Mittwoch, 6. Dezember 2006

Verbesserungsmöglichkeiten

Der Reichtum eines Volkes sind seine Menschen. Es muss unser aller Bestreben sein, die Potentiale zu nutzen, zu fördern und zu fordern, die in unserem Volk stecken. Dabei darf weder Herkunft, nach sozialer Schicht oder kultureller Prägung, noch das Geschlecht oder überkommene Rollenvorstellungen begrenzend wirken. Das ist dann Chancengleichheit. Andererseits ist es nicht Aufgabe der Gesellschaft, dem Einzelnen seine Lebensplanung vorzuschreiben. Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden. D. h. bei gegebener Chancengleichheit muss Ergebnisoffenheit herrschen. Quoten und sonstige Zwangsmaßnahmen sind kontraproduktiv.
Zur Geschlechterfrage: Unser Blick muss offen sein für die Probleme beider Geschlechter. Stellt sich die Frauenförderung und Gender Mainstreaming als eine Projekt dar, dass akademisch gebildeten Frauen die Wege in hohe Staatsposten öffnen soll, bleiben die Bedürfnisse der Männer der Unterschicht und der Jungen aus problematischen Verhältnissen ohne Berücksichtigung. Zwar wird lauthals der neue Vater und stärkeres Engagement der Väter bei der Kindererziehung gefordert, andererseits werden Väter bei Sorgerechtsfragen von Gerichten und Jugendämtern als Quantité négligable behandelt. Gerade bei der Rechtsstellung der unehelichen Väter erinnern manche Urteile stark an Formulierungen aus dem 3. Reich, können also als reaktionär bezeichnet werden.
Dazu kommt, dass es Mode geworden ist, Männer und das männliche Wesen sui generis in Presse, Funk, Film und Fernsehen verächtlich zu machen, gar zu kriminalisieren. So ist der Nutzen, den ein verschärfter Blick auf Kindesmissbrauch mit sich bringt, wahrscheinlich weit geringer, als der Schaden, der dadurch entsteht, dass viele ängstliche Männer einen ungezwungenen und herzlichen Umgang mit ihren Kindern vermeiden, um sich keinem Verdacht auszusetzen.
Es muss uns darum gehen, die Stärken von Frauen und Männern, von Männern und Frauen hervorzuheben und zu entwickeln.
Es muss Menschen vermittelt werden, dass ihr jeweiliges Geschlecht keine Last oder Begrenzung, sondern eine Besonderheit, eine große Chance ist. Die damit einhergehenden »Schwächen« sind unter Umständen gerade die Stärken, werden sie richtig genutzt. Die Risikobereitschaft und der Leichtsinn der Männer ergänzen sich hervorragend mit der Vorausschau und der Risikoabwägung der Frauen. Als Team sind die beiden unschlagbar.
Männer und Frauen dürfen sich nicht als Feinde oder Gegner erleben. Jede Pauschalisierung ist zu vermeiden, sie führt nur zu Ungerechtigkeit. Verschwörungstheorien sind unbrauchbar, um die Wirklichkeit zu beschreiben.
Strukturelle Defizite können behoben, mentale Begrenzungen überwunden werden, wenn wir alle begreifen, dass wir vor allem Menschen sind, die als Geschlechtswesen nur gemeinsam die Zukunft unseres Volkes gestalten können und füreinander Verantwortung tragen.

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