Mittwoch, 24. Januar 2018

Ein Lebenszeichen

Nun, ich lebe noch, auch wenn die Postings in meinem Blog zur Zeit nicht gerade sprudeln. Zur Zeit lese ich mehr, als ich schreibe, und noch lebt die Szene der Männerrechtler.

Eine neue Aufgabe ist mir zugewachsen, eine Aufgabe, die meine ganze Kraft fordert. Nach einem kleinen Zwischenruhestand (mein Arbeitgeber war bereit, oder sagen wir besser musste, mir einen längeren bezahlten Urlaub genehmigen) bin ich wieder ins aktive Berufsleben zurückgekehrt, um als Interimschef eine tolle Abteilung durch die Stromschnellen einer Umorganisation zu steuern.

Es überrascht mich, wie man als Sechzigjähriger Gas geben kann und Nachtschichten bis 02:00 Uhr in der Früh wegsteckt, ohne in die Knie zu gehen. Es muss wohl Eustress sein. Die Abteilung, welche ich leite, besteht außer mir ausschließlich aus Frauen allen Alters, tolle Mädelz übrigens, fachlich, menschlich. Mir scheint, dass ich als alter Hahn meiner Hennenschar gut tue, was mich froh stimmt.

Sie leidet natürlich an den Schwächen aller Hennen. Kürzlich musste ich verbal die Subchefin eines Dienstleisters falten, am Telefon. Ein Donnerhall zog durch die Hallen. Dabei habe ich die Furien nicht völlig von der Kette gelassen, sonst hätte das Gegenüber das Telefon in Panik  den Hörer aufgeknallt, oder unter sich gelassen. Erstaunlicherweise waren aber auch meine Mitarbeiterinnen wie vom Donner gerührt und bekamen Angst.

So ist das mit der Frauenpower. Sie trägt bis zum ersten Sturm, dann fliegt sie davon, wie die Fruchtträger des Löwenzahns.

Wir Menschen sind von Natur furchtsame Wesen, jedenfalls die Klugen unter uns. Und manchmal ist es klug, den Mitmenschen die Zähne zu zeigen, nur kurz, ein kurzer Blick in den Abgrund, mit einem Lächeln beendet. Ein freundlicher Mensch mit einem starken Gebiss hat ein friedliches Leben. Doch wie heißt es so schön: Vergib Deinen Feinden, aber vergiss die Namen nicht.

Ich vergesse niemals!

Die Krise der Männlichkeit, ich kann sie nicht erkennen. Vielleicht existiert so was in den Ressortstuben der Medien. In der freien Wildbahn leben Männer und Frauen zusammen wie eh und je. Der neue Mensch ist ein Zombie, erfunden vom Christentum und mitgenommen in die säkularen Religionen linker Prägung. Es ist eine Phantasiegestalt. Der Mensch bleibt was er ist: Ein furchtbares Raubtier, das auf leisen Pfoten daher kommt und alles verschlingt, was seinem Hunger im Weg steht.

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