Nein, es geht in diesem Post nicht um Pornographie, jedenfalls nicht direkt. Es geht um Schablonen, um Schlüsselreize, die Emotionen wecken. Es geht um um instinktgesteuertes Suchverhalten, das dann zu dem Schlüsselreiz führt, der dann die Emotionen auslöst.
Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich H. Broder toll finde, obwohl er auch ziemlich nerven kann.
Broder ist Deutscher und Jude, und er kann sich nicht entscheiden, was er denn ist. Er selbst betont immer wieder der sei Deutscher, um dann durch sein Schreiben dann darzulegen, dass er Jude ist, ja, eigentlich beides, aber ...
Es gibt den Western, und das ist ein festes Genre im Film, mit Indianern, Siedlern, Cowboys, Pferden und alledem. Und es gibt den Judern, mit Nazis und Zügen und gehetzten Gestalten, mit Knobelbechern und knarrender Sprache und Hitler. Na, eigentlich ist es ein Nazifilm, ein Nazirn, analog zum Western. Manchmal kommen dann darin die Guten vor, die Alliierten, die Widerständler, die Resistanceleute, letztere besonders im französischen Film. Aber letztlich ist es ein Genre, eine Schablone, eine Handlungsschablone, wie ein Puppentheater in Sizilien. Das gleiche Thema wird mit den immer gleichen Protagonisten und einem immer ähnlichen Handlungsablauf immer und immer wieder durchgekaut. Gut, das Genre durchläuft eine Entwicklung, wie auch der Western. Zwischen Filmen mit John Wayne und "Wer mit dem Wolf tanzt" liegen Welten. Inzwischen sind die Weißen die Bösen, jedenfalls Großteils, und die Indianer die Guten, jedenfalls viele davon. Beim Nazifilm ist das auch schon zu beobachten. Da gibt es den guten Nazi aus Schanghai, der die Chinesen vor den bösen Japanern rettet. Oder es gibt den guten Deutschen, wie in Schindlers Liste. Den bösen Juden gibt es noch nicht. Wäre auch schwer darzustellen. Denn das Böse ist weder an Religion noch Abstammung gekoppelt. Obwohl mit den Größen der Bolschewiken ständen schon ein paar Böse zur Verfügung. Aber dieses Thema haben ja schon die Nazis benutzt, um die Juden zu dämonisieren.
Worauf ich hinaus will? - Ach, da habe ich fast den Faden verloren. Nun ich will darauf hinaus, dass das Thema "Jude" zu einer Schablone verkommen ist, wie im Kasperltheater. Der Jude ist das Krokodil, zu dem alle Gretel sagen und auf das der Kasper darum mit seiner Klatsche nicht mehr draufhauen darf. Alle betonen, dass sie nur Gretel sehen, alle sagen "Gretel" und alle denken "Krokodil".
Broder spürt das, jeder sensible Mensch würde das spüren. Die Nazis, und das ist die Tragik, haben gewonnen. Die Unbefangenheit im gegenseitigen Umgang ist unmöglich geworden. Neurose, ja es ist eine Neurose, die Leute wollen "Krokodil" schreien, sagen aber "Gretel". Ja, alle sagen, dass die Juden ja keine Weltverschwörung betreiben, nicht heimlich die Herrschaft über die Völker anstreben, eine Ansicht die ich Teile, aber ... Juden können erzwingen, dass jeder "Gretel" sagt. Sogar die USA, die letzte verbliebene Weltsuperübermacht, sagt "Gretel".
Und die Neurose erzeugt Antisemitismus, sagen wir doch einfach Ablehnung jüdischer Menschen. Solche Neurosen heilen nur durch Vergessen.
Habe ich schon erwähnt, dass ich Polen und Tschechen hasse. Ja ich hasse sie, aus ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Hätte ich die Macht und die Gewalt, so würde ich die Tschechen nach Russland vertreiben und den Polen Pommern und Schlesien abnehmen, mögen sie Danzig und Ostpreußen behalten. Der Grund: ich weiß, ich weiß, was sie nach dem 2. Weltkrieg getan haben und ich weiß, was sie vor dem 2. Weltkrieg getan haben.
Meine Tochter weiß nicht. Sie wohnt in einer WG mit einer polnischen Mitstudentin, ist mit dieser sogar befreundet. Beim Einzug habe ich deren Eltern getroffen. Die haben nicht mit mir und ich nicht mit ihnen gesprochen. Ich spreche nicht mit den Nachfahren von Mördern und Dieben, die dazu noch ein gutes Gewissen haben ("Wiedergewonnene Gebiete"). Besser wäre, auch ich wüßte nicht!
Manchmal ist Gedenken wie eine chronische Entzündung. Daraus kann Krebs entstehen.
Amnesie ist oft besser, denn der Mensch bleibt schlecht, auch Menschen jüdischer Religion und Unbefangenheit ist ein Wert an sich. Vielleicht können wir den Mitmenschen nur ertragen, weil wir nicht wissen, sondern den Schein für das Wahre halten.
2 Kommentare:
"Ich spreche nicht mit den Nachfahren von Mördern und Dieben"
Muss ein einsames Leben sein, so niemals mit auch nur irgendjemandem ins Gespräch zu kommen...
Gut, ok, kann ich so stehen lassen.
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