Es gibt ein Problem beim Thema “künstliche Intelligenz”: wie verhindere
ich Wahnsinn? – Wahnsinn wäre in diesem Fall, wenn auf definierte
Umweltreize das System regelhaft falsche Antworten produziert, ohne
daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen oder gar ziehen zu können.
Bedeutet, der Begriff Intelligenz hat etwas mit der Realität zu tun, mit
der Befähigung sich in der Wirklichkeit zurecht zu finden,
Zusammenhänge, z.B. Kausalzusammenhänge zu erkennen, Prognosen für die
Folgen von Handlungen erkennen zu können, aus Fehlern zu lernen, wobei
Fehler immer eine Abweichung des Ist vom geplanten Soll darstellen.
Intelligenz existiert also nicht im luftleeren Raum, kann dort nicht mal existieren.
Nun ist es dem Menschen möglich, künstliche Räume zu schaffen, die mit
der Wirklichkeit nur bedingt etwas zu tun haben, virtuelle Welten.
Dazu gehören alle Formen der Ideologie, wobei ich die Religionen dazu
rechne. Während eine naturwissenschftlich fundierte Theorie dazu dient,
vorhandene Messungen/Beobachtungen in einer Systematik zu strukturieren
und so Erklärungen zu geben und Prognosen zu ermöglichen, schwebt die
Ideologie im luftleeren Raum, losgelöst von der Wirklichkeit, dieser
sogar widersprechend. Der Satz von Jesus, dass die Vögel nicht säen und
nicht ernten und Gott doch für sie sorgt, führt direkt zur Urgemeinde in
Jerusalem, die all ihr Hab und Gut weg gibt, mit der Folge der
Totalpleite, was dann Paulus dazu bringt, bei seinen Reisen immer wieder
zu Spenden für die verarmte Gemeinde in Jerusalem aufzurufen. Den dann
notwendigen Schluss zu ziehen, dass Armut kein erstrebenswertes Ziel
ist, hat das alte Christentum (Katholizismus, Orthodoxie) nicht fertig
gebracht. Das haben dann erst die Protestanten und hier vor allem die
Calvinisten geschafft, mit den entsprechenden Folgen.
Das zeigt die Denkblockaden, welche Ideologien verursachen, und das
über Jahrhunderte. Der Grund ist, das die von Ideologien aufgerichteten
Denkgebäude starr und unflexibel sind, nimmt man einige Elemente heraus,
oder gar ein zentrales, bricht das ganze Gebäude zusammen.
Darum reagieren die Ideologen, sehr empfindlich auf Abweichler (Ketzer)
oder Leugner (Heiden, Ungläubige), deren pure Existenz schon Zweifel am
heiligen Weltbild aufkommen lassen.
Allerdings zerfallen solche Ideologien, ohne eine Zentralgewalt,
regelhaft in Sekten, die sich erbittert bekämpfen, wie beim
Protestantismus zu beobachten, aber auch im Islam.
Und dieses Phänomen trifft eben auch den Feminismus, der nichts weniger
als eine neue Heilslehre, eine neue Ideologie ist, diesmal nicht
befeuert vom Klassenkampf, sondern vom Kampf der Geschlechter. Ein
gläubiger Christ würde darin, mit guter Begründung, ein weiteres Werk
des Teufels sehen, der den Mensch durch Blendwerk und Lüge vom rechten,
gottgewollten Weg abbringen will. Man hätte im Mittelalter das Problem
mit Scheiterhaufen gelöst, sofern es den öffentlichen Raum erreicht
hätte, ansonsten aber kirchenkonform durch Frauenorden, ich denke an die
Beginen.
Wie viele Ideologien und Heilsbewegungen ist der Feminismus ein
Zeitgeistphänomen, d.h. wie der Nationalsozialismus oder der Kommunismus
ist seine Wirkdauer begrenzt. Feminismus in seiner jetzigen Form ist
gebunden an eine Gesellschaft, welche eben den Wechsel von der
Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft vollzogen hat. Nur eine
solche Gesellschaft bietet genügend, für Frauen attraktive,
Arbeitsplätze und hat, weil die Löhne in der Dienstleistung meist
niedriger sind, als im industriellen Sektor, die Notwendigkeit, dass in
einer Paarbeziehung beide Partner arbeiten, um einen gewissen
Lebensstandard aufrecht erhalten zu können.
Und hier bietet der Feminismus als theoretischer Überbau den Frauen, die
teils aus Interesse, teils aus Notwendigkeit in der Arbeitsmarkt
drängen, das gute Gefühl, Teil des Fortschritts zu sein, auch wenn
dadurch die zentrale Aufgabe der Frau, Mutter und Hüterin des Herdes zu
sein, verloren geht, was Frauen das gleiche schlechte Gefühl gibt, als
wenn man Kühe von ihren Kälbchen trennt. Der Schatten der Steinzeit
reicht weit!
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