Samstag, 7. April 2012
Das wahre Ziel des Feminismus
Quelle: http://www.wgvdl.com/forum/board_entry.php?id=225845#p226098
Übersetzt von Krankenschwester - Vielen Dank dafür!
vom Sergej Strojev
In der modernen westlichen Gesellschaft ist Feminismus ein Teil der herrschenden staatlichen (genauer gesagt, überstaatlichen, grenzüberschreitenden, d.h. globalen) Ideologie. Als solcher wird er streng und ausnahmslos durch die Schule, Universitäten und Massenmedien aufgezwungen und ist in den Gesetzen fest verankert. Bedeutende Menge der Finanzressourcen wird in die feministische Propaganda, "Gender Studien", "Frauenwissenschaft", feministische Literatur usw. investiert. Die Frage, von wem und mit welchen Ziel die feministische Bewegung finanziert wird, ist eher rhetorisch.
Ein Träger solcher Finanzierung in der kapitalistischen Welt kann nur ein kollektiver Träger des Kapitals sein- in dem Fall die transnationale Finanzoligarchie. Einen anderen Träger, der in heutiger Kapitalgesellschaft solche bedeutende Finanzierung, mit Einbeziehen wie Straf- so Bildungsfunktionen des Staates (genau genommen, der regionalen Administration der neuen Weltordnung), kann es einfach nicht geben.
Die Antwort auf die Frage "wer finanziert?" gibt automatisch die Antwort auf die Frage "mit welchem Ziel?". Und die wäre: zum Erfühlen der eigenen Klassen- oder wenn man will, Kommerziellen- Interessen. Es bleibt uns nur noch den Mechanismus dieser Angelegenheit zu verstehen. Und es ist einfach. Gegen wen kann man für die "Rechte der Frauen" kämpfen und wer hat die Rolle des "Unterdrückers" und "Diskriminierers"? Natürlich die Männer.
Als Ergebnis wird eine Hälfte der Gesellschaft in Rahmen der künstlich erzeugten Kontroverse der anderen Hälfte entgegengesetzt. Damit wird der reale Widerspruch- der Unterschied der Interessen von Mehrheit der Bevölkerung und eines kleinen Kreises der Finanzoligarchie- in den Schatten gestellt.
Zerspaltene, atomisierte Gesellschaft verliert die Fähigkeit die eigenen natürlichen Klasseninteressen, die durch Monopolisierung des Kapitals und die Abgrenzung der Finanzoligarchie von der Nation, mit den internationalen Interessen übereinstimmen, zu konsolidieren.
Zusätzlich zur künstlich erzeugten Spaltung der Gesellschaft auf Geschlechterebene, wird von der kapitalokratischen Oligarchie die Zerstörung der traditionellen Familien vorangetrieben: die Frauen werden vereint, um gegen die Männer zu kämpfen, und die Männer- gegen die Frauen.
Der Wunsch der Weltkapitalokratie die traditionelle Familie als unverzichtbare Basis der Gesellschaft zu zerstören wird nicht nur nicht mehr versteckt, sondern auch offen deklariert. So erklärte der offizielle Vertreter der UNO (UNFPA) Arie Hoekman gleich am Ende des Weltfamilientages in Mexico (Januar 2009), dass die Zerstörung der Familien, hohe Scheidungsrate und die große Anzahl der unehelichen Kinder nicht ein Indiz für die gesellschaftliche Krise, sondern "ein Sieg der Menschenrechte über Patriarchat" ist. Die Zerstörung der Familien hat außer der Atomisierung der Gesellschaft noch ein Ziel: maximale Schwächung der Rolle der Eltern bei der Erziehung der Kinder und ungehindertes Formen des "neuen Menschen" durch Schulen und anderen, der Kapitalokratie unterliegenden Ausbildungsstätten zu ermöglichen.
Im Endeffekt versucht die Oligarchie einen qualitativ neuen Menschen- den idealen Konsumenten mit regulierbaren Wünschen und Bestrebungen, der zum eigenständigen Denken und Handeln nicht fähig ist,- zu erhalten. Die Weitergabe des Wissens, der Weltanschauung und der Moral von Generation zur Generation in Rahmen der traditionellen Familien stört die Oligarchie beim Formen der neuen Gesellschaft, die deren Interessen entspricht.
Deshalb wird die Familie als Institution der gezielten Zersetzung und der Zerstörung durch die Konfrontation zwischen dem Mann und der Frau, zwischen dem Kind und den Eltern, mittels aktiver Einmischung des Staates in die familiäre Verhältnisse mit dem Vorwand des "Schutzes gegen die häusliche Gewalt", mit der Propaganda des mit der Familiengründung nicht zu vereinbarenden Lebensstils und durch den Beschluss der familienfeindlichen Gesetze, ausgesetzt.
Der Feminismus, als Ideologie der Feindschaft der Geschlechter und der Konfrontation auf geschlechtlicher Ebene, ist ein dafür geeignetes Werkzeug.
So muss man konstatieren, dass der Auftraggeber und Organisator des "Kampfes für Frauenrechte" die Kapitalokratie ist, die mit dieser Maßnahme die Gesellschaft spaltet, atomisiert und zerstört.
In der Tat ist dieser Kampf nicht nur gegen die männlichen Interessen, sondern auch gegen die Interessen der weiblichen Bevölkerung ausgerichtet, und wird ausschließlich zu Gunsten des engen Kreises geführt.
Der Sinn diesen Kampfes ist nicht das Erkämpfen von irgendwelchen Rechten, sondern der Zustand der Trennung der Geschlechter und gegenseitiger Feindseligkeit, des Misstrauens und des Hasses.
Außer der Oligarchie könnten davon nur noch die Schwulen und Lesben profitieren...
Der Feminismus positioniert sich als die Bewegung für Gleichberechtigung der Frauen. In Wirklichkeit hat er sein nominales Ziel im vollen Umfang noch vor seiner eigentlichen Entstehung erreicht. Wenn man natürlich den Zeitpunkt der Entstehung des modernen Feminismus ab Herausgabe des Buches "Das andere Geschlecht" (Simone de Beauvoir, 1949), und nicht ab der Entstehung der Suffragetten- Bewegung (Ende des XIX- Anfang des XX Jahrhunderts) oder ab den ersten Forderungen nach Frauenwahlrecht in USA, Frankreich und England (Ende des XVIII Jahrhunderts) bestimmt. Vom Sowjet Union ganz zu schweigen. Die Frauen waren den Männern in Wahl-, Eigentums- und sonstigen juristischen Rechten gleich gestellt.
