Man lernt nie aus! Und Marktbeobachtung ist sowieso interessant. Deswegen habe ich mir das Buch "Mate - become the man woman want" auf den Kindle geladen und gelesen.
Die Autoren, Tucker Max und Geoffrey Miller, sind eine interessante Mischung: ein klassischer Aufreißer und ein Evolutionspsychologe. Das Buch selbst ist typische, amerikanische Ratgeberkultur und liest sich leicht. Wie beim Kommunismus ist die Diagnose brilliant, die Therapie aber blass und eigentlich eine Plattitude: sei attraktiv.
Und wer nicht total auf den Kopf gefallen ist, sollte wissen, was Männer attraktiv macht:
- körperliche Fitness
- geistige Fitness
- soziale Fitness
- Perfomance, d.h. die Fähigkeit Resultate zu erzeugen
- Selbstvertrauen, das auf der Performance gründet
- ein Schuss bad boy
Wenn ich die Ratschläge lese, was ein Mann denn tun muss, um attraktiv zu werden, dann erinnert mich das immer wieder an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier", in welchem ein Mann in einer Zeitfalle festsitzt, d.h. einen definierten Tag immer und immer wieder durchlebt. Der Mann ist verliebt in eine attraktive Kollegin. Er nutzt die Zeitfalle letztendlich dazu sein Können und seine Fähigkeiten auf verschiedenen Gebieten zu entwickeln. So lernt er Klavierspielen, Eisfigurenschnitzen und er verbessert sein Können im Umgang mit Frauen, indem er Dates immer und immer wieder mit verschiedenen Taktiken durchspielt. Am Ende ist er ein echter Könner und es gelingt ihm, als nun "geläuterter" Mann, die Kollegin sogar ins Bett zu bekommen, und das innerhalb des Tages, in welchem er gefangen ist. Und, Wunder o Wunder, damit ist der Fluch gelöst und das Leben geht weiter. Abgesehen davon, dass der Film voller lustiger Szenen steckt, bleibt in mir ein bitterer Nachgeschmack: Was muss der gute Mann alles können und leisten, nur damit die blöde Pute die Beine breit macht. Und was kann sie, außer gut aussehen und ficken?
Wenn ich als junger Mann die Ratschläge aus "Mate" umfassend umsetzen würde, ein riesengroßer Akt, dann wäre mir am Ende eine Frau zu wenig. Ich studiere ja auch nicht Ingenieur, um eine Bohrmaschine zu bauen, mit der ich dann genau ein Loch bohre.
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