Militärdienst macht Männer dauerhaft unsozialer
Eine deutsch-amerikanische Untersuchung zeigt: Der Militärdienst prägt
und verändert die Persönlichkeit junger Soldaten. Sie werden
unfreundlicher, unsozialer, weniger warmherzig – und zwar dauerhaft.
Wissen Sie, was wirklich nervt? Kreative Buchhalter, lustige Begräbnisunternehmer, pedantische Blumenverkäufer, prüde Nutten und soziale Soldaten.
Die Welt ist kein Ponyhof, und dass wir nicht mit Schwert und Rüstung zur Arbeit gehen müssen, stets bereit, einen überraschend auftauchenden Feind zu bekämpfen, hat damit zu tun, dass wir diese Tätigkeiten delegiert haben, z.B. an Polizei und Armee. Die Welt ist seither nicht friedlicher geworden, der Mensch nicht besser, die Interessenlage nicht ausgeglichener. Es hat sich nur die Schwelle erhöht, der Preis für den Aggressor/die Aggressorin.
Und so können wir Normalbürger ein friedliches, beschütztes Leben führen, aber diejenigen, welche uns beschützen nicht. Wer im Schlachthof arbeitet, sollte kein Sadist sein, sollte aber auch keine allzugroße Empathie für das Schlachtvieh haben, sonst ist er da fehl am Platze.
Die Aufgabe eines Soldaten ist zuvorderst, Menschen zu töten, zu verletzen, zu erschrecken, durch rohe oder subtile Gewalt zur Aufgabe zu zwingen. Die Armee ist nicht das Technische Hilfswerk oder das Rote Kreuz. Die Folgen von Gewalt sind schrecklich anzusehen. Gewalt gegen Menschen auszuüben, mit denen man persönlich nicht im Streit liegt, fällt dem Nichtpsychopathen schwer.
Der Soldat muss für diese Aufgabe abgehärtet sein, seelisch und körperlich. Er muss seine archaische Seite wieder entdecken, den Krieger, dessen Loyalität seiner Kampfgruppe gehört, dem der Feind aber weitgehend gleichgültig ist. Dazu kommt aber auch eine gewisse Gleichgültigkeit gegen das eigene Befinden, Härte gegen sich und das Leid der Kameraden, damit ihn nicht Verzweiflung und Angst überkommt. Wer Soldat sein will, muss sich Verändern. Er muss Teile seiner Persönlichkeit mit einer dicken Hornhaut überziehen, sonst ist er für diese Aufgabe ungeeignet.