Hier der Link auf den Text, auf welchen ich mich beziehe:
Die Rolle der Frau
Besonders gefällt mir diese Position im Literaturverzeichnis:
23) Die Kritik an Knights Werk
ist in der zweiten Ausgabe nicht mehr so ausführlich, mit Ausnahme einer
Bezugnahme auf eine kritische Rezension von Joan M. Gero, eine feministische
Anthropologin und Autorin von Engendering archaeology.
Diese Rezension scheint uns ein wenig oberflächlich und politisch parteiisch.
Hier ein typisches Beispiel: „Was Knight
als eine ‚erzeugte‘ Perspektive über die Ursprünge der Kultur vorstellt, ist
eine paranoide und verzerrende Sichtweise der ‚weiblichen Solidarität‘, die
(alle) Frauen als sexuelle Ausbeuter und Manipulatoren (aller) Männer
darstellt. Zwischengeschlechtliche Beziehungen werden immerdar und überall als
Verhältnisse zwischen Opfern und Manipulatoren charakterisiert; ausbeuterischen
Frauen wird stets unterstellt, Männer durch das eine oder andere Mittel in eine
Falle locken zu wollen, und tatsächlich würde ihre Verschwörung als die
eigentliche Grundlage der Entwicklung unserer Spezies dienen. Die LeserInnen
könnten sich durch die Behauptung gekränkt fühlen, dass Männer stets
promiskuitiv gewesen seien und dass lediglich guter Sex, gemessen von sich
zierenden, aber berechnenden Frauen, sie zu Hause halten und an ihren Nachwuchs
interessiert machen könne. Nicht nur, dass das Szenario unwahrscheinlich und
nicht erwiesen ist und gleichermaßen
abscheulich für Feministen und Nicht-Feministen ist, hinzu kommt, dass die
soziologische Begründung all die nuancierten Versionen der
Gesellschaftskonstruktion von geschlechtlichen Verhältnissen, Ideologien und
Handlungen aufgibt, die so zentral und faszinierend in den Gender-Studien heute
sind“. Kurz, wir werden eingeladen, eine wissenschaftliche These
abzulehnen, nicht weil sie falsch ist – Gero hat nichts darüber zu sagen und
macht sich nicht die Mühe, dies zu beweisen -, sondern weil sie für bestimmte
Feministen „abscheulich“ ist.
Damit ist alles über die feministische "Wissenschaftlichkeit" gesagt.
2 Kommentare:
Interessanter und hilfreicher Link.
Man mache das Gedankenexperiment und drehe die Rollen von Männern und Frauen in dem Text um, und schwupps, das was Knight beschreibt und was Gero ablehnt, ist die übliche holzschnittartige Beschreibung des Patriarchats. Man lese...
Was Knight als eine ‚erzeugte‘ Perspektive über die Ursprünge der Kultur vorstellt, ist eine paranoide und verzerrende Sichtweise der ‚männlichen Solidarität‘, die (alle) Männer als sexuelle Ausbeuter und Unterdrücker (aller) Frauen darstellt. Zwischengeschlechtliche Beziehungen werden immerdar und überall als Verhältnisse zwischen Opfern und Tätern charakterisiert; ausbeuterischen Männern wird stets unterstellt, Frauen durch das eine oder andere Mittel in eine Falle locken zu wollen, und tatsächlich würde ihre Verschwörung als die eigentliche Grundlage der Entwicklung unserer Spezies dienen. [...] Nicht nur, dass das Szenario unwahrscheinlich und nicht erwiesen und abscheulich für Nicht-Feministen, allerdings auch anziehend für Feministen ist, hinzu kommt, dass die soziologische Begründung all die nuancierten Versionen der Gesellschaftskonstruktion von geschlechtlichen Verhältnissen, Ideologien und Handlungen aufgibt, die so zentral und faszinierend im ernst zu nehmenden Teil der Sozialwissenschaften heute sind.
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