Eine Rezension im Blog Tichys Einblick brachte mich dazu, das Buch "Das Schweigen der Männer" von Dasa Szekely auf meinen Kindle zu laden und es erst mal quer zu lesen.
Vom Stil her reiht es sich ein in das Genre unternehmensorientierter Ratgeberliteratur, denn die Autorin arbeitet als Coach in diesem Umfeld. Ja es ist viel die Rede von Männern und Frauen und Beziehungen und Ehe, aber über allem steht der berufliche Bezug, wie unreife Männer sowohl in Beruf als auch im Privatleben schlecht performen, auf Grund ihrer Unreife Probleme erzeugen, nicht zuletzt für die mit ihnen verbandelten Frauen.
Die Typen, die sie hier beschreibt, mag man in der freien Wildbahn tatsächlich häufiger finden, den Old-School-Mann, den Patriarchen, den modernen Despoten, den ewigen Jungen, den zahnlosen Tiger und den Old Wolf Babyboomer.
Schön beschreibt sie auch die Strategien der Vermeidung und Problemleugnung und die Folgen von dysfunktionaler Kommunikation.
Ihre Forderung nach einem Ministerium, das sich ausschließlich um die Belange von Jungen und Männern kümmert ist geradezu revolutionär.
Enttäuschend ist dann, dass die Autorin die Mär von den 22 Prozent Gehaltsunterschied wiederholt.
Was dieses Buch nicht thematisiert ist, warum Männer so sind, wie sie sind, denn Männer sind sehr, sehr anpassungsfähig und darüber, zumindest die Männer der Ober- und Mittelschicht blitzgescheit.
Die Männer spiegeln mit ihrem ambivalenten Wesen das ambivalente Wesen der Gesellschaft wieder, welche nämlich z.B. die bestraft, die klare Positionen beziehen und die Verantwortung dafür übernehmen, und die belohnt, siehe Mutti Merkel, die nebelhaft daher kommen.
Auch Frauen geben Männern ambivalente Botschaften, denn Frauen wollen den Alphasoftie, der wie der Wolperdinger noch nie gesichtet wurde. Und Frauen bekommen geliefert, was sie bestellt haben.
Und ob das Arbeitsleben komfortabler wird, weil jetzt mehr Frauen daran teilnehmen, darf bezweifelt werden. Die Arbeitswelt wurde durch technischen Fortschritt frauenkompatibler, weswegen mehr Frauen eingeströmt sind, nicht umgekehrt. Frauen sind auch nicht gleichmäßig ins Erwerbsleben geströmt, sondern nur in gut beheizte und saubere Bereiche, mit der Kaffeemaschine in reichweite. Um die gefährlichen, unangenehmen, einsamen Jobs bemühen sie sich nicht. Frauen haben auch nichts erobert, wie wurden hereingebeten, machmal sogar hereingetragen, siehe Quote.
Die Männer reagieren auf weibliches und sonstiges Genöle mit Verweigerung und Ausweichbewegung, sie sind ja nicht blöd.
Denn wie das Märchen vom Fischer und seiner Frau zeigt, sind die Wünsche von Frauen unbegrenzt, und hat sie das Eine will sie sogleich das Andere und so weiter und so fort.
Es ist wahr, Männer müssen sich ändern, und sie ändern sich bereits. Männer müssen aufhören als Verbrauchsmaterial der Gesellschaft (ergo Frauen) bereit zu stehen. Sie müssen sich fragen, wie ihr Leben aussehen soll, und sie werden erkennen, dass einem gelungenen und freien Leben Frauen und Kinder im Weg stehen, ohne den Nutzen und die Anerkennung zu liefern, die man(n) eigentlich erwarten dürfte.
Ein Mann muss mehr sein, als Ken im Barbiehaus seiner Frau.
DIE MUTTER, diesen furchtbaren Schatten aus der Kindheit, im Kopf loszuwerden, ist ein erster Schritt zur Heilung.
Das vorliegende Buch zeigt Probleme von falsch verstandener Männlichkeit, aber die Lösung kann nicht heißen, frauenkompatibler zu werden.
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