Somit hatte der moderne Feminismus, der sich seit der 60' rasant entwickelte, keinen realen Bezug zum Kampf für die Gleichberechtigung. In der Realität setzten sich selbst die milden Formen des Feminismus nicht für die gleichen Rechte und gleichen Startchancen, sondern für das gleiche Endergebnis ein.. Also nicht die Gleichberechtigung, sondern die Gleichmacherei im Sinne der Identifikation und Auslöschung der geschlechtlichen Unterschiede in jedem gesellschaftlich wichtigen Bereich. Die radikalen Formen des Feminismus verlangten offen nach Ungleichheit und Diskriminierung zu Gunsten der Frauen und/oder nach der geschlechtlichen Apartheid. Die extremsten Formen des amerikanischen Feminismus erklärten die Familienzerstörung, den Kampf gegen normale heterosexuelle Beziehungen, die Propaganda biologischer Überlegenheit der Frauen, Männerhass und gar die Idee von der vollkommenen Vernichtung der männlichen Bevölkerung offiziell zur eigenen Doktrin.
Die "Diskriminierung" und "Unterdrückung" der Frauen begründeten die Feministinnen nicht mit der Differenz in den juristischen Rechten (da solche nicht mehr existiert hat), sondern ausschließlich mit dem Unterschied in dem Sozialstatus und die Prävalenz der Männer in der Wirtschaft, der Verwaltung, der Kunst, der Wissenschaft und anderen Bereichen. Allerdings beweist die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern keinesfalls die Diskriminierung, sondern ist normal, da diese das unmittelbare Ergebnis von biologischen Unterschieden zwischen dem Mann und der Frau ist und auf den anatomischen, genetischen und psychophysiologischen Ebenen vertreten wird. Um diese Tatsache umzugehen, haben die Feministinnen politisch korrekten Begriff "Gender" eingeführt, der die soziale, durch die gesellschaftliche Erziehung entstandene, Rolle des Menschen beschreibt.
Entsprechend wurde daraus ein feministisches Axiom, dass Gender der reinen sozialen Natur und nicht an den biologischen Geschlecht gebunden ist. Laut Feministinnen, sind alle mentalen, emotionalen, an den Geschlecht gebundene Verhaltensunterschiede nicht des biologischen Ursprungs, sondern werden durch unterschiedliche soziale Erziehung diktiert. Die unterschiedlichen Rollen und Verhaltensmustern von Männern und Frauen, die zur ungleichen Vertretung in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen führen, wurden zu einem Ergebnis der "Verschwörung" und einer Quelle der "Diskriminierung" erklärt. Klar ist, dass solche Theorie aus wissenschaftlicher Sicht absolut grund- und haltlos ist, da die Wirkung der Sexualhormonen auf das Verhalten schon längst bewiesen wurde.
Insbesondere ist es gut bekannt, dass das Verlangen nach Führung, die letztlich die Position in der sozialen Hierarchie bestimmt, weitgehend durch den männlichen Sexualhormon Testosteron reguliert wird. Dieses hat auch starken Einfluss auf das räumliche Orientierungsvermögen, was auch für eine Reihe von Berufen unverzichtbar ist. Ebenso gibt es keinen Zweifel über die hormonelle Regulation des Mutterinstinktes. Gut bekannt sind die geschlechtsspezifische Unterschiede der funktionellen Asymmetrie der Gehirnhemisphären, die die Unterschiede in der Art des Denkens und Informationsverarbeitung im Allgemeinen bestimmen. Es ist zweifellos, dass die Hormonen und allgemeiner emotionaler Hintergrund, Charakter der Motivation, die Leistungsfähigkeit und eine Reihe weiterer mentalen Eigenschaften miteinander verbunden sind. Schließlich ist dieses feministische Postulat über sozialbedingten Verhaltensweisen des "Genders" durch die Tatsache, dass die menschliche Verhaltensmodelle ähnlich den Verhaltensmodellen anderer höheren Primaten sind, widerlegt. Somit sind die geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede nicht durch die Kultur erschaffen, sondern nur durch diese geziert worden. Diese Unterschiede sind biologischen Ursprungs: sie sind genetisch bedingt, hormonell realisiert und haben eine wichtige adaptive Rolle für die Menschen im Ganzen.
Und sie wurden lange vor der Entstehung nicht nur der homo sapiens, sondern auch der Menschen im allgemeinen als seine Art (Homo) gebildet. Das heißt, zum Beginn der Menschwerdung waren diese Verhaltensmodelle in ihren Grundzügen bereits gebildet. Die Menschen erbten diese von ihren affenähnlichen Vorfahren und behielten sie während der menschlichen Geschichte nahezu unverändert.
Verändert hat sich letztendlich nur die kulturelle Verzierung.
Entsprechend der biologischen Unterschieden zwischen den Verhaltensmustern, Motivationen, Charakteren des Denkens, Willenskräften und Kreativität wird die soziale Rolle und Nische für die Vertreter des jeweiligen Geschlechts bestimmt. Während der Mann aufgrund seiner biologischen (genetischen, hormonellen, physiologischen und psychischen) Eigenschaften überwiegend auf öffentliche und berufliche Aktivitäten orientiert ist, konzentriert sich die Frau überwiegend auf die Organisation des Familienlebens und die Geburt und Erziehung der Kinder.
Die geschlechtliche Unterschiede auf Politik- und Wirtschafts- und Berufsebene (auch die berüchtigte "Lohndiskriminierung") bei vollkommen gleichen Startmöglichkeiten, sind keine Diskriminierung, sondern eine einfache Tatsache, dass die psychophysiologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren und die biologische Norm widerspiegeln. Der Feminismus, die wissenschaftliche Erkenntnisse und Beweise ignorierend, versuchte es dennoch seinen Gender- Mythos experimentell zu rechtfertigen. Insbesondere experimentierten die Feministinnen an den Kindern, um die geschlechtlichen Unterschiede im Verhalten von Jungen und Mädchen zu brechen und diese zur verhaltens- neutralen ("asexuellen") Personen zu formen.
