Mittwoch, 21. Februar 2007

Adoptiveltern besser als Stiefeltern


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Welche Eltern sind die besten?
Adoptiveltern ziehen ihre Kinder genauso gut auf wie es biologische Eltern tun. Einer neuen US-Studie zufolge ist es für ein Kind meist sogar vorteilhafter in einer Adoptiv-Eltern-Familie aufzuwachsen als in Familien, in denen nur ein Elternteil leiblich ist. Man fragt sich natürlich schon, wie die Forscher auf ein solches Ergebnis kommen.
Schließlich ist es doch nahezu unmöglich, die Liebe zu einem Kind messbar zu machen, oder?

Das stimmt, die Liebe zu einem Kind lässt sich nicht messen, vielleicht aber die Aufmerksamkeit und die Zeit, die Eltern ihrem Kind widmen. Auch der finanzielle Aufwand war für das Forscherteam um Brian Powell von der Indiana University Bloomington ein Kriterium. Die Wissenschaftler hatten mehr als 9.600 biologische Eltern und 161 Adoptiveltern befragt. Ergebnis: Zwischen biologischen Eltern und Adoptiveltern gab es kaum einen nennenswerten Unterschied. Doch im Vergleich zu Stief-Familien, also Familien, in denen nur ein Elternteil leiblich ist, kamen die Adoptiveltern deutlich besser weg. So stellten die ihren Kindern vergleichsweise mehr Bücher zur Verfügung, achteten mehr darauf, dass gemeinsam gegessen wurde und ermöglichten den Kindern in größerem Maße die Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten.

Nach Ansicht der Forscher hätten die Ergebnisse die These widerlegt, dass Eltern eine genetische Veranlagung haben, in leibliche Kinder zu investieren. Ohne biologische Verbindung geht es also auch. Wie erklären sich die Wissenschaftler denn aber ihre Ergebnisse? Warum investieren Adoptiveltern so viel in ein Kind, das nicht von ihnen ist?

Die Forscher meinen, dass die Adoptiveltern gerade dieses Fehlen der biologischen Verbindung irgendwie wettmachen wollen. Und das tun sie meist dadurch, indem sie das Leben ihrer Kinder bereichern. Damit ist zwar nicht nur die materielle Bereicherung gemeint, aber auch zu einem Teil. Und weil die Paare, die sich wirklich zur Adoption eines Kindes entschließen, meist zu den Besserverdienenden und Besserausgebildeten gehören, können sie dem Wunschkind einfach mehr fürs Leben "mitgeben".

Ist den Forschern denn sonst kein Unterschied zwischen Adoptiveltern und leiblichen Eltern aufgefallen?

Doch aber eher Kleinigkeiten. Mütter eines angenommenen Kindes sind häufig ein bisschen älter als leibliche Mütter. Und Adoptiveltern tauschen sich insgesamt seltener mit anderen Eltern aus. Das ist vielleicht nicht so verwunderlich. Man stelle sich nur mal vor, die Adoptiveltern würden mit Fragen konfrontiert wie zum Beispiel: "Wann hat ihr Kleiner denn zum ersten Mal eine Nacht durchgeschlafen?". In solchen Situationen können Adoptiveltern einfach nicht mitreden, weil sie ja oft die ersten Lebensmonate ihres Kindes nicht selbst miterlebt haben.

Kinder sind sowohl bei leiblichen Eltern als auch bei Adoptiveltern gut aufgehoben, so dass Ergebnis einer US-amerikanischen Studie. Adoptiveltern investierten sogar noch mehr Zeit und Geld in die Kinder als Familien, in denen nur ein Elternteil leiblich ist.
Beitrag vom 14.02.2007
THEMA | Psychologie

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