Objektifizierung ist das Behandeln von Menschen oder Tieren durch Menschen als Objekt bzw. Sache oder Ding (Entmenschlichung), wodurch die Würde als Mensch oder Tier beeinträchtigt, beschädigt oder zerstört werden kann. Sie kommt in vielen Bereichen mit asymmetrischen Machtverhältnissen vor. Beispiele hierfür sind Sklaverei, Medizin, Tierversuche, Wirtschaft, Geschlechterverhältnis oder Sexualität.[1]Wenn ich die Dienste anderer Menschen in Anspruch nehme, z.B. einen Handwerker kommen lasse, der mein Bad richtet, so trete ich nicht mit ihm/ihr in Kontakt, weil er/sie so ein sympathisches Lachen hat oder eine wunderbare Singstimme. An dem Menschen interessiert mich (fast) ausschließlich die erbrachte Leistung, für die ich dann bezahle. Und umgekehrt gilt das Gleiche. Der Handwerker kommt nicht ins Haus, weil ich so nett und freundlich bin, sondern weil ich der bin, der bezahlt.
Wir beide haben uns objektifiziert, wenn es gut geht, zum beiderseitigen Vorteil.
Das schließt nicht aus, dass wir bei längerem Geschäftskontakt eine Beziehung entwickeln, die auf wechselseitiger Wertschätzung und Vertrauen beruht. Aber Kern ist das wechselseitige Interesse. Das gilt übrigens auch für Freundschaften, eigentlich für alle Beziehungen.
Beziehung beruht immer auf Interessen, beruht auf Geben und Nehmen. Auch die Beziehung der Geschlechter, die Beziehung zu Eltern und Kindern beruht auf Interessen, auf Bedürfnissen, Bedürfnisse, welche sich über Gefühle artikulieren. Die Wahrnehmung eines Gegenübers als Person ist eine hohe intellektuelle Leistung, zu der viele Tiere nicht in der Lage sind. Und damit sind dazu auch tief liegende, also alte, Komponenten unseres Nervenapparats nicht in der Lage, d.h. wir objektifizieren andauernd.
Frauen, und zwar die Hardware, nicht die Person, setzen dauernd Signale ein, um Männer zu ködern, von denen Vorteile erwartet werden. Und die Machtverhältnisse sind genau umgekehrt, wie dargestellt: die Frau ist der Predator und der Mann die Beute.
Würde die Welt nur auf Sympathie beruhen, wie wäre Zusammenarbeit über kleine und kleinste Gruppen hinweg möglich. Objektifizierung erlaubt uns den (Nutz-)Wert des Mitmenschen wahrzunehmen und mit ihm in Beziehung zu treten, auf einer zwar kühlen aber interessengeleiteten Weise.
Liebe vergeht, Hektar besteht. Mag die emotionale Bindung schwächeln, der Nutzen, den wir uns beide verschaffen ist dauerhaft.