Einige Beispiele solcher Experimenten sind in dem Buch "Die Beziehungssprache" (*?) vom Allan & Barbara Pease beschrieben und vom A. Nikonov in dem Buch "Das Ende des Feminismus" zitiert:
"In dem israelischen Modell der gesellschaftlichen Einheit, bekannt als Kibbuz, wurde über mehrere Jahre versucht die geschlechtliche Stereotypen zu vernichten. Die Kinderkleidung, die Frisuren, der Lebensstil waren so reglementiert, dass jedes Kind gleich wie ein geschlechtsloses Wesen aussah. Gefördert wurden solche Beschäftigungen für den Jungen wie Puppen spielen, Stricken, Nähen, Kochen und Putzen. Bei den Mädchen war es Fußball, Klettern auf Bäume und Dart spielen. In seinem Konzept ist Kibbuz eine geschlechtsneutrale Einheit der Gesellschaft, in der es keine harte Trennung der Geschlechter, dennoch die Chancengleichheit für alle gibt... Sexistische Sprache und Sätze wie "Jungen weinen nicht" oder "Mädchen sollen sich nicht im Dreck wälzen" wurden nicht mehr verwendet. Die Kibbuzen verkündeten das Erreichen der vollkommenen Austauschbarkeit der Geschlechter.
Was geschah im Endeffekt? Nach 90 Jahren der Existenz der Kibbuzen, zeigte die Forschung, dass die Jungen ständig aggressives Verhalten und Ungehorsamkeit zeigten, sich in die Gruppen aufteilten und in diesen um die führende Position kämpften. Währenddessen arbeiteten die Mädchen zusammen, vermieden die Konflikte, demonstrierten ihre Zuneigung, schlossen die Freundschaften und tauschten unter einander die Geheimnisse aus. Bei der Wahl der Spezialisierung in der Schule wurden jeweils die Beschäftigungen angestrebt, die mit der Orientierung des männlichen und weiblichen Geistes verbunden sind: die Jungs wählten die Fächer wie Physik, Technik, Sport und die Mädchen wurden später Lehrerinnen und Krankenschwestern... Die biologische Natur führte jeden auf den Weg entsprechend der Besonderheiten des männlichen oder weiblichen Gehirns. Die Untersuchung der Kinder, die in einer geschlechtsneutralen Atmosphäre aufwuchsen, hat gezeigt, dass sogar die Beseitigung von "Mutter- Kind"- Beziehung nicht die Unterschiede in der Bevorzugung beeinflusst hat..." Außerdem bringt A. Nikonov in seinem Buch weitere Beispiele: "Großflächig und fanatisch wurde in Vereinigten Staaten mit der Verhaltensinvalidität der Jungen experimentiert. Amerikanische Schulen, Unis und Colleges gaben sich in diesem Bereich viel Mühe. Um aus den Jungen "das Gift der Aggression" auszutreiben, wurde ihre Erziehung an die Erziehung der Mädchen maximal angeglichen.
In experimentellen Klassen dürften die Jungen keine männliche Sportarten ausüben, nicht "Polizist und Räuber" spielen, sie hatten keine Spielzeugwaffen und ihnen wurde verboten irgendwelche Bücher über historische Kämpfe zu lesen. In North Carolina verbot eine feministische Leiterin von der Abteilung des Departements für Kinderentwicklung einer Kinderklinik den Jungen die Spielzeugsoldaten zum Spielen zu geben. Die Leiterin motivierte es auf diese Weise: die Soldaten sind "potenziell gefährliches Spielzeug, da die Kinder sie nutzen, um die Gewalttätigkeit zu spielen." Mehr als 10 Jahre verstümmelte die Amerika ihre Kinder. Und stellte nach und nach fest, dass der Versuch einen neuen Menschen zu kreieren fehlschlug. Deformierung der Psyche der Jungen ist nicht gelungen. Vollkommene Auslöschung ihrer Wesen auch nicht. Jedoch man war darum sehr bemüht, Gott ist der Zeuge! Ein fanatischer Feminist an einer Schule in Baltimore versuchte die 9-jährigen Jungen mit Puppen zu spielen zu überzeugen. Danach verdrehte er die Augen: "Ihre Reaktion war so feindlich, dass die Ruhe im Klassenzimmer nur mit Mühe hergestellt werden konnte". Wer hätte das gedacht!? So konstatierten die Forscher Lockheed & Harris: nach einem Jahr der Gendererziehung ist es den Lehrern nicht gelungen die geschlechtliche Identität aus den Kindern auszutreiben. Bekannt ist, dass Jungen in der Klasse gerne mit den Jungen sitzen, und Mädchen entsprechend mit den Mädchen. Gender- gerecht zwangen die Lehrer Jungen mit Mädchen zu sitzen und Pausen sich an den Händen haltend (Junge und Mädchen) zu verbringen. Kein Wunder, dass die Schüler bei der Befragung angaben, solche Lehrer zu hassen. Mädchen sagten, übrigens, das Gleiche.
Es ist festzustellen, dass die Ideologie des Feminismus unwissenschaftlicher Natur ist und die Verkörperung von dieser unweigerlich die menschenfeindliche Formen einnimmt und mit dem Nationalsozialismus vergleichbar ist. Bezeichnend ist auch, dass der Kampf des Feminismus nicht nur gegen biologische Natur des Menschen, sondern auch gegen die traditionelle menschliche Kultur, einschließlich sämtliche spirituelle und religiöse Traditionen (auch der drei Weltreligionen - Christentum, Islam und Buddhismus), die Normen der traditionellen Moral und gegen die gut etablierte Beziehungstradition in der Kultur von fast allen Nationen ausgerichtet ist. Im Bezug auf die traditionelle Kultur ist der Feminismus eines der Werkzeuge der Zerstörung - und das ist eine andere seiner Aufgaben bei der Zerstörung der sozialen Bindungen und der Atomisierung der Gesellschaft. Der Feminismus - egal ob "rechts" oder "links"- ist ein Instrument der Kapitalokratie zur Zerstörung der traditionellen sozialen Institutionen (Familie, Nation) und Beziehungen.
Er hat 2 Aufgaben: die Atomisierung der Gesellschaft und die Zerstörung des Systems der Erziehung in der Familie. Somit ist er eine Komponente des Programms zur Erschaffung der so genannten "Neuen Weltordnung"- Umformen der Menschheit in eine leicht lenkbare Masse der Konsumenten. Eines der wichtigsten Instrumente der Zerstörung von Fähigkeit der Menschen zur kritischen Wahrnehmung der Realität ist s.g. "Bildungsreform" in der die klassische grundlegende Systemen des Unterrichts durch "modularen" ersetzt werden.
Um eine Vorstellung zu bekommen, was diese "modulare Bildung" ist, führen wir einpaar Beispiele an.
