprechen. Der Glaube, der Lauf der Welt würde sich ändern, hätte man nur die rechten Worte gesprochen, hat schon millionen Menschen den Tod gebracht. Theistische und säkulare Religionen opfern gerne dem heiligen Moloch die Landeskinder oder auch Fremde, meist beide.
Es tut sich was! Man hört ein Rauschen, der Wind des Schicksals streicht durch die kahlen Bäume. Jetzt begegnet des geistes Blässe das blutige Leben. Das stimuliert die Kopfgeburten. Da muss man dabei sein: vor dem Heer tanzen die Gaukler.
Und da fühlen sich dann die Vagabunden und Fahrensleut, eben die Theaterfritzen, berufen ihren Beitrag zu leisten: Refugee Wellcome!
Die Menschen die hier einfallen sind aber nicht gekommen, um Teil einer Inszenierung zu sein. Sie treiben ganz profane Nöte. Sie wollen das, was wir alle wollen: ein gutes Leben mit der Möglichkeit zu Wohlstand zu kommen. Wenn sie könnten, würden sie plündern und rauben, so wie schon einmal, beim Einfall der Mauren im Mittelalter, als die Kamelreiter bis Nimes und darüber hinaus vorstießen. Aber die moderne Waffentechnik setzt hier Grenzen und so bleiben nur Schnorren oder Arbeiten. Und in den Eindringlingen wurden durch eine verantwortungslose Politik ganz unrealistische Erwartungen geweckt. Das ist auch bei den Kreuzrittern im 12. Jahrhundert geschehn, die statt des himmlischen Jerusalems eine staubige orientlische Stadt vorfanden, worauf sie gleich die Einwohner erschlugen, vor lauter Frust. Wenn wir den neu Zugezogenen keine Zukunft bieten können, werden die bald viel weniger nett sein, als erwartet. Und wenn den autochtonen, also den Bundesbürgern, diese neu Zugezogenen so richtig lästig werden, dann werden viele Bundesbürger auch viel weniger nett werden. Und daran ändern auch einige Vagabunden auf ihren Bühnen wenig. Denn die Omas und Opas mit dem Theaterabo oder die ergraute bessere Gesellschaft ändert am Lauf der Welt überhaupt nichts. Die müssen froh sein, dass man sie leben lässt, wenn der wahre Tanz beginnt.
Und obwohl ich noch ganz rüstig bin, so muss ich doch sagen, welch eine beruhigende Wirkung die Gegenwart kräftiger bundesdeutscher junger Männer auf mich hat. Bundesdeutscher deswegen, weil ich die Burschen mit Migrationshintergrund dazu zähle, jedenfalls die, welche Deutschland als ihre Heimat begreifen und sich zugehörig fühlen.

Und ich erweise Herrn Alvis Hermanis meine Reverenz, dass er sich nicht dazu hergibt dieses in Deutschland aufgeführte Schmierenstück der Welcome-Kultur zu inszenieren. Und die Reaktion seiner intellektuellen Kollegen zeigt deren gestörte Wahrnehmung, deren Wahn. Wenn Intellektuelle Erfolg bei der Öffentlichkeit suchen, werden sie meist Huren des herrschenden Zeitgeistes, des Mainstreams. Denn wer die Bühne braucht, um überhaupt existent zu sein, wird alles Tun, um darauf zu bleiben. Ein Phänomen das auch bei Politikern auffällt, denen öffentliche Beachtung alles ist.

Übrigens, die wahrhaft Mächtigen, die Reichen, sie sind diskret. Sie haben es nicht nötig sich zu prostituieren. Sie tanzen nicht! Sie lassen die Puppen tanzen. Auch auf der Bühne.

Dass man nun über Herrn Hermanis das übliche Jauchefass auf macht, das ist doch schon ritualisiert. Welcher Idiot hält einen Twitteraccount. An mir würde jeder Shitstorm ungelesen vorbeifliegen. Es gibt so viele Menschen, was stört da, wenn ein da einige hassen. Der Pöbel ist ein Massenphänomen, das nicht ausstirbt, so lange so viele Menschen auf so dichtem Raum zusammenleben. Georges-Eugène Haussmann hat in Paris die Chauseen nicht zuletzt so geschaffen, das zur Not auch die Artillerie mit Kartätschen des Pöbels Herr werden kann. Napoleon Bonaparte hat so einen ganz realen Shitstorm auf diese Weise schnell beendet, und die Franzosen verehren ihn noch heute.

Herr Hermanis hat Charakter und ein Rückgrad und er will nicht bei einer Veranstaltung mitwirken, welche die willkommen heißt, aus deren Reihen die Mörder von Paris kamen. Die Lebensqualität der europäischen Bevölkerung hat durch die Einwanderung von Menschen muslimischen Glaubens nicht gewonnen. Wie heißt es so schön: Wer lästig ist und stört soll hingehen, wo der Pfeffer wächst, eben in den Orient. Ein guter Rat!

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