Montag, 5. Dezember 2016

Von der Ehre bei Wikimannia genannt zu werden

Dieses Posting bezieht sich auf einen Artikel bei Jens Betrams Blog

Der Autor fühlt sich nicht geehrt bei Wikimannia erwähnt worden zu sein. Das ist erstaunlich, denn in einer Massengesellschaft ist negative Beachtung immer noch besser als Anonymität.

Jens Betrams hat einen Artikel über Vergewaltigungskultur geschrieben, und Wikimannia hat ein Zitat aus diesem Artikel mit den entsprechenden Links gepostet.

Dieses Zitat will ich hier nochmals wiedergeben:

“Eine Vergewaltigungskultur ist ein System von Weltanschauungen, das männliche sexuelle Aggression ermutigt und Gewalt gegen Frauen unterstützt. Es ist eine Gesellschaft, in der Gewalt als sexy und Sexualität als Gewalt betrachtet wird. In einer Vergewaltigungskultur erfahren Frauen eine fortgesetzte Androhung von Gewalt durch sexuelle Kommentare über sexuelle Berührung bis hin zur Vergewaltigung selbst. In einer Vergewaltigungskultur wird physischer und emotioneller Terror gegen Frauen als normal betrachtet. Männer und Frauen nehmen an, dass sexuelle Gewalt einfach eine unvermeidbare Tatsache ist, genau wie die Steuern oder der Tod. Doch diese Gewalt ist weder biologisch noch durch göttliche Weisung aufgezwungen. Vieles von dem, was wir als unabänderlich betrachten, ist in Wahrheit der Ausdruck von Normen und Werten, die sich ändern können.”
Eine Kultur ist niemals ein System von Weltanschauungen, eine Kultur kann auf verschiedenen Weltanschauungen beruhen. Wobei jede Weltanschauung an sich schon ein System darstellt, da aus verschiedenen Elementen bestehend, die verbunden sind, ein Ganzes bilden.
Kultur ist das, was geschieht, d.h. wahrnehmbar ist, sei es in Taten oder in Äußerungen.
Der Begriff Vergewaltigungskultur erscheint mir nur gerechtfertigt, wenn Vergewaltigung wesentlicher Teil dieser Kultur ist, von dieser Kultur regelrecht gefördert, von den Autoritäten und der öffentlichen Meinung gebilligt wird. Und Vergewaltigung meint auch Vergewaltigung, d.h. unter Gewalt oder Gewaltandrohung erzwungener Geschlechtsverkehr.
Nun ist es so, dass nicht nur Männer sexuell übergriffig sind. Der Autor ist auf einem Auge blind. Er blendet die weibliche sexuelle Aggression total aus. Von einer Vergewaltigungskultur wäre auch zu sprechen, wenn Autoritäten und öffentliche Meinung weibliches übergriffiges Verhalten dulden oder fördern würden.
Aus meiner Beobachtung wird weder in der westlichen Welt noch in der östlichen Welt sexuelle Aggression von Männern gegen Frauen, insbesonders Vergewaltigungen, staatlicherseits geduldet noch gesellschaftlich akzeptiert. In allen Gesellschaften wird aber sexuelle Gewalt gegen Männer (und Jungen) weitgehend ausgeblendet oder banalisiert, besonders dann, wenn sie von Frauen ausgeübt wird.
Eine Vergewaltigungskultur ist keine Gesellschaft. Überhaupt, was ist Gesellschaft. In einem (Staats-)Volk gibt es viele Gesellschaften, gute, weniger gute und schlechte. Und die unterscheiden sich in ihrer Kultur teilweise erheblich. Gewalt kann sexy sein, muss aber nicht. Es gibt Gesellschaften, bei denen Gewalt dazugehört, man denke an das Rockermilieu. Und ja, Frauen finden Gewalt sexy, wenn sie sich gegen Männer richtet. Männer finden Gewalt nicht sexy, sie ist aber ein Mittel, um Konflikte zu lösen, Autorität zu gewinnen, Ansehen zu gewinnen. Von Männern wird Gewaltbereitschaft erwartet, sonst wären Polizei und Militär unnütz. Frauen wenden (vor allem verdeckte) Gewalt gegen andere Frauen, aber auch gegen Männer an. Gewaltbereitschaft ist übrigens noch keine Gewalt. Aggression ist noch keine Gewalt. Die ritualisierten Kämpfe wehrhafter Tiere zeigen den Unterschied.