In den Büchern "Manipulation des Bewusstseins" und "Sowjetische Zivilisation" zitierte der S.G. Kara-Murza die französischen Soziologen K. Bodley und R. Establ (*) und beschrieb die qualitative Unterschiede zwischen der systematischen Bildung und der modularen:
"Während in "voller mittlerer" (*Schule) die Naturwissenschaften systematisch und abstrakt, auf der wissenschaftliche Qualifikation der Mineralien, Flora und Fauna basierend, dargelegt werden, wird das Wissen an einer "nicht vollen praktischen" Schule mit Hilfe des empirischen Beobachtens des Umfeldes vermittelt. Systematisieren ist hier ein unerwünschter und gefährlicher Ansatz. Wie es in der Instruktion des Ministeriums steht: "...der Lehrer soll die Schüler von systematischer Beobachtung abbringen. Statt statischen und fragmentarischen Methoden beim Erkunden der Natur soll evolutionäre Methode genommen werden...". Diese Pseudomethoden erlauben die Barrieren zwischen den Fächern zu beseitigen und spielen dabei eine sehr negative Rolle. In einer Klasse so einer "nicht vollen praktischen" Schule nahm man den ganzen Monat das Thema "Pferd" durch: seine Biologie, Beobachtung in der Natur, Zeichnen im Kunstunterricht und Diktaten und Aufsätzen schreiben."
Diese Beobachtungen der französischen Soziologen vervollständigt der Kara- Murza mit eigenen Beobachtungen: "...das was ich hörte, war eine schöne Illustration für die Bücher der französischen Soziologen – der Massenschule wurde empfohlen vom disziplinärem Typ der Bildung auf den "modularen" Typ umzusteigen. Irgendwelche Firmen haben zu dieser Zeit schon 18 Modulen erarbeitet, diese wurden bereits in verschiedene europäische Sprachen übersetzt und in das Schulprogramm aufgenommen. Mir, einem neuen, erschien das Ganze absolut absurd und die normale Bildung zerstörend. Es gab keine Fächer wie Chemie, Physik, Geographie, sondern gab es z.B. einen Modul "Wasser und Wassersituation in Kenia". In diesem Modul erwähnte man nur kurz die Eigenschaften des Wassers und restliche Zeit war dem idiotischen Problem "des Wassers in Kenia" gewidmet".
Vor uns ist die klare Illustration solcher "modularen Ausbildung". Es ist ein Gemisch aus den Wissensfragmenten, die nicht miteinander verbunden sind und keinen Gesamtsystem bilden.
Das Wichtigste, was darin fehlt, ist eine Methode des Lernens und das Bewertungskriterium der Wahrheit und Zuverlässigkeit des Erlernten. Daraus resultiert sich das, was Viktor Docenko als "fünfte Regel der Arithmetik" beschrieben hat: egal was man sagt, ist es auch richtig!
Das heißt, ein Mensch ohne jegliche Vorstellungen über die Quellen und die Kriterien des Wissens (einschließlich der mathematischen und allgemeinen Wissenschaften) lernt die ihm angebotene Daten auswendig, ohne jegliche kritische Reflexion und Verständnis entgegen zu bringen. So ein Ansatz in der Lehre zur scheinbar rein akademischen Disziplinen liefert aussagekräftige, aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht Ergebnisse:
"Auf der Chemie- Olympiade 2003 in Moskau schlugen wir den Neuntklässlern vor die Enteisungsmitteln, die in Moskau früher benutzt wurden und die heutigen, von ihrer physisch-chemischen Seite (Enteisungswirkung) zu vergleichen.Unter der beträchtlichen Anzahl der richtigen Antworten (die beste Chemikalie ist normales Speisesalz, das jetzt für diese Zwecke verboten wurde) überraschten uns die phänomenale Antworten wie dieses: "Da es überall berichtet wurde, dass Kalziumchlorid das beste Mittel ist, ist es auch so. Und Speisesalz ist das Schlimmste, weil es verboten wurde dieses zu benutzen". Statt zu berechnen und zu vergleichen, zitierte man die Werbung. Und so argumentierten die Schüler, die für überregionale Chemiewettbewerbe ausgewählt wurden, also nicht die schlechtesten Schüler. Das ist das perfekte PR- wozu denken, wenn es überall gesagt wird..." (Vjatscheslav Zagorsky, "Licht der PR in der Dämmerung der Aufklärung" ("Russian Journal", 11.07.04) zitiert Anrej Borcov, "Debilisatoren")
Diese Geschichten und die Fragen zu diesen verlangten von den Schülern die Arbeit des Intellekts und die natürliche Neugier abzustellen. Den Schülern stand die Option frei, das Lesen und das Denken im allgemeinen hassen zu lernen. Die folgende "Geschichte" und die Fragen rund um "das Verständnis" sind für die anti-intellektuelle Themen, die ich in Lehrbüchern gefunden habe, repräsentativ:
“Einmal sprang eine grüne Maus gleich hinter dem Tiger auf das gelbe Flugzeug. Das Flugzeug verwandelte sich in der Luft in einen großen roten Vogel, und die Maus in einen blauen Kürbis. Der Kürbis fiel auf die Erde, die Kerne trieben aus und aus diesen wuchsen viele Schüssel und Teller. La-La-La." 1) Welche Farbe hatte die Maus? 2) Warum verwandeln sich die Mäuse in Kürbisse? 3) Wie keimen die Samen?" Wirklich, warum verwandeln sich die Mäuse in Kürbisse? Es überrascht nicht, dass solche "Bildung" (und das ist die erste Phase, auf der die weitere Bildung basiert wird) zur solchen Zahlen führt: Die USA sind auf dem 49. Platz Weltweit im Bereich des Alphabetismus (The New York Times, 12. Dezember 2004.), 20% der Amerikaner glauben, dass die Sonne um die Erde kreist. 17% glauben, dass die Erde die Sonne nur an einem Tag umkreist (The Week, 7. Januar 2005.), (Matt James, "The Manchurian Candidate" zitiert vom Andrej Borcov, "Debilisatoren ")
Solche anti-intellektuelle "Bildung" setzt sich in den weiterführenden Schulen fort und übernimmt an weiteren Ausbildungsstätten durch vielen freien "Wahlfächer" die Herrschaft über das systematische Bildungsprogramm "Was ist ein Modul? Dies sei "eine Reihe von pädagogischen Aufgaben, die durch verschiedene Arbeitsarten oder verschiedene, jedoch naheliegende Fächer zu lösen sind". Verstanden? Nicht?
