Demonstrieren ist doch gesund, gerade im Winter, wenn man sich sowieso zu wenig an der frischen Luft aufhält.
Man trifft sich mit Gleichgesinnten, hat Bewegung, stärkt die Stimme, trainiert beim Schildermalen die Kreativität, begegnet ggf. den Kumpels, darf den politischen Gegner hassen und kehrt mit dem guten Gefühl heim, etwas bewegt zu haben.
Andere gehen ins Fußballstadion, um so ein Massenerlebnis zu genießen, aber hier kann der eigene Verein verlieren, mit dem entsprechenden Frust. Bei Demos ist der Gegner in der Regel abwesend, wodurch dann der Eindruck, wir sind mehr, zumindest im Kreise der Demonstranten, bestätigt wird.
Und da Menschen Opportunisten sind, gehören sie gerne zur Mehrheit. Die Nationalsozialisten bezeichneten mit Märzgefallenen all die neuen Parteimitglieder, die nach der Machtergreifung in großer Zahl um Aufnahme in die Partei baten.
Früher hatten Hinrichtungen und Hexenverbrennungen Volksfestcharakter; das Volk strömte zusammen, um sich am Grusel zu ergötzen. So was fällt heute flach. Heute verbrennt man Strohpuppen.
Und so eine Strohpuppe ist gerade die AfD. Die wird zum Wiedergänger dessen aufgeblasen, dessen Namen viel zu oft genannt wird, damit der Kampf um Pöstchen und Tantiemen und medialer Präsenz eine höhere Weihe bekommt.
Die gleichen Leute, die hier für eine bunte Republik demonstrieren, sind dann pikiert, wenn ihr Kaff um einen Containerpark für Migranten erweitert wird, wenn Grundsteuer, Krankenkassenbeiträge und Mieten steigen, Sporthallen zweckentfremdet werden, das Kind in Kindergarten und Schule von Kindern umgeben ist, die des Deutschen nicht mächtig und deutlich verschieden sozialisiert sind, der ältere Sohn eine aufs Maul oder ein Messer zwischen die Rippen bekommt und die Tochter angegrabscht oder beleidigt wird, weil sie kein Kopftuch trägt.
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