Mittwoch, 9. September 2015

Die Rolle der Frau bei der Entstehung der menschlichen Kultur

Hier der Link auf den Text, auf welchen ich mich beziehe:

Die Rolle der Frau

Besonders gefällt mir diese Position im Literaturverzeichnis:

23) Die Kritik an Knights Werk ist in der zweiten Ausgabe nicht mehr so ausführlich, mit Ausnahme einer Bezugnahme auf eine kritische Rezension von Joan M. Gero, eine feministische Anthropologin und Autorin von Engendering archaeology. Diese Rezension scheint uns ein wenig oberflächlich und politisch parteiisch. Hier ein typisches Beispiel: „Was Knight als eine ‚erzeugte‘ Perspektive über die Ursprünge der Kultur vorstellt, ist eine paranoide und verzerrende Sichtweise der ‚weiblichen Solidarität‘, die (alle) Frauen als sexuelle Ausbeuter und Manipulatoren (aller) Männer darstellt. Zwischengeschlechtliche Beziehungen werden immerdar und überall als Verhältnisse zwischen Opfern und Manipulatoren charakterisiert; ausbeuterischen Frauen wird stets unterstellt, Männer durch das eine oder andere Mittel in eine Falle locken zu wollen, und tatsächlich würde ihre Verschwörung als die eigentliche Grundlage der Entwicklung unserer Spezies dienen. Die LeserInnen könnten sich durch die Behauptung gekränkt fühlen, dass Männer stets promiskuitiv gewesen seien und dass lediglich guter Sex, gemessen von sich zierenden, aber berechnenden Frauen, sie zu Hause halten und an ihren Nachwuchs interessiert machen könne. Nicht nur, dass das Szenario unwahrscheinlich und nicht erwiesen ist und gleichermaßen  abscheulich für Feministen und Nicht-Feministen ist, hinzu kommt, dass die soziologische Begründung all die nuancierten Versionen der Gesellschaftskonstruktion von geschlechtlichen Verhältnissen, Ideologien und Handlungen aufgibt, die so zentral und faszinierend in den Gender-Studien heute sind“. Kurz, wir werden eingeladen, eine wissenschaftliche These abzulehnen, nicht weil sie falsch ist – Gero hat nichts darüber zu sagen und macht sich nicht die Mühe, dies zu beweisen -, sondern weil sie für bestimmte Feministen „abscheulich“ ist. 

Damit  ist alles über die feministische "Wissenschaftlichkeit" gesagt.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Interessanter und hilfreicher Link.

Anonym hat gesagt…

Man mache das Gedankenexperiment und drehe die Rollen von Männern und Frauen in dem Text um, und schwupps, das was Knight beschreibt und was Gero ablehnt, ist die übliche holzschnittartige Beschreibung des Patriarchats. Man lese...

Was Knight als eine ‚erzeugte‘ Perspektive über die Ursprünge der Kultur vorstellt, ist eine paranoide und verzerrende Sichtweise der ‚männlichen Solidarität‘, die (alle) Männer als sexuelle Ausbeuter und Unterdrücker (aller) Frauen darstellt. Zwischengeschlechtliche Beziehungen werden immerdar und überall als Verhältnisse zwischen Opfern und Tätern charakterisiert; ausbeuterischen Männern wird stets unterstellt, Frauen durch das eine oder andere Mittel in eine Falle locken zu wollen, und tatsächlich würde ihre Verschwörung als die eigentliche Grundlage der Entwicklung unserer Spezies dienen. [...] Nicht nur, dass das Szenario unwahrscheinlich und nicht erwiesen und abscheulich für Nicht-Feministen, allerdings auch anziehend für Feministen ist, hinzu kommt, dass die soziologische Begründung all die nuancierten Versionen der Gesellschaftskonstruktion von geschlechtlichen Verhältnissen, Ideologien und Handlungen aufgibt, die so zentral und faszinierend im ernst zu nehmenden Teil der Sozialwissenschaften heute sind.