Für die, die es nicht verstanden haben, ein konkretes Beispiel: "Sie wollen ein Spezialist für die Antike werden und wählen deswegen Kurs über die Frisuren in der Antike". Verständlich ist auch, warum dieses zerstückelte, Verzeihung, "modulares Bildungssystem" nicht so erfolgreich verbreitet werden konnte: "für die Europäer ist es auch eine Innovation" [gaben die Reformatoren zu]. Wie man den 15. Chromosom nicht ohne den Grundwissen über die Genen erforschen kann, so kann man auch die Antike nicht anhand des Wissens über die Frisuren in der Antike kennen.
Daher bleibt die Bildung dort, wo von der Qualifikation des Absolventen das Leben und die Geldbörsen abhängen, "totalitär" und "objektiv". Stellt euch einen Chirurgen bei einer OP vor, der im 8. Semester statt an dem Kurs "Wunden verschließen", an dem "Die Bekämpfung der sexuellen Belästigung in einer chirurgischen Klinik"- Kurs teil genommen hatte. Wie viel wird wohl die Klinik für diesen Pudel an die Angehörige der Leiche bezahlen? Dagegen sind die geisteswissenschaftlichen Fakultäten (historischen, philologischen, philosophischen) ein richtiger Ort für die Fetzen der Wissenschaft"(Ilja Smirnov, "Willkommen, Reisende, im dritten Jahrtausend" (" Kontinent "2003, № 116), zitiert: Andrej Borcov, "Debilisatoren").
Nach dem wir nun verstanden haben, was eine s. g. "Modulare Ausbildung" ist, sollten wir uns fragen, warum und zu welchem Zweck die "Reform" des Ersetzens der systematischen Ausbildung durch "modulare" durchgeführt wird.
Diese Reform, die zuletzt auch in Russland ankam, ist in USA und Westeuropa längst verbreitet und liefert die Ergebnisse. Die Bevölkerung ist bereit jedes Bild der Realität einzunehmen, das derzeit die Medien der Massendesinformation zu bitten haben.
"Tatsache ist, dass für die moderne Entwicklung der Gesellschaft nur gute Sklaven benötigt werden. Kreative, denkende Menschen natürlich auch, jedoch nur wenige. Daher muss das gesamte Bildungssystem die Auslese, Zucht und die Dressur von Sklaven konfiguriert werden. Denken lernen sollen die junge Menschen nicht- in der heutigen Gesellschaft wird es nur ihrer beruflichen Zukunft, welche das auch immer sein mag, schaden." (Victor Dos [Docenko], "Die fünfte Regel der Arithmetik." zitiert: Andrej Borcov, "Debilisatoren").
"Die herrschende Elite ist ständig mit einem Widerspruch konfrontiert: um das Regime im wettbewerbsfähigen Zustand zu halten, braucht man qualifiziertes Personal, jedoch je besser dieses ausgebildet ist, desto mehr Wissen hat er außerhalb seinen eigenen Fachwissens. Lehrbuchbeispiele dafür sind der Oppenheimer und der Sacharow. Ideal für die Chefs wäre so ein Fachmann, der alles über das 15. Chromosom weiß, eine vage Ahnung von dem 16. hat und überzeugt ist, dass Weißrussland ein muslimisches Land in der Nähe von Irak ist. Vielleicht nicht Weißrussland, sondern Weiß- Syrien, jedoch gehört dieses unbedingt zerbombt, weil es so im Fernsehen gesagt wurde" (Ilja Smirnov, "Willkommen, Reisende, im dritten Jahrtausend" (" Kontinent "2003, № 116) zitiert: Andrej Borcov, "Debilisatoren").
Dies ist die Bedeutung der "Bildungsreform": Der Mehrheit sollen Wissen und selbständiges Denken vorenthalten bleiben, die kleine Minderheit soll ein exzellentes Wissen und ausschließlich auf eigenem Fachgebiet vorweisen können. Und für die beiden Fälle geltend: Das Ersetzen der ganzheitlichen Weltsicht durch fragmentarisches Wissen und das Anerziehen politischer Korrektheit und der Toleranz.
Qualität der Bildung ist durch die Reduzierung der grundlegenden Disziplinen wie Mathematik, Physik, Chemie und Biologie gesunken. Stattdessen werden die Unterrichtsstunden im Sinne der "Humanisierung und Humanisierung der Bildung" mit wertlosen Geschwätz über Nichts gefüllt.
Das Problem ist jedoch nicht nur die Reduzierung der Unterrichtsstunden für die wissensvermittelnde Fächer, sondern auch die Systemlosigkeit und Zerrissenheit wie der schulischen, so auch weiterführenden Ausbildung. Viele solche Beispiele erwähnt Andej Borcov in seinem Artikel "Debilisatoren".
insbesondere zitiert er die russische Lehrkräfte, die an der europäischen Universitäten unterrichteten und von Fällen berichteten, in denen die Studenten im Mathematikkurs die Differentialgleichungen und Integrale aufbekommen hatten und nicht mal einfache Brüche beherrschen konnten. Bemerkenswert ist die Erklärung, die Akademiker Arnold auf seine Frage über den Ausbildungsstand in USA bekommen hatte: "Unsere amerikanische Kollegen erklärten, dass das niedrige Niveau der Kultur und Allgemeinschulbildung eine gewünschte Leistung im Interesse der wirtschaftlichen Zielen ist. Tatsache ist, dass ein gebildeter Mensch ein schlechter Konsument ist: er kauft weniger Autos und Waschmaschinen und zieht ihnen Mozart, Van Gogh, Shakespeare oder Theoremen vor. Die Wirtschaft der Konsumgesellschaft leidet darunter, aber vor Allem das Einkommen der Besitzer des Lebens. Deshalb versuchen die letzteren die Kultur und Bildung (die auch noch ein Störfaktor bei der Manipulation der Bevölkerung sind) zu verhindern." (A. Nikonov, "Das Ende des Feminismus").
Streng genommen ist diese Formel umfassend und deckt alle Aspekte der "sozialen Innovationen" auf, die von einem engen kapitalokratischen Kreis der Oligarchie diktiert und durchgeführt werden. Meist unter der linke Flagge die Aufschrift "Für Menschenrechte!", "Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit!", "Für die Gleichberechtigung!" usw. usf. trägt.
Der Sinn all dieser ideologischen und sozialen Innovationen ist einfach: eine drastische Reduzierung des Niveau der Intelligenz, der Bildung und allgemeiner Kultur der Menschheit, um jegliche Erscheinungsformen der menschlichen Interessen auf das Verdienen und Ausgeben des Geldes zu reduzieren, sowie alle möglichen Beziehungen zwischen den Menschen in eine Geschäftsart zu verwandeln.
