Freitag, 12. Februar 2016

Gott und Sex

Für mich ist der Schöpfer, der Herr der Welt, der Allmächtige eine Mischung aus Woody Allen und Einstein: ein etwas spinnerter, sehr, sehr kreativer Naturwissenschaftler.

Ansonsten ist er extem gerecht, weil er jedem Lebewesen eine Chance gibt sich seinem Wesen gemäß zu entfalten, im Rahmen dessen, was die Umwelt eben zulässt. Die Tatsache, des es dem Menschen gelungen ist, sich an die Spitze der Nahrungskette zu setzen, heißt nicht, dass Gott uns eine besondere Gnade zuteil kommen lässt, sonder stellt einen kleinen Sieg im göttlichen Spiel dar. Sollte es einer anderen Spezies gelingen, uns in der Zukunft zu schlagen, wird kein Engel vom Himmel steigen, um das zu verhindern. Das Bessere ist des Guten Feind.

Diese Welt gehorcht Regeln, die immer mit einem Schuss Ungewissheit gewürzt sind, wenn ein Sachverhalt komplex wird, was meistens der Fall ist. Klug handelt wer sowohl die Regeln als auch die Ungewissheit im Blick behält, bevor er handelt und beim Handeln selbst. Gott ist mit den Klugen und den Lebenstüchtigen, aber auch mit denen, die als soziale Wesen das Risiko streuen und nach Art einer Versicherung Gestrauchelte auffangen. So wird das Leben für alle angenehmer. Man nennt es Nächstenliebe und liegt im Interesse eines Jeden.

Diese Welt ist eine gefallene Welt, glauben die Christen, ich glaube, sie ist die einzig mögliche.

Ich glaube, wünsche und hoffe, dass Gott ein Liebender ist, der bei uns ist, damit wir das Leben ertragen und am Ende bei Ihm Ruhe finden.

Nun, aber trotz alledem glaube ich, dass alles, was in der Schöpfung geschieht, gottgewollt ist, d.h. eben mit seiner Billigung geschieht. Wenn wir auf der Straße des Wachstums und des Sieges wandeln, nehmen wir den göttlichen Wille gerne an. Wenn es dann ans Verlieren, an Krankheit und Sterben geht, tun wir uns gewaltig schwer.

Glück und Leid, Lust und Schmerz, Gesundheit und Krankheit, all das gehört zum Leben und ist göttlich. Und so ist auch die Sexualität göttlich, in all ihren Facetten, selbst wenn wir als Gesellschaft bestimmte Formen mit Strafen belegt. Als die Menschen noch an viele Götter glaubten, waren diese nach heutigen Maßstäben teilweise ziemlich schrill, so gesehen ist das heutige Gottesbild ziemlich blass und farblos. Aber das Göttliche bleibt Vielfältig, auch wenn wir es aus unserer Wahrnehmung streichen.
Wie kann man nun das Göttliche vom Bösen trennen?

Ich finde das einfach! Das Kennzeichen des Teuflischen ist die Lüge, und das Kennzeichen des Dämonischen ist der Zwang, der innere, nicht der äußere Zwang, der Zwang, der aus unserer Seele kommt! Freiheit ist göttlich, wenn sie in Verantwortung für Mitmensch und Mitgeschöpf gelebt wird.

1 Kommentar:

Adrian hat gesagt…

Interessant. Wo sind die Belege für Deine Thesen?