Sonntag, 10. August 2014

Out of Topic

Meine lange Postpause erklärt sich dadurch, dass ich mich intensiv mit dem Thema Erster Weltkrieg (The Great War, La Grande Guerre) beschäftigt und dazu mehrere Bücher, darunter "Die Schlafwandler" und "14/18 - Der Weg nach Versailles" gelesen habe.

Der Berührungspunkt mit den Männerrechten ergibt sich dadurch, dass bei diesem nun wirklich völlig sinnlosen Krieg Millionen junger Männer geopfert wurden, ohne dass irgendeine der europäischen Gesellschaften hier Skrupel gezeigt hätte. Wenn das die patriarchalische Dividende sein soll, dann vielen Dank dafür.

Am besten gefällt mir das Buch "14/18 - Der Weg nach Versailles" von Jörg Friedrichs. Der Autor arbeitet wie der professionelle Pathologe und seziert die vorliegenden Fakten, ohne Pathos, ohne Moralisieren, eine glasklare Analyse.

Mich erinnern die Geschehnisse um den Ersten Weltkrieg ein wenig an Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller, eine Novelle um die tragische Liebe zweier Jugendlicher, deren Väter sich über den zu Unrecht erworbenen Besitz eines Vagabunden im Streit ruinieren. Und so sind, da stimme ich der Analyse von Lenin voll zu, die europäischen Imperialisten im Streit um Märkte, Resourcen und Verkehrswege aneinander geraten und haben sich dabei ruiniert. Die lachenden Dritten waren die USA und Japan.

Am wackersten geschlagen hat sich das Deutsche Reich, das die Russen und alle anderen östlichen Verbündeten der alliierten Mächte (Serbien, Rumänien) besiegt und die Westmächte Frankreich und Britannien an den Rand des Zusammenbruchs gekämpft hat. Nur war die herrschende Schicht zu unfähig und zu unbeweglich, um aus dieser Nummer zumindest mit einem blauen Auge heraus zu kommen.

Der Eintritt Amerikas war ausschließlich der Sicherung der Kriegskredite geschuldet, welche die beiden  bankrotten Verbündeten bei einem Remis kaum jemals hätten zurückzahlen können. Auch waren die USA als Lieferanten von Lebensmitteln, Waffen und Munition an die Alliierten vom ersten Kriegstag an auf deren Seite involviert. Von einer Neutralität kann hier nicht gesprochen werden.


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