Diesen Zwecken dient auch die "Bildungsreform" und auch die Privatisierung und die Zerstörung von nichtkommerzieller (einschließlich die klassische) Kunst, die Begrenzung des Horizonts des Denkens durch die politisch korrekte Zensur, die Zerstörung der nationalen Identität und Kultur durch Toleranz und den Multikulturalismus, sowie das Zersetzen aller geistigen Sinne, einschließlich die Persönlichkeit selbst, durch das "kulturelle Paradigma" der Postmoderne und Postmodernisierung.
Das ultimative Ziel ist es einen unpersönlichen, leicht manipulierbaren und vollkommen kontrollierbaren Post-Menschen zu erschaffen, der faktisch ein Bioroboter ist. Was fehlt, ist ein Schalter, die Fernbedienung und kabellose Netzwerkverbindung zum Mikrochips im Gehirn. Aber, so scheint es, es ist nicht mehr fern.
(*) sicher sind die Namen von mir/google falsch übersetzt worden, wenn jemand die richtigen Namen von diesen Soziologen/Buch kennt, bitte korrigieren.
Für die schlechte Grammatik und Satzaufbau entschuldige ich mich- Text wurde (noch)nicht korrigiert.
Ihr habt Angst vor meinem Pimmel
20 March 2012 ~ 1 Comment
Ihr habt Angst vor meinem Pimmel
Hirnfutter locker flockig prosa
Ich habe neulich eine Kurzdokumentation gesehen, über einen Mann, der für das Recht auf Nacktheit kämpft. Der Mann war hässlich und verteidigte sein Recht auf Nacktheit mit Aussagen wie: “Wenn heute selbst Schwule heiraten dürfen, dann sollte man doch auch nackt herumlaufen können!” Er hat offenbar keinen PR-Berater. Mir ist auch nicht ganz klar geworden, ob dieser Mann geistig noch auf der Höhe ist, aber seinen Kampf unterstütze ich trotzdem.
Ja, der Mann hat vollkommen recht sich aufzuregen. Nacktheit ist für uns ein Exklusivrecht, dass nur bestimmten Leuten an bestimmten Orten zugestanden wird. In der Öffentlichkeit wird sie eigentlich gar nicht toleriert, außer es geht darum, im Namen der Kunst möglichst viele nackte Ärsche auf einmal zu fotografieren. Das ist dann okay. Geduldet wird nackte Haut auch, wenn die Nackten weiblich, jung und knackig sind und vielleicht noch für Frauenrechte in Osteuropa demonstrieren. Dann sehen wir großzügig darüber hinweg, dass das ja eigentlich Schweinkram ist. Allgemein ist die Grenze wohl da zu ziehen, wo die Leute etwas nicht mehr ästhetisch finden. Nach dem Motto: “Nackt darf nur sein, wen man auch gern nackt sieht.”
Das zeigt sich besonders an unseren so genannten Popstars. Ohne in regelmäßigen Abständen fast nackt zu sein, geht da ja gar nichts. Betonung auf “fast” nackt. Wenn dann nämlich plötzlich mal ein Nippel zu sehen ist, dreht die Boulevardpresse am Rad und kriegt sich gar nicht mehr ein. Dann haben wir einen “Nippelgate-Skandal” oder so was ähnliches. Definition eines Nippelskandals: Alle haben den Nippel einer bekannten Frau gesehen, aber nicht im Playboy.
Ja, im Playboy ist das was anderes, denn da gehört die Nacktheit hin. Das stört auch nicht, wenn die da ein ganzes Magazin voller Nackter verkaufen. Weil die Fotos ja auch so ästhetisch sind. Und die Nackte sagt hinterher immer: “Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut aussehen könnte. Die Fotos sind wirklich wundervoll und ich glaube darauf kann man stolz sein!” Rhetorische Pause… Merken wir eigentlich noch irgendwas?? Klar sind die Fotos ästhetisch und superschön, denn es gibt ja schließlich Photoshop. Und weil sich die Stars im Playboy nur nackt, aber nicht beim Ficken zeigen, tun wir so, als ob es dabei nicht um Wichsen und Geld geht. Für jeden Euro, den die holde Dame an Gage bekommt, wird ungefähr einmal auf ihre Bilder gewichst. Aber die Fotos sind ja “ästhetisch” und zählen eher als Kunst, denn als Wichsvorlage. Deswegen kaufen sich so viele den Playboy, das sind nämlich alles Kunstinteressierte. “Wow”, sagen die dann, wenn die den neuen Playboy sehen, “diese geilen Titten sind wahrlich ein Kunstwerk! Sie erinnern mich an Rubens…”
Aber einen fetten Mann mit Halbglatze, den will keiner nackt sehen, das geht nicht, das ist unästhetisch und unsittlich und eine Ordnungswidrigkeit. Das Wort ordnungswidrig bringt es auf den Punkt, denke ich. Die Ordnung bedeutet: Jeder ist gut verpackt. Jeder ist so gut verhüllt, dass man ja nicht zu viel Ehrlichkeit präsentiert bekommt. Das wäre ja schlimm, wenn die Reichen plötzlich nicht mehr hübscher wären, als die Armen. Und man sein wahres Alter kaum mehr vertuschen könnte…
Denn wenn man nackt ist, sind die Haare die einzige Ausdrucksmöglichkeit. Das ist eigentlich ein lustiger Gedanke: Wenn wir alle immer nackt wären, dann wäre die Welt der Frisuren ein hart umkämpftes Feld und Friseure wären die großen Helden der Modewelt.
Aber abgesehen von all diesen Dingen, ist Nacktheit für uns Menschen einfach zu etwas Fremdartigem geworden. Wir kommen zwar nackt auf die Welt, aber Kleider zu tragen, ist das Erste, was wir lernen. Nun gut, es ist auch nicht gerade schwierig und oft sogar nötig. Aber sobald man dann ein mündiger Teil der Gesellschaft geworden ist, kann man gar nicht mehr anders, als Kleidung als Norm zu empfinden und Nacktheit, als etwas, was es nur unter der Dusche und beim Sex gibt. So drastisch es klingen mag: Wir Menschen haben nicht nackt zu sein, außer wenn es nicht anders geht. Du bist nackt, obwohl du angezogen sein könntest? Du spinnst wohl! Zieh dir sofort etwas an! Außer, du siehst geil aus, dann tolerieren wir das vielleicht. Aber nur solange, bis wir uns an dir satt gesehen haben.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass mir durchaus klar ist, dass Kleidung einen Sinn hat. Ich will ja auch gar nicht gegen Kleidung hetzen. (Obwohl ich daran vielleicht auch meinen Spaß hätte.) Nein, gegen was ich anrede, ist das Gesetz der Bekleidung. Und vor allem die Doppelmoral dahinter.
