Im letzten Dreivierteljahr nehme ich regelmäßig an einem Intensivsprachkurs teil. Die Teilnehmer sind was Geschlecht und Alter betrifft bunt gemischt.
So sind auch zwei junge Frauen dabei, von denen eine einen ganz patenten Eindruck macht. Kürzlich erwähnte Sie, dass es toll wäre, wenn sie jemand aus dem Kurs mitnehmen könnte, denn sie müsse schnell zu ihrer Ferienarbeitsstätte. Da ich auf dem Heimweg in die gewünschte Richtung fahre, bot ich ihr an sie mitzunehmen. Das war auch alles gar kein Problem, ich habe sie am Zielort abgesetzt und bin dann, ohne dass es ein Umweg war, nach hause gefahren.
Im Nachhinein hatte ich ein schlechtes Gefühl, denn wenn die junge Frau, die ich außer vom Kurs nicht kenne, irgendwelche Vorwürfe gegen mich erhoben hätte, dann wäre ich schön blöd dagestanden. So beschloss ich, so was künftig nicht mehr zu machen.
Vor zwei oder drei Jahren waren drei Mitglieder meines Motorradclubs, darunter ich, unterwegs, um die Strecke einer Clubausfahrt abzufahren. In einer Schwarzwaldgemeinde stand eine junge Anhalterin und wollte mitgenommen werden. Unser Vorstand, der Fahrer des Wagens, fragte, ob wir sie mitnehmen sollen, was unser Sportwart mit der Bemerkung ablehnte, man wisse ja nie, was sie später behaupten würde. So blieb die Gute am Straßenrand stehen.
Harmlose Männer gehen kein Risiko ein, die bösen Buben aber schon.
Das Risiko für Anhalterinnen ist durch die männerfeindliche Stimmung im Volk nicht geringer geworden.
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