Sexualität hat mit Gewalt nichts zu tun, wohl aber mit Aggression. Es ist der Feminismus, der Sexualität (die Penetration) mit Gewalt gleichsetzt, ein irrer Gedanke. Essen hat mit Verschlingen zu tun, wer hätte es gedacht, und auch mit Scheißen. Lasst es doch einfach bleiben!
Sexuell motivierte Kommentare bzw. sexuell motivierte Berührungen, von Männern gegenüber Frauen bzw. von Frauen gegenüber Männern sind primär weder Androhung von noch Gewalt selbst. Um nur ein Beispiel zu geben, gibt es Frauen, die sich über die zu geringe Beachtung durch Männer in Deutschland beschweren, wie es Frauen gibt, welche sich über zu viel Beachtung durch Männer beschweren. Zwischen unsensiblem, unhöflichem, übergriffigen und gewalttätigen Verhalten liegen Welten. Schon unsensibles oder unhöfliches Verhalten als Gewalt zu bezeichnen, nutzt niemandem.
Wenn ich es schon als Gewalt empfinde, auf der Straße angesprochen zu werden, oder bewundernde Pfiffe zu ernent, dann habe ich sowieso ein Problem mit sozialen Interaktionen, sollte eine Ganzkörperverhüllung tragen und ein Schild mit dem Aufdruck "Bitte nicht beachten! Bitte nicht ansprechen!"
Ansonsten ist durch tägliche Beobachtung nicht zu erkennen, dass Frauen (mehr als Männer) in unserer Gesellschaft Gewalt ausgesetzt sind. Die Polizeistatistik spricht eine deutliche Sprache. Die Hauptsächlichen Gewaltopfer sind Männer.
Was emotionalen Terror betrifft, so sind hier ja Frauen die Spezialisten, und der emotionale Terror, den Frauen gegen Frauen und Frauen gegen Kinder und Männer ausüben wird im Diskurs meist ausgeblendet oder verharmlost. In sofern ist es gerechtfertigt, von einer Bitchingkultur zu sprechen.
Lassen wir mal das Wort "sexuell" weg, und wir finden, dass Gewalt eine Tatsache des Lebens ist, unerwünscht aber unvermeidlich. Interaktionen von Menschen können einen unguten Verlauf nehmen, Konflikte können eskalieren, Emotionen können hochkochen, Situationen können unerträglich werden.
Und dann gibt es bei Männern und Frauen noch die mit malignem Narzissmus oder Psychopathie, bei denen verdeckte und offene Gewalt zur Persönlichkeit gehören.
Es ist nicht so, dass (sieht man vom Militär ab) die Normen und Werte Gewalt fördern, sondern es erfordert große kulturelle und zivilisatorische Bemühungen, das natürliche Gewaltpotential des Menschen einzudämmen.
Der Friede ist stets Frucht einer Bemühung, Streit und Gewalt kann man schnell bekommen.

Wer den prozentualen Anteil der Frauen an den Gewaltopfern sieht, auch in Kriegen, wer sieht, wie Frauen auch vor unpersönlicher Gewalt, durch Unfälle, geschützt sind, man vergleiche die Zahl der Berufsunfälle, die Männer erleiden, mit der Zahl der Berufsunfälle, die Frauen erleiden., der erkennt, dass Frauen das geschützte Geschlecht sind. Keine westliche Gesellschaft fördert oder duldet Vergewaltigungen. Vergewaltiger stehen selbst unter Verbrechern im Gefängnis auf der untersten Stufe der Hierarchie.
Wer also in Deutschland außerhalb bestimmter "aufgeklärter" Kreise eine Vergewaltigungskultur erkennen kann, hat ordentlich einen an der Waffel.

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