Doppelmoral? Ja Doppelmoral! Die Lust sagt uns: Du willst nacktes Fleisch sehen, anfassen, schmecken. Die Lust ist in uns allen und oft genug erliegen wir ihr. Wir holen uns ja doch die Nacktheit wo und wie wir sie wollen, wenn wir sie brauchen. Aber es ist nicht nur die Lust. Wenn wir mal ehrlich sind, nervt Kleidung manchmal einfach nur ziemlich. Das fängt bei 40 Grad im Schatten im Hochsommer an und geht bis zum gemütlichen Zusammensitzen, wo der Hosenzwang eigentlich grundsätzlich aufgehoben gehört. Die Regeln unserer Gesellschaft aber sagen: Zieh dir was an, Junge, zieh dir was an, sonst bist du ja nackt und alle können sehen, wie du wirklich aussiehst! Alles ungefiltert, ungelogen, ohne Feigenblatt und doppelten Boden! Sei frei, aber verlogen. Das nenne ich Doppelmoral.
Klar, was Männer oft am nackt sein hindert, ist ihr Penis. Der könnte zu klein sein, die Hoden zu eckig, oder, oh Schreck, am Ende wird der steif und alle können das sehen. Was soll ich dazu sagen. Den Mythos vom Riesenschwanz, den kann man nicht so einfach aus der Welt schaffen. Ein Mann mit kleinem Schwanz nimmt sich nicht einmal selbst für voll, weil wir uns einreden, dass nur derjenige ein echter Kerl ist, der die Frau beim Sex aufspießen kann wie einen Dönerspieß. Ein Mann wäre erst dann vollends mit sich zufrieden, wenn er die Frau wie ein Brathähnchen an seiner Stange drehen könnte. Das ist unser Ideal. Und wenn mir einer sagt, das stimme nicht, dann will ich eine bessere Erklärung.
Bei Frauen könnte ich jetzt über Orangenhaut, Schwangerschaftsstreifen und kleine, ungleiche, oder hängende Brüste reden. Aber ich spare mir das. Denn all diese Schönheitsfragen führen beim Thema Nacktheit nur an einen Punkt: Wenn wir nackt sind, können wir nichts kaschieren. Und davor haben wir Angst. Wir haben Angst davor, ehrlich sein zu müssen, was unseren Körper betrifft. Ist so. Basta.
Zumindest ist das die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass wir vor der Nacktheit Anderer Angst haben. Manchmal ist es vielleicht Ekel, aber auch der schlägt schnell in Angst um. Ekel eben dann, wenn die Ästhetik fehlt. Und Ästhetik ist nur da, wo unser Schönheitsideal erfüllt wird. Schlank, Jugendlich, gepflegt. Und bei Frauen außerdem Titten. Ist jemand dick, oder faltig, oder sieht ungepflegt aus, dann wollen wir das nicht sehen. Und hässliche Titten wollen wir auch nicht unbedingt sehen. All diese Leute, die niemals im Playboy oder Playgirl sein werden, sollen sich mal schön verpacken. Diese Assis, bäh… Tja, die meisten dieser Assis sind wir. Du und ich, wir alle, bis auf ein paar Ausnahmen, die eben doch in Hochglanzmagazinen sein könnten. Doch das macht es ja nicht besser. Die Sache ist letztlich die, dass wir uns daran gewöhnt haben, dass alles, was wir sehen, dem Ideal möglichst nahe kommt. Denn alles, was dem Ideal nicht nahe kommt, das wird schön vor uns versteckt. Da kann jetzt nicht plötzlich ein fetter Mann mit Halbglatze nackt durch die Gegend spazieren. Das geht einfach nicht, das muss der doch auch einsehen.
Oder nicht? Nein, muss er nicht, sage ich. Und ich tue das auch nicht. Ich habe zwar nicht den Drang, ständig nackt zu sein, aber manchmal durchaus. Ich praktiziere aber nicht in der Öffentlichkeit, denn sonst kommt die Polizei. Das ist schon einmal passiert, das hat mich 105 Euro gekostet. Das mache ich so schnell nicht wieder.
Diese persönliche Erfahrung mit dem Nacktsein und den Gesetzeshütern, war einer von vielen Punkten, die mich zum Nachdenken über das Thema Nacktheit gebracht haben. Ich muss dazusagen, ich hatte schon immer ein recht geringes Schamgefühl, wenn es um so was ging und letztlich hat gerade das mich in diese Geschichte hineingezogen. Jedenfalls war das so: Es war mitten in der Nacht und kaum jemand hat uns gesehen, wie wir in diesem Brunnen Nacktbaden waren. Leider fuhr die Polizei zufällig vorbei. Die kamen dann her und meinten, wir sollten uns gefälligst anziehen. Die Beamten waren sichtlich genervt. Nachvollziehbar: Angetrunkene Nacktbader zu bändigen ist kein Traumjob. Meine Freunde haben sich angezogen, ich aber nicht. Ich fragte zurück, warum ich mich anziehen solle und meinte ein paarmal: “Ich bin doch nur nackt.” Ende der Geschichte: Ich werde in den Streifenwagen verfrachtet und zum Revier gefahren. Und hier beginnt der, aus meiner Sicht, interessante Teil. Der Plan von Freund und Helfer war offenbar, mich dadurch zu demütigen, dass ich erst einmal durch das halbe Revier geführt wurde, bevor ich mir etwas anziehen durfte. Ich will keineswegs darauf hinaus, diese Methode zu kritisieren, das ist mir egal. Nein, was ich interessant fand, war, dass die ernsthaft glaubten, dass ich jetzt, ohne meine Freunde und im hell erleuchteten Revier vor einem halben Dutzend Polizisten und Polizistinnen, plötzlich Schamgefühlte entwickeln würde. Naja, stattdessen habe ich den Moment irgendwie genossen. Eine der anwesenden Polizistinnen meinte herrlich überrascht: “Der ist ja GANZ nackt!” Ich wurde dann auch ganz klassisch gefragt, ob ich mich jetzt immer noch cool fände. Ich habe ihnen gesagt, das es mir nicht darum ginge, cool zu sein, aber das hat mir niemand geglaubt. Als sie dann meine Personalien hatten, durfte ich mich auch wieder anziehen und nach Hause gehen. Heute bereue ich das Ganze, aber nur, weil es mich 105 Euro gekostet hat. Das war ein teurer Spaß.
