Montag, 2. November 2015

Linksradikal, rechtsradikal - ganz egal!

Arne Hoffmann, der den linken Männerrechtlerblog Genderama betreibt, verlinkt auf folgende Seite:

maennerfantasien-die-antigenderistische-ideologie-des-ulrich-kutschera/

Dort werden die Aussagen von Prof.Dr. Kutschera, Biologe, als rechte Ideologie bezeichnet und ihm nicht zuletzt Hass als Motiv unterstellt.

Interessant, wie oft der im Hochschulbereich tätige Autor darauf abhebt, dass Kutschera Inhaber einer C4-Professur sei, der Traum aller Adepten des akademischen Milieus an der Hochschule. Höre ich hier Neid? - Na Herr Biskamp, ist da Neid im Spiel?

Was der Anteil des Coautors Bärig ist, wird nicht ganz klar. - Ist das der Lebens(abschnitts)partner, ein Freund, ein Gesinnungsgenosse, der Muserich oder ein Lover? Traut sich der Autor nicht alleine auf die Bühne, muss da der Mann mit? Ist der Autor die Frau in diesem Duett?

Man könnte es vermuten, wenn man die Argumentation verfolgt: meist Angriffe ad personam. Das kennt man von Frauen.

Das Essentielle ganz am Anfang: Wir wissen, dass wir nichts wissen !!!

Will sagen, bis man von den Kenntnissen der Biolgie und Genetik zu Aussagen zu Verhalten kommt, ist ein weiter Weg und in der Regel keine Kausalkette. Man verlässt den strengen naturwissenschaftlichen Weg, und hat Studien, bei denen vielleicht eine Nullhypothese abgelehnt wird, das heißt, das Ergebnis nicht dem Zufall zugeschrieben werden kann, aber auch das nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Und darum ist, wenn sich Naturwissenschaftler über den Menschen als Ganzes äußern, immer Ideologie, Weltanschauung, Vorurteil beteiligt.

Auf der anderen Seite sieht es nicht besser, sondern in der Regel noch düsterer aus. Man kann komplexe Systeme wie es der Einzelmensch aber auch die Gesellschaft sind beobachten, die Umgebungsvariablen verändern, Unterschiede suchen. Aber das Ergebnis ist in der Regel nicht mehr als ein schwacher Schatten im Nebel des Hintergrundrauschens. Um so überraschender ist dann, dass diese schwammigen Daten in scharfsinnige Hypothesen eingepresst werden, um dann als Bestätigung bereits ausformulierter Theorien zu dienen. Hier wird dann die Beobachtung ans Weltbild des "Forschers" angepasst. Nicht gerade ein Vorgehen, das man wissenschaftlich nennen kann.

Und so bezeichnete mal jemand, den Kommunismus die Herrschaft der Philosophie über die Wirklichkeit.

Und es ist auch so, dass die Philosophie, sofern es sich nicht gerade um die Reinform der Mathematik handelt, viel über den Philosophen und seine zeitbedingten Vorurteile, und wenig über das Objekt seiner Philosophie aussagt.

Und da wir uns hier dann im quasireligiösen Bereich bewegen, begegnen wir den Typen, denen wir auch bei Religionen begegnen: den Gläubigen, den Ungläubigen und den Ketzern, als den vom wahren Glauben abgefallenen. Und wir begegnen den gleichen Mechanismen, so z.B. das sich Auseinandersetzungen nicht auf die Hypothese, die Aussage beziehen, sondern auf den Menschen. Wer nicht die Heilslehre teilt, muss wohl ein verworfener Mensch sein (oder irre, oder rechts-/linksradikal, oder vom Teufel besessen, etc., etc.).

Dass Geschlecht, oder zumindest Rollen und Erwartungen, welche daran geknüpft sind, ein soziales Konstrukt sind, ist ja erst mal ein interessanter Ansatz und erscheint mir, so auf den ersten Blick, ganz vernünftig zu sein.
Dass Geschlecht insgesamt ein soziales Konstrukt sei, wie etwa die Verfassung oder die Grammatik, ist natürlich totaler Unsinn, dafür sind die physischen und psychischen Unterschiede der Geschlechter einfach offensichtlich zu groß.
Dass die Ausprägung der Geschlechter extrem vielfältig ist, sich aber um die beiden Archetypen Mann und Frau herum gruppiert, welche eine Norm darstellen, die Norm des Samenspenders und die Norm des bauchbrütenden Eizellspenders, entspricht der täglichen Wahrnehmung.

Das es Menschen gibt, die so von der Norm abweichen, dass sie selber Probleme damit haben sich zuzuordnen, ist akzeptiert. Die Evolution arbeitet so, sie erzeugt ungeheure Vielfalt. Das Problem liegt aber bei dem, der er es hat, nicht bei der übergroßen Mehrheit, die mehr durch Glück und Zufall als durch Verdienst, der Norm mehr oder weniger entspricht. Wer einen Mikropenis hat oder als Frau fast gar keine Brüste, kann seine Klage an die Schöpfung, nicht aber an die Gesellschaft richten. Und es ist auch nicht Aufgabe von Bildungseinrichtungen, Verständnis für Männer mit Mikropenis oder für Frauen ohne Brüste zu wecken und die Darstellung normal geformter Körperteile zu ächten, weil kränkend für die nicht so üppig Ausgestatteten.

Das Problem mit Gender ist nicht, dass man darüber forscht. Das Problem ist, dass man schlecht, d.h. unwissenschaftlich, forscht, die Erkenntnisse also wertlos sind, und dass diese Pseudoforschung dazu dient eine Pseudoreligion aufzurichten, die Gesellschaft umzuerziehen, zu verformen, damit der Mensch den verqueren Vorstellung der neuen Genderpriesterschaft entspricht.

Ein gläubiger Christ würde übrigens darin das Wirken des Teufels sehen.

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