Naja, jedenfalls hat mir das gezeigt, wie sehr das Thema Nacktheit in unseren sozialen Praktiken seinen festen Platz hat. Denn selbst von einem Flitzer wird erwartet, dass er sich seiner Nacktheit schämt, sobald er festgenommen wurde. Das finde ich doch bemerkenswert. Außerdem fand ich interessant, wie viel Ekel und Verachtung aus dem Verhalten der Polizisten mir gegenüber sprach. Alles, weil ich keine Kleidung getragen hatte.
Was die Polizisten einfach nicht verstehen konnten, war mein mangelndes Schamgefühl. Wahrscheinlich geht es Ihnen, lieber Leser, gerade genauso. Und wahrscheinlich bin ich gerade in Ihrem Ansehen gesunken. Das wäre nur normal. Schade ist, dass ich sie jetzt wohl nur noch schwerlich davon überzeugen kann, das Thema Nacktheit mal ganz unbefangen zu überdenken. Aber noch gebe ich nicht auf!
Schamgefühl, soziologisch betrachtet, ist wohl die Erwartung, von anderen Leuten sozial diskriminiert zu werden, aufgrund von etwas, dass man getan hat, oder einem Zustand, in dem man sich befindet. Wir haben das Gebot der Bekleidung so verinnerlicht, dass wir automatisch Bestrafung erwarten, wenn wir es brechen. Grundsätzlich ist das sehr praktisch für uns Menschen, denn so versuchen wir automatisch, Situationen zu vermeiden, die unseren Status in der Gesellschaft gefährden. Meine Überzeugung aber ist es, dass nicht alles, was wir traditionell eben so machen, deshalb auch gut ist. Und das Gebot der Bekleidung ist ein ideales Beispiel. Ich schließe mich dem nackten, dicken Mann mit Halbglatze aus der Dokumentation an, wenn er proklamiert, dass in einer freien Gesellschaft, in der immer mehr Lebensformen ihre Berechtigung zugestanden wird, auch die Nacktheit ihren Platz haben sollte. Wenn jemand nackt sein möchte, dann soll man ihn doch lassen.
Jetzt komme ich wohl an den Punkt, wo ich das Argument dafür bringen müsste, warum wir eine so fest eingefahrene Tradition mit so viel Aufwand aufsprengen sollten. Denn der Weg ist sicherlich kein leichter. Ist das denn die Mühe überhaupt wert, selbst wenn man es wollte? Das ist eine schwierige Frage und um ehrlich zu sein habe ich nur das Argument der Freiheit und Natürlichkeit. Ich weiß nicht, ob die Welt besser wäre, wenn wir Nacktheit nicht mehr so sehr ächten würden. Aber sie wäre irgendwie freier und natürlicher. Das wäre sie ganz bestimmt. Und davor haben wir Angst. Nein, ihr habt davor Angst! Ihr habt Angst vor meinem Pimmel!
“Nackte Angst” ist dazu ein interessanter Ausdruck. Nackte Angst heißt, Angst, ohne Grenze, ohne Limit, ohne Trübung, ohne Hoffnung. Ich würde sagen: Nackte Angst, bedeutet ehrliche Angst. Nackt = ehrlich. Ich mache es mir vielleicht zu einfach.
Denn Nacktheit, das bedeutet auch Intimität. Man zeigt sich nicht vor jedem nackt, aber dem oder der Liebsten schon. Und das ist dann etwas besonderes. Ein Zeichen von Vertrauen und Zuneigung. Manchmal auch nur ein Zeichen übermäßiger, alkoholinduzierter Paarungsbereitschaft. Aber das kommt auf das gleiche heraus. Was würde es für Intimbeziehungen bedeuten, wenn wir alle ab und zu mal nackt durch die Gegend laufen würden? Ich wünschte, ich könnte dafür die Meinungen von FKK-Veteranen zu Rate ziehen, kann ich aber nicht. Dabei hätte ich so viele Fragen. Ziehen FKK-Frauen Reizwäsche an, wenn sie ihren Liebsten verführen wollen? Oder macht das keinen Sinn, wenn man FKK betreibt. Hat man in als FKKler öfter Sex? Warum ziehen manche zum Einkaufen in einem FKK-Campingplatz Klamotten an? Glaubt mir das jemand, wenn ich sage, ich habe mal eine Ankündigung für einen Miss-FKK-Campingplatz-Wettbewerb gesehen? Nun ja, ich muss zugeben, ich kann nicht sagen, was es für Intimbeziehungen bedeuten würde, wenn die Exklusivität des Nacktseins wegfiele. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass Beziehungen über so was drüber stehen müssen. Ansonsten könnten wir, anstatt von Eheringen, ja auch gleich Schlüssel für des jeweils anderen Keuschheitsgürtel austauschen.
Das bringt mich zu einem anderen Punkt: Diese universale Geilheit, diese Sex-sells-scheiße an jeder Ecke, dieser gut unterdrückte, animalische Hang, alles zu begatten, was herumläuft, kommt das eventuell davon, dass im echten Leben alle angezogen, bieder und sexuell verschlossen sind? Haben wir es nur einer Begrenzung der Reize im öffentlichen Raum zu verdanken, dass das Lustventil dem Druck noch standhält … Wow. Falls dem so ist, dann argumentiere ich gerade dafür, den Trieben freien Lauf zu lassen. Kann ich nur bedingt gut heißen.
Ist aber auch interessant. Ist Kleidung Zeichen unserer Zivilisation? Werden wir zu Wilden, wenn wir nackt herumlaufen? Siegt der Trieb, wenn der Reiz allgegenwärtig ist? Nein, kann nicht sein, denn soweit ich weiß, sind FKK-Campingplätze keine Rudelbummsvereine.
Nun, wie man es auch dreht und wendet, am Ende steht eins fest: Wir pflegen ein seltsames Verhältnis zur Nacktheit. Wir lassen nur nackte Haut von schönen Menschen zu, sodass wir “nackt” mittlerweile fast schon mit “schön” sein gleichsetzen. Grundsätzlich aber wird Nacktheit geächtet und bestraft, ob nun mit sozialer Diskriminierung, oder durch die Polizei. Denn ihr habt Angst vor meinem Pimmel!
© Image by Thorben Luberg
Ein Essay, das ich einst für einen Wettbewerb schrieb. Und weil es einfach mal gesagt werden musste